Von Steißlingen bis Stühlingen, von Engen bis Wangen am See – die 16. Auflage des Literaturfestivals „Erzählzeit ohne Grenzen“ bringt renommierte Autoren an unerwartete Leseorte. 33 Literaten werden ab dem 29. März in der Region zu 63 Auftritten erwartet. Zum Auftakt, der in diesem Jahr im Stadttheater Schaffhausen gefeiert wird, kommt mit Franz Hohler einer der renommiertesten Schweizer Autoren, Kabarettisten und Liedermacher als Gast. Durch den Abend führt Kultur- und Reisejournalistin Monika Schärer und die Schauspielerin und Liedermacherin Uta Köbernick wird für den musikalischen Rahmen sorgen.

An 48 Orten wird während neun Tagen gelesen

Auch 2025 zeige sich das Festival – wie die Organisatoren ankündigen – den Besuchern mit der Vorstellung aktueller Werke herausragender Autorinnen und Autoren. Literaturbegeisterte können sich auf qualitativ hochwertige Lesungen an 48 Orten vom Rheinfall quer durch den Hegau bis hin zum Bodensee freuen.

Kabarettist Franz Hohler eröffnet die Erzählzeit 2025.
Kabarettist Franz Hohler eröffnet die Erzählzeit 2025. | Bild: Luchterhand Verlag

Bis zum 6. April werden an neun Tagen Bücher aufgeklappt und Erzählungen zum Leben erweckt. Preisgekrönte Literaten werden ebenso erwartet wie Newcomer. Ziehl des Festivals ist, Schriftsteller zu erleben und zu hören sowie ein breites Spektrum an Genres und literarisch verarbeiteten Themen anklingen lassen.

Dabei betonen die Veranstalter: „Lesen kann entspannen, fesseln, durch neue Blickwinkel Horizonte öffnen, beflügeln und nicht zuletzt Wissen und Bildung vermitteln.“ Schaffhausens Bücherei-Leiter Oliver Thiele und seine Singener Amtskollegin Friederike Gerland kündigen eine große Bandbreite der Literatur an, die es zu entdecken gelte.

Kultur könne Perspektiven ändern

In der Stadtbibliothek Schaffhausen stellten sie gemeinsam mit dem Schaffhauser Stadtrat und Kulturverantwortlichen Marco Planas sowie der Singener Fachbereichsleiterin Kultur Catharina Scheufele das aktuelle Programm vor. „Wir sehen, wie wichtig Kultur gerade in bewegten Zeiten ist, da es mit Kultur gelingt, Perspektiven zu verändern“, richtete Scheufele den dank der Organisatoren an Kommunen, Sponsoren sowie den politischen Vertretern der Städte, dass sie an der Erzählzeit festhalten und eine solche Veranstaltung weiterhin ermöglichen.

Schriftsteller Jonas Lüscher wird bei der Erzählzeit 2025 erwartet.
Schriftsteller Jonas Lüscher wird bei der Erzählzeit 2025 erwartet. | Bild: Peter Hassiepen / Munich

Worauf sich die Kulturkenner besonders freuen

Gerland und Thiele freuen sich besonders auf die Lesungen mit Jonas Lüscher, Martina Hefter, Mithu Sanyal und Markus Thielemann, der mit seinem Anti-Heimatroman „Von Norden rollt ein Donner“ das eindringliche Psychogramm einer Sehnsuchtslandschaft gezeichnet hat. Hefter gewann mit ihrem Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ den Deutschen Buchpreis 2024, die Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal bearbeitet nach ihrem ersten Roman „Identitti“ im aktuellen Werk „Antichristie“ die Themen Kolonialismus und Gewalt.

Lüschers Roman „Verzauberte Vorbestimmung“ wird in allen Rezensionen hochgelobt und verbindet historische Elemente mit Science-Fiction und philosophischen Gedanken.

Autor Markus Thielemann präsentiert sein neuestes Werk.
Autor Markus Thielemann präsentiert sein neuestes Werk. | Bild: Gregor Kieseritzky

Aber auch bei allen anderen Auftritten kann das Publikum Autorinnen und Autoren live kennenlernen und erfahren, welches Gesicht, welche Stimme, welche Persönlichkeiten sich hinter ihren Namen verbergen. „Nicht zuletzt birgt es die Chance, sowohl mit ihnen als auch mit anderen Literaturbegeisterten ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen“, erläutert Erzählzeit-Sprecherin Veronika Singer.

Soweit nicht anders vermerkt, ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei. Der Einlass erfolgt jeweils 30 Minuten vor Beginn. Besucher sollten darauf achten, dass die Platzzahl vor Ort beschränkt ist. „Bei sehr gut besuchten Lesungen kann unter Umständen kurzfristig kein Einlass gewährt werden“, warnt Singer.

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Zum Abschluss bei der traditionellen Sonntagsmatinee in der Singener Stadthalle am 6. April wird die österreichische Bestsellerautorin Monika Helfer erwartet. Sie wird aus ihrem neuesten Werk „Wie die Welt weiterging“ lesen. Musikalisch umrahmt wird die Matinee von Konstantin Keller.

Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter: www.erzaehlzeit.com