Das Kulturzentrum Gems steht in den Startlöchern für das Sommerprogramm auf der Gems-Wiese. Am 3. Juni soll es losgehen, berichteten Gaby Bauer und Andreas Kämpf bei einer Video-Konferenz. Das Gems-Team blickt mit Zuversicht in die Zukunft.

Das erste Juni-Wochenende ist als Start eines dreimonatigen Open-Air-Sommerprogramms fest im Blick der Macher des Kulturzentrums Gems. Geplant ist – ähnlich wie im letzten Sommer – bunter Mix aus Kino, Kabarett, Comedy, Poetry Slam, Magie und Chanson. Auch das Kulturbüro der Stadt plant eine Veranstaltung und das Theater Die Färbe wird dabei sein. „Bei anderen Veranstaltungen als Kinovorstellungen planen wir, dass die Zuschauer bei schlechtem Wetter in den Saal umziehen“, so Gaby Bauer. Dafür werde es 65 sogenannte VIP-Karten geben. Der Ablauf für Registrierung werde dann vermutlich etwas anders ablaufen als vergangenes Jahr, eventuell in Holzhütten oder Pavillons. Möglicherweise werde es auch Schnelltests geben.

Nach dem Start am 3. Juni mit Open-Air-Kino (das Kino-Programm steht noch nicht fest) gastiert am 4. und 5. Juni Christoph Sonntag mit seinem neuen Programm „Worldwide – Die Corona Edition“. Sonntag war selbst auf die Gems zugekommen, weil er gern in Singen auftritt.

Buntes Programm

„Ich freue mich besonders auf den Auftritt des Duos Suchtpotenzial“, sagt Gaby Bauer. Das Frauenduo hat bereits zahlreiche Preise abgeräumt und kommt am 2. Juli. Auch Poetry Slam wird es geben. Marvin Suckut hat die Moderation von Hanz übernommen und lädt am 15. Juli auf die Gems-Wiese ein. Die Wellbrüder kommen in diesem Sommer auch mal wieder nach Singen, und zwar am 4. Juli. „Chanson noir“ heißt das Motto des Abends mit Magdalena Ganter. Diese Veranstaltung wurde vom 15. April auf den 29. Juli verschoben.

Die Wellbrüder gastieren mit ihrem bunten Sammelsurium aus Instrumenten am 4. Juli auf der Gems-Wiese.
Die Wellbrüder gastieren mit ihrem bunten Sammelsurium aus Instrumenten am 4. Juli auf der Gems-Wiese. | Bild: Well Brüder

„Genaugenommen machen wir eine Planung ins Blaue, denn wir wissen nicht, wie die Welt am 1. Juni aussieht“, sagt Andreas Kämpf. Noch vor einigen Wochen habe er geglaubt, bis dahin seien alle geimpft. Dass die Gems seit einem Jahr ziemlich lahmgelegt ist, habe es in 30 Jahren nie gegeben. Bisher habe das Kulturzentrum die Pandemie dank Soforthilfen, Kurzarbeit und Spenden ganz gut überlebt. „Unser Team hat den Humor nicht verloren“, sagt Kämpf. Besonders gefreut habe man sich über etliche Spenden, darunter rund 2000 Euro einfach so ohne Gegenwert und 7000 Euro über Gemsretter-Gutscheine.

Seit April 2020 sind die Festangestellten in Kurzarbeit. Soforthilfen gab es 2020 im März und November, für Dezember kam ein Abschlag. Den Zuschuss aus dem Kultursommer 2020-Programm des Landes hat die Gems unter anderem zur Anschaffung einer Open-Air-Bühne verwendet, die letzten Sommer bereits genutzt wurde, als sowohl Kino- wie auch andere Veranstaltungen unter Corona-Auflagen stattfanden.

„Heute wegen gestern geschlossen“ – so lautet das Motto bei Jess Jochimsen, der am 17. Juni auf der Gems-Wiese ...
„Heute wegen gestern geschlossen“ – so lautet das Motto bei Jess Jochimsen, der am 17. Juni auf der Gems-Wiese auftreten soll. Bis 1990 war dieses Datum unter dem Namen „Tag der deutschen Einheit“ ein gesetzlicher Feiertag und erinnerte an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953. Also ein denkbar guter Programmtitel für diesen Tag. | Bild: Britt Schilling

„Wir haben auch eine Zusage für Gelder aus dem Programm Neustart Kultur, so Kämpf. Damit könne man nun das Programm und die Gagen der Künstler finanzieren. Ein Teil fließe auch in das Theaterprojekt „Max Maddalena“ von Gerd Zahner. Das Theaterstück, das von der Konstanzer Regisseurin Anna Hertz umgesetzt wird, soll in der Harsenstraße (die bis 1959 Max-Maddalena-Straße hieß) aufgeführt werden.

Theaterstück über Widerstandskämpfer zur NS-Zeit

In dem Stück, in dem Anna Hertz und Leander Kämpf die Hauptrollen spielen, geht es um den Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Max Maddalena (geboren 1895 in Hilzingen-Riedheim, gestorben 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden). Vor dem Haus Schwarzwaldstraße 30 in Singen ist Max Maddalena zu Ehren im Jahr 2011 ein Stolperstein verlegt worden. Eine Max-Maddalena-Straße gibt es mittlerweile wieder im Gebiet Etzenfurth. Insgesamt hat die Gems derzeit sieben Theaterprojekte. Diese proben, so gut es geht, über Videokonferenzen weiter.

Das geplante Gems-Programm von Juni bis August

Mit Stand Ende März hat die Gems ein Programm bis in den August zusammengestellt. Nicht enthalten sind mögliche Veranstaltungen von Kino und Jazz-Club.

4. und 5. Juni: Christoph Sonntag „Worldwide – Die Corona Edition“

13. Juni: Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle „Nix wia no!“

17. Juni: Jess Jochimsen „Heute wegen gestern geschlossen“

22. Juni: Gardi Hutter „Die tapfere Hanna“

2. Juli: Suchtpotenzial „Sexuelle Belustigung“

3. Juli (oder 10. Juli): Acoustical South „Benefiz für die Gems!“

4. Juli: Die Well-Brüder aus‘m Biermoos

15. Juli: Poetry Slam, Moderator Marvin Suckut

18. Juli: Christoph Kuch „Ich weiß!

22. Juli: Senay Duczu „War Hitler eine Türkin?“

29. Juli: Magdalena Ganter „Chanson Noir“

14. August: Carmela de Feo „Unter Geiern“

20. August: Bernd Kohlhepp „Casablanca oder wo bleibt #Berenike?“

21. August: Bernhard Grauer & Bernd Kohlhepp „Hämmerle & Leibssle“