Die Neuausschreibung für den Stadtbus war eigentlich für 2026 vorgesehen. Eigentlich. Denn jetzt hat sich der Betriebsausschuss der Stadtwerke für eine Interimsvariante ausgesprochen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, wie in der Sitzung deutlich wurde. Denn hinter den meisten Zukunftsszenarien für den Stadtbus stehen Fragezeichen.

Wie aus den Sitzungsunterlagen zu entnehmen ist, sorgt vor allem die Klärung des Ausschreibungskonstruktes, sowie die unklare Fördersituation für E-Busse und die Entscheidung über die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur für Unklarheiten bei der Stadtverwaltung. Als Beispiel nannte Oberbürgermeister Bernd Häusler etwa die Fördersituation für E-Busse, die alles andere als geklärt sei.

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„Bei einer kompletten Umstellung auf Elektromobilität wäre eine erhebliche Kostensteigerung zu erwarten, da aktuell keine genaue Förderung absehbar ist“, sagte er. Zwar habe das Land wieder eine Förderung in Aussicht gestellt. Jedoch seien die Unsicherheiten aktuell zu hoch. „Mit der Interimsausschreibung verschaffen wir uns Zeit, um etwa die Bezuschussung zu klären“, so Häusler weiter.

Die Sache mit der Ladeinfrastruktur

Auch die unklare Lage beim Ausbau der Ladeinfrastruktur habe die Stadt dazu bewogen, jetzt umzudenken. Laut Sitzungsunterlage gehe man aktuell davon aus, dass man für eine Übernachtladung der Busse eine Ladeinfrastruktur mit einem Anschlusswert von über einer Megawatt Leistung erstellt werden muss. Allerdings sei die Bereitstellung der Infrastruktur durch die Stadt oder Stadtwerke derzeit aus Kostengründen nicht darstellbar. „Auch wenn dies dem Betreiber übertragen wird, werden die zusätzlichen Kosten in den Angebotspreis kalkuliert und zu erheblichen Mehrkosten für den Stadtbusverkehr und somit für die Stadt/Stadtwerke führen“, heißt es dazu weiter.

So sieht der Plan aus

Der Plan der Stadtverwaltung sieht nun vor, den Stadtbus für zwei Jahre interimsweise auszuschreiben. Die Kosten für den Betrieb belaufen sich laut Sitzungsunterlagen auf rund 5,5 Millionen Euro. Geplant sei die Interimsausschreibung für die Zeit vom 1. Juli 2026 bis zum 30. Juni 2028. Der Betriebsausschuss stimmte der Interimsausschreibung einstimmig zu.