Das Hohentwiel-Festival ist wieder dort, wo es hingehört: Auf dem Singener Hausberg. Das erste Konzert des Festivals auf dem Hontes mit der irisch-amerikanischen Punkrock-Band Flogging Molly nach drei Jahren Pause war für Publikum und Band ein Erlebnis. Die Burgruine bot eine sagenhafte Kulisse und ein schöner Sommerabend tat sein Übriges. Auch Sänger Dave King wurde nicht müde, „the beautiful sight“, die herrliche Aussicht, zu loben, die sich ihm von der Bühne auf das Publikum und die Ruine bot. Die Band, die eine Mischung aus irischer Folklore und Punkrock spielt, passte perfekt auf den Hohentwiel. Flogging Molly ging gleich beim ersten Song in die Vollen und es gab kein Halten mehr: Die Hände gingen hoch und vor der Bühne wurde getanzt.

Die irisch-amerikanische Band Flogging Molly gibt beim Hohentwiel-Festival alles.
Die irisch-amerikanische Band Flogging Molly gibt beim Hohentwiel-Festival alles. | Bild: Hanser, Oliver

Die Band spielt rasant und mitreißend

Die Band um Bandleader Dave King spielte rasant, mitreißend und beherrschte ihr Genre. Dabei ergänzten sich die traditionellen irischen Instrumente wie Akkordeon, Fiddle und Banjo (Robert Schmidt) mit E-Bass (Nathen Maxwell), E-Gitarre (Dennis Casey) und Schlagzeug (Mike Alonso) erstaunlich gut. Es scheint, als hätte die Band diesen Stil erfunden und perfektioniert. Auch die ruhigeren Passagen, bei denen Fiddle, Tin Whistle (Bridget Regan) und Akkordeon (Matthew Hensley) gut zur Geltung kamen, fügten sich mühelos in die rockigen Sequenzen ein.

Dave King in Aktion: Er springt und tanzt auf der Bühne.
Dave King in Aktion: Er springt und tanzt auf der Bühne. | Bild: Hanser, Oliver

Das Publikum hat Spaß

Flogging Molly war authentisch, hochprofessionell und zeigte viel Herz. Der Band ging es darum, dass alle Spaß haben und das gelang ihr mühelos. Sänger King machte dem Publikum in einem fort Komplimente. Er und seine Band hätten Europa vermisst und freuten sich, jetzt auf Tournee zu sein und wieder in Deutschland zu spielen. Auch eine Solidaritätsbekundung für die Ukraine gab es. Der gebürtige Dubliner rockte die Show, zog die Hosenbeine hoch, um ein Tänzchen aufs Parkett zu legen und hüpft begeistert auf und ab. Die Singener Band Acoustical South stimmte mit sattem Gitarren musikalisch als Special Guest auf das Konzert mit Flogging Molly ein. Ein Heimspiel – und trotzdem für die Band immer wieder ein Erlebnis. „Wir freuen uns, auf unsere alten Tage nochmal auf dem Hohentwiel spielen zu dürfen“, sagte Sänger Rezzo.

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Konzert nach Corona-Pause ist wie Heimkommen

Für den Veranstalter des Konzertes Kokon in Kooperation mit der Stadt Singen war das Konzert ein Erfolg. „Es ist wie ein Heimkommen und toll, wieder hier zu sein und Künstler auf dieser Bühne zu sehen“, sagte Dieter Bös, einer der Geschäftsführer von Kokon. So habe er sich das Konzert vorgestellt, die Mühe habe sich gelohnt. Trotz der Corona-Zwangspause sei mit dem Aufbau alles gut gegangen. Auch mit den knapp 2000 Besuchern war Dieter Bös zufrieden. „Es muss nicht immer voll sein, zu manchen Konzerten passt ein kleineres Publikum besser“, erklärte Bös. Etwa 3300 dürfen auf das Festivalgelände, das Konzert am Freitag mit Lea und Lotte war ausverkauft.

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Eingespieltes Team sorgt für den Aufbau

Auch sein Partner Xhavit Hyseni sprach von einer wunderbaren Atmosphäre. „Wir sind eine eingespielte, gute Truppe“, sagte Roland Frank, Geschäftsführer städtischen Kultur und Tagung, zum Aufbau. Christina Stahl, Veranstaltungsleiterin bei Kokon, war zum ersten Mal beim Hohentwiel-Festival und sie war begeistert. Sie freute sich besonders, dass die Fans dem Festival trotz der Corona-Pause treu geblieben seien und keiner seine bereits gekauften Tickets zurückgegeben habe.

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