Auch einige Tage nach dem Einbruch in das Café Horizont in der Hegaustraße herrscht in Singen und vor allem bei der Caritas Ratlosigkeit, was die Unbekannten zu solch einer Tat geführt haben könnte. Caritas-Geschäftsführer Wolfgang Heintschel stelle sich weiter die Frage: „Muss es denn wirklich sein, dass man in solch ein Einrichtung einbricht?“ Es sei nicht der einzige Einbruch in eine Einrichtung der Caritas Singen-Hegau in den vergangenen Jahren gewesen. „Wir hatten Einbrüche in unserem Verwaltungsgebäude, in Kitas und sogar in der Sozialstation.“

Mit der Café-Kasse die Flucht ergriffen

Wie die Polizei informierte, haben Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag, 6. April, mit einem Stein eine Terrassentüre beim Café Horizont eingeworfen und sich so Zugang zum Gebäude verschafft. Dort hätten die Einbrecher sämtliche Schubladen durchwühlt und schließlich mit der Kasse des Cafés die Flucht ergriffen. Womöglich steht der Einbruch im Zusammenhang mit zwei weiteren Delikten.

Wolfgang Heintschel spricht von einem Schaden im vierstelligen Bereich. „Die Polizei geht aktuell davon aus, dass es sich bei dem Einbruch um Beschaffungskriminalität gehandelt hat“, so Heintschel. Ohnehin würde es bei den Einbrüchen bei der Caritas immer um Bargeld gehen.

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Das Sicherheitsgefühl hat gelitten

Nach einem Einbruch fehlt jedoch nicht nur Geld, sondern es leidet auch das Sicherheitsgefühl bei den Mitarbeitern. „Natürlich ist bei uns jetzt eine Verunsicherung da, ein Einbruch geht an unseren Mitarbeitern nicht spurlos vorbei“, betont Heintschel. Gerade zu Arbeitsbeginn und zum Arbeitsende sei oftmals nur eine Person im Café Horizont anwesend. Deshalb denke man nun über weitere Vorsichtsmaßnahmen nach.

„Ein Einbruch geht an unseren Mitarbeitern nicht spurlos vorbei.“ Wolfgang Heintschel ist Vorstand der Caritas Singen-Hegau
„Ein Einbruch geht an unseren Mitarbeitern nicht spurlos vorbei.“ Wolfgang Heintschel ist Vorstand der Caritas Singen-Hegau | Bild: Tesche, Sabine

Bald werde es eine Begehung mit der Polizei geben, um das Gebäude sicherer zu machen. Eine Lösung könnte laut Heintschel das Anbringen einer Kamera oder mehrere Kameras sein. „Es ist traurig, dass wir über solche Maßnahmen nachdenken, aber vielleicht geht es nicht anderes“, so Heintschel.

Polizei schließt Serientäter aus

Die Suche nach dem Täter oder den Tätern gestaltet sich indes als schwierig. Laut der Pressestelle beim Polizeipräsidium in Konstanz gebe es zum Einbruch bislang eine neuen Erkenntnisse. Die Auswertung und Bewertung von Spuren sei noch nicht abgeschlossen. Wie der SÜDKURIER berichtete, steht der Einbruch im Café Horizont vermutlich im Zusammenhang mit zwei weiteren Einbrüchen. So hätten Unbekannte in derselben Nacht auch versucht, in die Gaststätte Roter Rettich und den Jugendtreff Juno einzubrechen.

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Dazu heißt es aus der Pressestelle der Polizei: „Zu Einbrüchen in die Gastronomie kommt es immer wieder einmal – dabei ist das Ziel der Täter oftmals das Bargeld aus Spielautomaten. Von einer Serie kann aber derzeit nicht gesprochen werden.“ Eine Serie weder bestätigen noch ausschließen will die Polizei im Fall von sechs weiteren Einbrüchen, die innerhalb einer Woche im Hegau verzeichnet wurden.

Bei der Caritas hat man indes wenig Hoffnung, dass der Fall aufgeklärt wird. „Wir glauben nicht, dass die Täter gefasst werden“, sagt Heintschel.