Jahrzehntelang war Heikorn eines der bedeutendsten Modehäuser in der Singener Innenstadt. Doch nun hat das familiengeführte Geschäft seine Schließung zum 31. Januar 2026 bekanntgegeben. Der SÜDKURIER hat deshalb bei den Menschen in der Fußgängerzone nachgefragt, was sie über die Schließung denken.

Elisabeth Fürst kommt aus der Schweiz. Sie ist zwar nur ein- bis zweimal jährlich in Singen, wie sie sagt, aber Heikorn ist dann immer ihre erste Anlaufstelle. „Ich finde es sehr schade, dass der Heikorn schließt. Es ist meiner Meinung nach das beste Geschäft in Singen.“

Auch Thomas Biber aus Singen ist nicht erfreut über die Nachricht, sieht es aber gelassen: „Na ja, so ist das nunmal im Laufe der Zeit. Das Geschäft hat sich sowieso sehr lange gehalten.“

Alles hat ein Ende – so steht Thomas Biber aus Singen zur Schließung des Heikorn.
Alles hat ein Ende – so steht Thomas Biber aus Singen zur Schließung des Heikorn. | Bild: Lara Reinelt

Deshalb schätzen die Menschen den Heikorn

Ulrike Störkle ist mit ihrer Tochter extra aus Sigmaringen nach Singen gefahren, um sich im Heikorn für einen festlichen Anlass auszustatten. Das machen sie schon seit Jahren so. „Der Heikorn hat alles, was wir brauchen – schicke Mode, Alltagsklamotten und schöne Sachen für die Kinder. Da lohnt sich der weite Weg“, sagt sie. Doch das sei künftig dann anders.

Die Markenvielfalt und Qualität der angebotenen Ware schätzt Elisabeth Fürst besonders. „Und es ist einer der wenigen Läden, der auch eine große Auswahl an Mode für betagtere Frauen hat“, ergänzt die 70-Jährige.

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Ist die Schließung ein großer Verlust?

Regina Dematos aus Worblingen sieht das ähnlich. Ihr gefällt zudem, dass es Angebote in nahezu allen Preisklassen gibt. Für sie ist der Heikorn seit Jahrzehnten fester Bestandteil ihres Stadtbummels: „Man kann sagen, ich bin mit diesem Geschäft aufgewachsen. Die Schließung wird definitiv ein großer Verlust für die Singener Innenstadt.“

„Zunächst einmal wird sicher etwas fehlen“, sagt auch der Singener Thomas Biber. Doch was die Zukunft angeht, möchte er noch keine klare Aussage treffen: „Ich denke, es kommt stark darauf an, was aus den leerstehenden Räumen wird.“

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Die Konkurrenz ist (zu) stark

Heidi Hafner und Jenny Braun aus Neuhausen machten auf ihren gemeinsamen Shoppingtouren bislang jedes Mal einen Abstecher zu Heikorn, wie sie dem SÜDKURIER berichten. Sie bedauern die nahende Schließung sehr – und sind verwundert: „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass dieses Traditionskaufhaus mal schließen muss. Es schien ja immer gut zu laufen.“

Die Worblinger Stammkundin Regina Dematos hingegen überrascht die Schließung des Heikorn nicht: „Corona hat viel kaputt gemacht. Seitdem wollen die Leute lieber online einkaufen, das ist natürlich eine riesige Konkurrenz für solche Traditionskaufhäuser.“ Die Sigmaringerin Ulrike Störkle sieht nicht nur den Online-Handel als Hindernis: „Seit das Cano in Singen ist, haben es familiengeführte Geschäfte sehr schwer“, vermutet sie.