Singen Fleischwolf gegen Kartoffelpresse, Giraffenfigur gegen Hula-Hoop-Reifen, Boxhandschuhe gegen Rollschuhe. Diese und viele, viele weitere Gegenstände wechselten am Donnerstagabend ihre Besitzer – und das auf höchst unterhaltsame Weise.
Das Impro-Comedy-Trio Tauschrausch sorgte für einen Abend, bei dem die Lachmuskeln des Publikums ordentlich strapaziert wurden. Das Unterhaltungs-Format ist schnell erklärt: Zuschauer bringen Gegenstände mit, die sie schon immer loswerden wollten, und werden dadurch zum Teil des Programms. Mirjam Woggon, Helge Thun und Jakob Nacken gelang es auch an diesem Abend wieder mit Bravour, aus Kitsch, Krempel und Gesprächsfetzen spontane Lieder, Sketche und Szenen entstehen zu lassen.
Die Tübinger Künstler sind seit Jahren ein fester Bestandteil des Gems-Programms – und dass sich das immer gleiche Konzept, bei dem die Varianz allein durch die mitgebrachten Tauschgegenstände und die Interaktion mit dem Publikum entsteht, längst etabliert hat, zeigte die Besucherzahl: Die Veranstaltung war ausverkauft.
Im Publikum saß Stefan aus Rielasingen-Worblingen, er hatte – nicht ahnend, dass er damit zum wesentlichen Bestandteil des Abends werden würde – ein altes Magnetofon zum Tausch mitgebracht. Die Impro-Stars entlockten ihm einige Informationen über sein Leben und dichteten aus Fragmenten im Nu ein urkomisches Lied. Als Nächstes diente das antike Gerät als Requisite für lustige Szenen unterschiedlicher Genres, die die Akteure ebenso mit Spontanwitz und Gesang als auch fulminantem Körpereinsatz entwarfen. Zudem hielten sie einen improvisierten Fachvortrag über die drohnenunterstützte Rehkitzrettung, der mit eingereichten Handyfotos des Publikums unterlegt wurde. Als Zugabe erlebte das Publikum, wie Mirjam Woggon als bewegungsfreudige Gebärdendolmetscherin ein Expertengespräch begleitete.
Nächster Auftritt: Am 25. September ist das Comedy-Trio erneut in der Gems.