Für alle Kita-Kinder hat das neue Jahr mit einer Neuerung begonnen: Seit dem 10. Januar gibt es wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante in Baden-Württemberg eine Testpflicht für Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen ab Vollendung des ersten Lebensjahres. Wie Leonie Braun, Abteilungsleiterin für Kindertagesbetreuung bei der Stadt, im Ausschuss für Familien, Soziales und Ordnung mitteilte, verlaufe die Testsituation in den Singener Kitas bisher gut. Davor seien die Tests freiwillig gewesen und dies sei bei den Eltern unterschiedlich wahrgenommen worden. „Wir haben Kitas, da haben fast alle Eltern getestet, und andere, wo fast gar nicht getestet wurde“, sagt Braun.
Leonie Braun berichtet aber auch davon, dass die neue Omikron-Variante vermehrt auf die Kinderbetreuungseinrichtungen zurolle: Die Ansteckungsgeschwindigkeit nimmt enorm zu.“ Zuletzt musste die Kita Bruderhof (der SÜDKURIER berichtete) und eine Gruppe in der Kita in Überlingen am Ried geschlossen werden. „Wir haben derzeit vermehrt Infektionen in den Einrichtungen“, betont sie.
Zu temporären Schließungen komme es laut Braun, wenn 20 Prozent oder fünf Personen aus einer Gruppe ein positives PCR-Test-Ergebnis vorliegen haben. Es spiele dabei keine Rolle, ob es sich bei den fünf Personen um Kinder handle, oder ob auch Erzieherinnen betroffen seien. „Je kleiner die Gruppe ist, desto schneller haben wir deshalb auch manchmal ein Ausbruchsgeschehen“, so Braun.
Eltern testen zu Hause
In Singen werden die Tests laut Leonie Braun nicht in der Kita selbst, sondern daheim vorgenommen. Und dies aus gutem Grund: „Wir können das in den Kitas selbst nicht leisten.“ Zu langen Warteschlangen vor einer Teststelle wie es etwa jüngst in Konstanz der Fall war, sei es in Singen bisher noch nicht gekommen. Aber Braun betont: „Eigentlich ist jeder positive Lollitest am Ende auch ein positiver PCR-Test.“
46.000 Tests bis März
1890 Kinder besuchen derzeit in Singen eine Kita. Wie Bürgermeisterin Ute Seifried kurz nach dem Jahreswechsel bekannt gab, brauche die Stadt bis zum März etwa 46.000 Lollitests. Sollten die Testzeit in den Kitas über Fasnacht hinaus verlängert werden, müsse die Stadt laut Braun nachbestellen. Ob sich dann auch die Preise erhöhen werden, wie es aktuell im Einzelhandel der Fall ist, werde man dann sehen.
Einrichtungen an der Belastungsgrenze
Wolfgang Heintschel, Geschäftsführer der Caritas, machte auf einen anderen Umstand aufmerksam. Viele Mitarbeiter in den Kinderbetreuungseinrichtungen seien an der Belastungsgrenze angelangt. „Wir machen uns da ernsthaft Sorge, wie es weitergeht“, sagt er. Kristin Sorg vom Gesamtelternbeirat sprach der Stadt bei der Teststrategie ein Lob aus: „Die Testzentren in Singen sind super freundlich und super schnell. Wir sind da sehr gut aufgestellt.“ Das Ergebnis liege in nicht viel mehr als zehn Minuten vor.