Für die Einwohner von Singen ändern sich zum Jahreswechsel auch die Gebühren für Müll und Abwasser. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Wo man in der Regel höhere Preise erwarten würde, läuft es in diesem Fall aber auf eine Senkung einerseits und eine Steigerung andererseits hinaus.

Denn beim Müll müssen die Singenerinnen und Singener ab dem nächsten Jahr weniger bezahlen als bisher. Die Gebühr für Biomüll sinkt durchschnittlich um 2,7 Prozent, die für Restmüll um 13,9 Prozent, heißt es in einer Pressemeldung der Stadtverwaltung. Die starke Senkung beim Restmüll gehe auf höhere Erlöse für Papier, Pappe und Karton sowie für Metallschrott zurück.

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Laut der Sitzungsvorlage des Gemeinderats gehört zum Bild aber auch, dass die Abfallmengen nach der Corona-Pandemie wieder gesunken seien. Auch Unterdeckungen – also ein Minus der Gebühren im Vergleich zum Aufwand – aus früheren Jahren seien abgebaut worden. Der Überschuss, den es bei der Müllentsorgung gab, werde nun an die Gebührenzahler zurückgegeben.

Die Stadtverwaltung rechnet in ihrer Mitteilung vor: „Für ein Einfamilienhaus mit typischer Ausstattung, also 60 Liter Bioabfall und 120 Liter Restabfall, bedeutet dies eine Einsparung um 20,40 Euro pro Jahr.“

Beim Abwasser wird es teurer

An anderer Stelle wird es hingegen teurer, nämlich beim Abwasser. Die Gebühr für Schmutzwasser, also Abwässer aus den Wohnungen, steigt ab 1. Januar auf 1,62 Euro pro Kubikmeter. Zuletzt lag diese bei 1,26 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühr für Niederschlagswasser, das beispielsweise auf Dächern und in asphaltierten Höfen anfällt, steigt auf 40 Cent pro Kubikmeter (zuletzt: 34 Cent).

Damit seien beide Sätze wieder auf dem Niveau von 2012, so die Stadtverwaltung in ihrer Pressemeldung. Überdeckungen – also zu viel gezahlte Gebühren im Vergleich zu den Kosten – seien abgebaut worden, heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats.

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Gleichzeitig seien die Kosten gestiegen, etwa für Instandhaltung und Sanierung von Kanälen. Außerdem habe es Kostensteigerungen bei der Sanierung der Kläranlage im schweizerischen Ramsen gegeben, teilt die Stadtverwaltung in ihrer Pressemeldung mit. Laut Informationen der Singener Stadtwerke wird der größte Teil des Singener Abwassers über die Kläranlage in Ramsen entsorgt.

Die Folgen des Beschlusses berechnet die Stadt so: „Für eine vierköpfige Familie mit einem geschätzten Verbrauch von 150 Kubikmetern bedeutet dies Mehrkosten von 54 Euro pro Jahr.“ Und: „Nach der notwendigen Erhöhung ist Singen immer noch die günstigste Anbieterin im Vergleich der Städte in näherer Umgebung.“