Der sanfte Duft nach Benzin und altem Leder sorgte für die passende Atmosphäre im MAC 2 Museum Art &Cars. Doch die Begeisterung der etwa 20 Oldtimerfreunde ist bei der jungen Generation verloren gegangen. Das Bild von Oldtimern habe sich in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit gewandelt, so die Beobachtung der Enthusiasten. Wurde den historischen Gefährten früher mit einem netten Hallo zugewunken, so würden sich heute junge Leute immer öfter die Nase zuhalten, wenn auf einem schmalen Bergsträßchen ein Oldie unterwegs ist.

MAC-Initiatorin Gabriela Unbehaun-Maier hat Oldtimerfreunde zu einem speziellen Rundgang begrüßt. Ein Besucher erzählte, dass in der Schweiz Oldtimer von Klimaaktivisten beschädigt und mit speziellen Plaketten beklebt werden. Einige Besucher äußerten sich besorgt, dass Oldtimerfahren auf deutschen Straßen irgendwann einmal verboten werden könnte.
Oldtimer sollten als Kulturgut anerkannt werden
Eine Vorstellung, die Gabriela Unbehaun-Maier nicht teilen mag. Sie ist überzeugt, dass Oldtimer als Kulturgut anerkannt werden müssen: „Was hat uns denn die große Freiheit und den Wohlstand im Land gebracht, das kann man doch nicht einfach wegputzen.“
Die Automobil-Liebhaberin erzählte, wie sie von der besonderen Sammelleidenschaft befallen wurde. Ihr Einstiegsmodell war ein orangefarbener Volksporsche 914, den sie Anfang der 1970-er Jahre für 8000 Mark kaufte. Ein Roadster MG-TS, Baujahr 1954, war etwas später ihr erster wirklicher Oldtimer. „Als wir uns einen MG Rennwagen in Einzelteilen beschafften und es zwei Jahre dauerte, bis er so zusammengebaut war, damit wir sorglos eine längere Strecke fahren konnten, habe ich Blut geleckt“, sagte Maier. Mittlerweile umfasst die private Sammlung etwa 45 alte Fahrzeuge.

Die aktuelle Ausstellung umfasst überwiegend die englischen Modelle MG und Jaguar, aber auch das Elektroauto darf nicht fehlen. Ein Detroit Electric aus dem Jahr 1910 ist zudem das älteste Unikat in der Halle.
Ein Rundgang für Oldtimerfreunde
Der Rundgang war keine klassische Museumsführung, sondern eher ein Gespräch mit den Besuchern, die eine Leidenschaft teilen. „Beim Kauf eines Oldtimers ist es wie bei einem alten Pferd, man weiß nie was einem erwartet“, sagte Gabriela Maier, die mit ihren edlen Fahrzeugen zahlreiche Rallyes gefahren ist. Sie erzählte vom Historica Festival, das 2004 in Oberhallau im Rahmen eines Motorradrennen stattgefunden hatte und bei dem sie mit einem Jaguar D-Type den Hallauerberg hochgerast sei. „Wir haben den Motorradfahrer die Schau gestohlen und die waren gar nicht begeistert“, sagte Maier und bemerkte, dass der Jaguar zu seiner Zeit das war, was heute der Lamborghini ist.
Für Maier ist ein Oldtimer nicht nur ein Auto, sondern ein Zeitzeuge aus der jeweiligen Epoche, in der er auf den Straßen war. Sie erwähnte, dass man für solche Autos im Kofferraum immer Wasserpumpen, Kühlerschläuche, Benzinpumpen und andere Ersatzteile dabei haben sollte und im Cabrio die Sonnenbrille und die Regenpelerine nicht fehlen darf. „Wir wussten uns immer zu helfen, wenn nicht gerade eine Kardanwelle gebrochen war“, sagte Maier.