Von Konjunktur kann keine Rede sein. Was sich in den vergangenen zehn Jahren hierzulande abspielte, hat mit dem üblichen Auf und Ab einer Wirtschaft jedenfalls nichts zu tun. Es herrschte ein Dauerhoch – und erst durch Corona wird langsam deutlich, wie wichtig die Tiefs für die Regeneration sind. Üblicherweise sorgen sie so alle zwei, drei Jahre für eine Delle, wodurch Unternehmen sich erneuern und für Entwicklungen öffnen.
Doch solche konjunkturellen Einbrüche gab es in der zurückliegenden Dekade allenfalls in einigen Branchen, gesamthaft schien‘s einfach nur noch bergauf zu gehen. Es ist die Pandemie, die jetzt für einen Schwung sorgt, der noch vor wenigen Wochen so nicht vorstellbar war. Was beispielsweise hat die Sparkasse Hegau-Bodensee nicht alles unternommen, um ihre Angebote fürs Online-Banking unters Volk zu bringen! Das wirkte fast schon verkrampft – jetzt bewegt sich vieles wie von selbst, ebenso wie Videokonferenzen in etlichen Unternehmen inzwischen Dienstfahrten ersetzen.
Der Optimismus von Sparkassen- Vorstandsmitglied Jens Heinert, dass mit dem Aushungern von Covid 19 fällige Korrekturen an der teils ans Absurde grenzenden Globalisierung einhergehen und sich dadurch Chancen für unternehmerisches Tun ergeben, ist von daher berechtigt. Dem Virus zu Dank verpflichtet ist der Mensch deshalb selbstverständlich nicht. Doch der Fiesling führt vor Augen, dass die Komfortzone die Ausnahme, das Auf und Ab aber die Normalität ist.