Es war nicht einfach, den Wirtschaftsplan aufzustellen. Das sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Axel Blüthgen bei der Vorstellung des Plans im Betriebsausschuss. Denn der erste Entwurf sah ein Minus von 200.000 bis 300.000 Euro vor, die dann durch Einsparungen wieder ausgeglichen werden konnten. So konnte auch Oberbürgermeister Bernd Häusler verkünden, dass die Stadtwerke eine schwarze Null schreiben wollen und es sich um einen guten Wirtschaftsplan handle. Nach aktuellem Stand geht der städtische Eigenbetrieb sogar davon aus, dass man das Jahr 2024 mit einem Plus von 20.000 Euro abschließen werde.

Externe Faktoren haben Einfluss auf den Stadtbus

Im Bereich der Wasserversorgung planen die Stadtwerke mit einem Plus von knapp 1,5 Millionen Euro, sagt Blüthgen. Damit setzt sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Das sehe beim Sorgenkind Stadtbus anders aus, auch wenn laut Stadtwerke-Chef inzwischen fast 90 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht sei. Dennoch schreibe der Bereich rote Zahlen.

Wie OB Häusler betont, sei das vor allem dem System geschuldet, weil beispielsweise Tariflöhne und die Kosten für Treibstoffe steigen würden. Auch Blüthgen weist darauf hin, dass es durch die Einführung günstiger Tarife wie das Deutschlandticket zu Rückgängen beim Verkauf eigener Fahrkarten komme. In der Summe führt dies zu einem Defizit von 1,9 Millionen Euro.

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„Man darf sich von den Zahlen für 2022 nicht irritieren lassen, wo die Verluste mit 1,2 Millionen Euro geringer sind“, so der OB. Denn es sei ein Jahr gewesen, das geprägt war durch Zuschüsse im Zuge der Corona-Krise.

Licht und Schatten beim Parken

Optimistischer ist der Blick des Stadtwerke-Chefs auf das Thema Parken. „Im Bereich Parkhäuser und Tiefgaragen schreiben wir zwar negative Zahlen, aber wir sind gut unterwegs“, sagt Blüthgen. Im sonst umsatzstarken Kurzparker-Bereich werden weiterhin nicht die Parkzahlen erreicht, die vor der Pandemie erzielt wurden. Allerdings zeichne sich eine allmähliche Erholung ab, so Blüthgen.

Erfreulich hoch sei im Gegenzug die Nachfrage nach Dauerparkplätzen. Trotz allem rechne der Eigenbetrieb mit einem Minus von 140.000 Euro. Im Bereich der Energiebeteiligung und Energieerzeugung rechnen die Stadtwerke mit einem Plus von 630.000 Euro. Die Bereiche Abwasser und Abfallentsorgung sind ausgeglichen.

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13 Millionen Euro werden die Stadtwerke Singen laut Axel Blüthgen im Jahr 2024 investieren. Besonders zu Buche schlagen die Investitionen im Bereich Abwasserentsorgung mit 6,5 Millionen Euro, Wasserversorgung mit rund 2,4 Millionen Euro sowie Energiebeteiligung und -erzeugung mit knapp 2 Millionen Euro.

Zu den größeren Projekten gehören hier insbesondere die Photovoltaikanlage in Schlatt unter Krähen mit 1,4 Millionen Euro, die Kanalerneuerung in der Masurenstraße mit 1 Million Euro sowie die Netzerneuerung in der Hohenkrähenstraße mit 600.000 Euro. „Der Wirtschaftsplan ist solide. Er ist realistisch geplant und wir gehen von einer unproblematischen Entwicklung aus“, sagt Blüthgen. Das Gremium gab dem Gemeinderat eine einstimmige Empfehlung für den Wirtschaftsplan.