Was passiert eigentlich bei der neuen Tourist-Information in Singen? Hätte die nicht schon lange ihre neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Sport Schweizer eröffnen sollen? Zwar lässt ein Blick in das Innere des ehemaligen Sportgeschäftes erahnen, dass Vorarbeiten bereits erledigt wurden, aber von einer neuen Tourist-Info ist noch nicht viel zu sehen.

Die Sache mit der Förderung

Und das aus gutem Grund, wie eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung Singen ergibt: „Für den Umbau und die Einrichtung der neuen Tourist-Information wurde beim Land Baden-Württemberg ein Antrag auf Förderung öffentlicher Tourismusinfrastruktureinrichtungen in Höhe von knapp 260.000 Euro gestellt“, teilt die Pressestelle mit. Die Entscheidung über diese Förderung werde vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Frühjahr 2024 getroffen.

„Daraus ergibt sich, dass wir mit den Umbauarbeiten erst nach Entscheidung über den Förderantrag beginnen dürfen, ansonsten verlieren wir die Möglichkeit dieser Förderung“, heißt es auf dem Rathaus dazu weiter.

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Aktuell sei laut Pressestelle ein entsprechender Förderungsbescheid noch nicht eingegangen. Daraus ergibt sich, dass es für die neue Tourist-Info auch noch keinen genauen Eröffnungstermin gibt. Die Zeit bis dahin nutze die Stadt für die umfangreichen Planungen hinsichtlich der Neugestaltung der Tourist-Information.

So sieht der Plan aus

Wie Catharina Scheufele, Fachbereichsleitung Kultur und Tourismus, im September im Gemeinderat ausführte, möchte die Stadtverwaltung in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sporthauses Schweizer in der Erzbergerstraße 1 im Erdgeschoss eine zeitgemäße Tourist-Information unterbringen. Auch Büros für die Abteilungen Kulturbüro und Tourismus sollen dort Platz finden und im Untergeschoss soll ein Lager entstehen. Das Obergeschoss will die Stadt nicht anmieten. Dafür geht die Stadtverwaltung einen Mietvertrag mit der Baugenossenschaft Oberzellerhau ein, welcher die Räumlichkeiten in der Erzbergerstraße gehören.

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Etwa 158.000 Euro fallen laut Stadtverwaltung jährlich für Miete und Betriebskosten der neuen Tourist-Info an, für Neugestaltung und Umbau noch einmalig 766.000 Euro in 2024. Der Mietvertrag solle auf zehn Jahre abgeschlossen werden, möglich seien laut Stadtverwaltung zweimal eine Verlängerung über je fünf Jahre. „Die alte Tourist-Information wird erst geschlossen, wenn die neue Tourist-Information eröffnet wird“, teilt die Pressestelle mit.

Viele Projekte stehen vorerst noch auf Standby

Ohnehin stehen in Singen wie auch in anderen Hegau-Gemeinden viele Projekte angesichts der angespannten Haushaltslage auf dem Prüfstein. Zum Hintergrund: Der Singener Gemeinderat muss in der Haushaltsvorbereitung im Finanzausschuss am 12. März und abschließend in der Gemeinderatssitzung am 19. März darüber entscheiden, was in der aktuellen Lage noch finanziell darstellbar ist.

Zuletzt hatte der Gemeinderat mehrere Projekte das Siegel „Auf Standby“ verpasst – etwa dem Stadtmuseum, der Sanierung des Sportbodens und der Prellwände in der Hebelschule sowie der Generalsanierung der Hohenkrähenhalle in Schlatt.

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Aber Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte zuletzt gegenüber dem SÜDKURIER stets: Begonnene Großprojekte wie die Sanierung der Hohenkrähenstraße oder der Neubau der Scheffelhalle sollen weiterlaufen. Für diese beide Bauvorhaben seien schon die meisten Aufträge vergeben, betonte Häusler zuletzt. Auch der neue Kindergarten an der Radolfzeller Straße solle begonnen werden.

Das könnte aber auch bedeuten: Ob und inwieweit auch die Umsetzung einer neuen Tourist-Info in Frage gestellt wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden – vielleicht muss auch die neue Tourist-Info auf Standby gestellt werden. Aufschluss darüber werden die beiden Haushaltssitzungen im März bringen.