Die Bahnhofstraße in Singen wird am kommenden Donnerstag, Freitag und Samstag zu einem Nadelöhr werden. Denn auch wenn wegen der Corona-Regelungen nur rund 1000 Menschen statt einst geplanten 9000 ins neue Einkaufszentrum Cano dürfen, rechnen die Verantwortlichen bei Stadt und Polizei mit großem Andrang. Ein Konzept soll dafür sorgen, dass der Verkehr an den drei ersten Eröffnungstagen ab 10. Dezember nicht gänzlich zum Erliegen kommt. Dabei machen sich die Verantwortlichen keine Illusionen: „Ohne Stau wird es kaum gehen“, sagt Ordnungsamtsleiter Marcus Berger. „Die Polizei hofft auf die Vernunft der Bürger, dass wir nicht überrannt werden“, ergänzt wenig später Dieter Glocker als Leiter des Bezirksdiensts.

Bitte weiterfahren, wenn das Cano-Parkhaus dicht ist

Fünf Gemeindevollzugsdienst-Mitarbeiter mit Megafonen, drei Verkehrskadetten, sechs Polizisten und zusätzliche Sicherheitskräfte werden versuchen, die Besucher des neuen Einkaufszentrums zu lenken. Wobei: Da es sich bei den Verkehrskadetten der Kreisverkehrswacht um Schüler handelt, werden die vermutlich erst ab Samstag zur Verfügung stehen. Dafür habe die Polizei aber noch Verstärkung in der Hinterhand. „Wir rechnen mit vielen Autos„, sagt Marcus Berger. Zu langen Staus soll es aber nicht kommen. „Wenn zu viel los ist, werden wir die Leute weiterwinken“, erklärt Berger. Wichtig sei dann, dass Autofahrer nicht warten, sondern sich woanders einen Platz suchen – mit rund 3500 Parkplätzen gebe es ja genügend in Singen.

Einschränkungen nicht nur in dieser Woche erwartet

Polizist Dieter Glocker betont aber: „Man wird auch künftig damit leben müssen, dass das Einkaufszentrum die Mobilität in Singen einschränken wird. Und das muss sich auch einspielen.“

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Laut Verkehrsplaner Ekkehard Sigg wurde das Parkleitsystem fertig gestellt, auch das Leitsystem für die Cano-Parkplätze soll zum Donnerstag funktionieren. Acht neue Schilder seien angebracht worden, sagt Sigg. Das Cano selbst weist mit Plakaten im Einkaufstüten-Format bereits den Weg zum eigenen Parkhaus. Das ist laut Marcus Berger am besten über die östliche Bahnhofstraße anfahrbar.

Das neue Singener Einkaufszentrum Cano drei Tage vor seiner Eröffnung.
Das neue Singener Einkaufszentrum Cano drei Tage vor seiner Eröffnung. | Bild: Tesche, Sabine

Es dürfen nur 1000 Menschen ins Cano

Sobald die Besuchergrenze des Canos, die mit Laserzählgeräten ermittelt werden soll, erreicht sei, würden keine weiteren Autos ins Parkhaus und auch keine weiteren Menschen ins Gebäude gelassen, erklärt Berger, um den Corona-Regelungen gerecht zu werden. „Wichtig ist, dass das Zusammenspiel von innen und außen, von Cano und der Stadt, funktioniert“, sagt Bürgermeisterin Ute Seifried. Sie vermutet, dass Samstag der herausfordernste Tag wird, weil dann voraussichtlich mehr Schweizer zum Einkaufen kommen werden.

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Wenn schon Fußgänger-Schlange, dann gen Hauserbrunnen

Der Zick-Zack-Kurs durch die Innenstadt soll zur Cano-Eröffnung beendet sein, die meisten Baustellen sind rechtzeitig abgeschlossen. Bei der Hegaustraße fehlen laut Straßenbau-Abteilungsleiter Ekkehard Sigg nur noch 50 bis 60 Meter, die zur Center-Eröffnung mit Kies begehbar gemacht werden. Zu Verzögerungen kommt es für Fußgänger, wenn sich eine Schlange vor dem Cano bildet. Diese soll vom Haupteingang an der Hegaustraße gen Hauserbrunnen geführt werden. Das Cano wird sich laut Bürgermeisterin Seifried um Abstandsmarkierungen kümmern. Die Stadtverwaltung überlege noch, eine Allgemeinverfügung für die Fußgängerzone zu erlassen. Denn es gilt auch unter freiem Himmel Maskenpflicht, wenn ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

Der neue ZOB hilft bei der Verkehrs-Bewältigung

Hier gehts zum Bus_online
Hier gehts zum Bus_online | Bild: Bernhardt, Alexander

Bürgermeisterin Ute Seifried plädiert: „Wir freuen uns, wenn Menschen ins Cano kommen. Aber wir würden uns wünschen, dass nicht jeder am ersten Wochenende kommt.“ Wer nicht aufs Einkaufen verzichten möchte, komme am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Der neue Busbahnhof wird am Mittwoch erstmals angefahren, von dort sollen die Busse auch am Samstag ständig fahren: Der Stadtbus wird dann zu den Werktagszeiten fahren, berichten die Stadtwerke. „Ohne den neuen ZOB wäre es schwer möglich, den Verkehr zu meistern“, sagt Ute Seifried.

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Wobei sie schon eingangs betonte: Es könne ebenso gut sein, dass der Andrang gering sei. Beide Extreme hätten ihre Nachteile: Viel Verkehr sei eine Herausforderung für die Stadt, wenige Besucher seien ein schwerer Start für das Center. Auf Grundlage der Erfahrungen der Eröffnungswoche soll dann geschaut werden, welche Maßnahmen künftig nötig sind. Denn es gibt noch einen weiteren Adventssamstag, an dem besonders viele Besucher erwartet werden.

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