Bienenstich-Plätzchen von Isabelle Arndt: Lieblingskuchen im Plätzchenformat
Wer neben Klassikern immer wieder etwas Neues auf dem Plätzchenteller sucht, könnte mit Bienenstich-Plätzchen glücklich werden. Denn die erinnern auf den ersten Blick an die klassischen Doppeldecker und sind doch ganz anders: Mit Mandelkaramell-Kruste drauf und einer leckeren Füllung aus Eierlikör, weißer Schokolade und Butter drin. Das schmeckt genauso sündig, wie es sich liest – und zwar teuflisch gut. Fast so gut wie ein Bienenstich.
Zutaten für ca. 40 Stück: Für den Mürbeteig 250 g Mehl, 125 g Zucker, 125 g Butter, 2 Eigelb, etwas Vanille und die Schale einer halben Zitrone. Für die Füllung 80 g weiße Schokolade, 55 g weiche Butter und 35 ml Eierlikör. Für die Mandeldecke außerdem 75 g gehobelte Mandeln, 30 g Butter, 30 g Zucker, 1 EL Honig und 2 EL Sahne.
Zubereitung: Für den Mürbeteig alle Zutaten verkneten, dann abgedeckt für eine Stunde kühlen. Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Teig etwa 5 mm dick ausrollen und ausstechen. Die Plätzchen mit etwas Abstand auf mit Backpapier belegten Blechen verteilen. Für den Belag die Butter mit Zucker, Honig und Sahne schmelzen. Mandeln einrühren, bis sie gleichmäßig mit dem Karamell verbunden sind. Jedes zweite Plätzchen damit bestreichen. Dann für zehn Minuten backen – die Plätzchen sollten nicht zu dunkel werden! Anschließend kurz abkühlen lassen. Für die Füllung die Schokolade schmelzen und mit weicher Butter und dem Eierlikör zu einer glatten Masse verrühren. Die Plätzchen ohne Belag mit der Füllung bestreichen, dann ein Plätzchen mit Belag darauf setzen. Fertig ist das Bienenstich-Plätzchen!
Nougatplätzchen von Stephan Freißmann: Ohne Nougat geht es nicht
Weihnachten – das hat bekanntlich auch immer etwas mit Kindheitserinnerungen zu tun. Und zu diesen Kindheitserinnerungen gehören für mich Nougatplätzchen von der Familie meines Vaters. Die lebt in Mönchengladbach und hat früher regelmäßig Pakete mit Gebäck verschickt – das allein ist schon ein Indiz dafür, wie lang diese Kindheitserinnerung schon her ist. Doch solche Plätzchen nachzubacken, ist gar nicht so einfach – allein schon der lückenhaften schriftlich-mündlichen Überlieferung halber. Im Familienfundus fand sich noch ein Notizzettel in schnörkeliger Handschrift, die wir meinem schon vor Jahren verstorbenen Onkel zuordnen. Er hatte am Ende notiert: „Also ganz einfach.“
Nun ja, im Prinzip stimmte das. Abgesehen davon, dass wir aus seinen Zutaten beim besten Willen keinen Teig herausbekamen, den man, wie im Rezept eigentlich gefordert, spritzen konnte. Entweder, mein Onkel hat mutwillig etwas verschwiegen, oder er hatte noch zusätzliche Informationen im Kopf. Ein sehr leckeres Ergebnis ist trotzdem herausgekommen – nur kam eben die Ausstechform zum Einsatz. Ohne Nougat geht es nicht – das gilt auch für die Weihnachtskekse.

Zutaten: 250 g Nougatmasse, 125 g Butter, 125 g Zucker, 250 g Mehl, eine Prise Salz, Kuvertüre zum Verzieren
Zubereitung: Die Zutaten mischen und zu einem mürben Teig verkneten. Auf dem Blech die Plätzchen ausstechen. Anschließend bei 175 Grad Ober- und Unterhitze für etwa acht Minuten backen. Zum Schluss mit Kuvertüre verzieren – je nach Geschmack in Zartbitter oder Vollmilch.
Hildabrötle von Anna-Maria Schneider: Der Familien-Liebling ist ein Klassiker
In meiner Familie bin ich die Bäckerin an Weihnachten. Vermutlich aus dem einfachen Grund, weil ich gerne backe, aber Plätzchen gar nicht so gerne esse. Ich liebe es aber, den ganzen Sonntagnachmittag mit Freunden – und seit einigen Jahren auch mit meinem Patenkind – in der Küche zu stehen und kleine, komplizierte Köstlichkeiten zu zaubern. Doch egal, welche neuen und kreativen Rezepte ich ausprobiere: Der Renner ist und bleibt das Hildabrötle. Diese sind in der Plätzchendose immer als erstes weg. Über die mit fruchtiger Marmelade gefüllten Mürbeteigplätzchen ist schon so mancher Familienkrach entbrannt. Wer hatte mehr? Wer bekommt das letzte? Mit diesem bewährten Rezept kann man einfach für Nachschub sorgen.
Zutaten: 150 g Butter in Stücken, 150 g Puderzucker, 10 g Vanillezucker, eine Prise Salz, ein Ei, 300 g Mehl, ein gestrichener Teelöffel Backpulver, 200 g Himbeerkonfitüre
Zubereitung: Die Butter mit dem Ei und dem Puderzucker verquirlen, mit Mehl, Salz und Backpulver zu einem glatten Teig verkneten und diesen rund eine Stunde lang in Frischhaltefolie gehüllt im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließend den Teig mit Hilfe von etwas Mehl gleichmäßig ausrollen und die typischen Hildabrötle-Formen ausstechen. Diese bestehen aus einem runden Unterteil und einem Oberteil mit Loch in der Mitte. Die Plätzchen bei 190 Grad für rund 15 Minuten backen. Anschließend einen Klecks Marmelade auf die abgekühlten Unterseiten streichen und mit dem Plätzchenring toppen. Alles mit Puderzucker bestäuben. Fertig!
Bethmännchen von Laura Marinovic: Omas Rezept schmeckt am besten
Plätzchenbacken ist bei mir Teamarbeit. Ohne Gegenüber, mit dem ich mich unterhalten kann, kann ich dem Kneten von Teig, Ausstechen von Keksen und anschließenden feinsäuberlichen Verzieren nur wenig abgewinnen. Viel schlimmer ist dann auch noch die Aufräumaktion, um die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Gemeinsam macht das nur halb so viel aus. Vielleicht ist diese Einstellung aber auch darauf zurückzuführen, dass ich schon als Kind stets in Gesellschaft gebacken habe – nämlich gemeinsam mit meiner Cousine und unter der geübten Anleitung meiner Oma.
Ein Klassiker, der dabei fast immer zubereitet wurde, waren Bethmännchen aus Marzipan und Mandeln, die zu großen Teilen aus Zucker bestehen, dafür aber wunderbar schmecken. Ist ja auch kein Wunder: Omas Rezepte sind schließlich selten zu übertreffen.
Zutaten: 250 g Marzipanrohmasse, 150 g Puderzucker, etwas abgeriebene Orangenschale, 100 g ganze geschälte Mandeln, ein Eiweiß.
Zubereitung: Puderzucker sieben und im Anschluss zusammen mit der Rohmarzipanmasse und der abgeriebenen Orangenschale verkneten. Im Anschluss Hände anfeuchten und aus dem Teig kleine Kugeln formen. Diese auf ein Backblech setzen und mit dem Eiweiß bestreichen. Danach in möglichst regelmäßigen Abständen drei Mandeln an die Kugeln drücken – so, dass die Spitzen nach oben zeigen. Abschließend die Bethmännchen bei 170 Grad Celsius etwa 15 Minuten lang backen, bis sie goldbraun sind. Danach gut abkühlen lassen, damit sie stabil serviert werden können.
Orangen-Marzipan-Kringel von Jacqueline Weiß: Marzipan und Orange im Duett ist nett
Der Mürbeteig ist wahrscheinlich der beliebteste Teig für Weihnachtsgebäck. Das liegt wohl daran, dass er so vielseitig ist. Eine Variante, die gerührt und nicht geknetet wird, ist das Spritzgebäck. Mir ist in diesem Jahr eingefallen, dass ich früher immer eine Sorte davon gebacken habe: Orangen-Marzipankringel. Entscheidend beim Spritzgebäck ist, dass der Teig gespritzt wird und man das Muster der Spritztülle nach dem Backen noch sieht.
Das ging bei mir schief: Um den Teig besser durch den Spritzbeutel pressen zu können, habe ich etwas Milch in den Teig gerührt. Das Ergebnis: Die Plätzchen sind verlaufen, die Rillen waren weg. Deshalb ist auf dem Foto die noch ungebackene, schöne Version zu sehen. Geschmeckt haben sie nach dem Backen trotzdem lecker.
Zutaten: 125 g Marzipanrohmasse, 120 g weiche Butter, 2 Eier, 50 g Zucker, Schale einer Orange, 200 g Mehl, 75 g Speisestärke, 1 TL Backpulver, 150 g Puderzucker, 2 EL Orangensaft.
Zubereitung: Ofen auf 200 Grad (180 Grad Umluft) vorheizen. Marzipan, Butter, Eier und Zucker glatt rühren. Die Hälfte der Orangenschale, Mehl, Stärke und Backpulver darunter rühren. Teig in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle füllen und Kringel auf ein Blech spritzen oder legen. Wer eine Plätzchenpresse oder einen Fleischwolf mit Spritzgebäckaufsatz hat, ist klar im Vorteil. Mit dem Spritzbeutel braucht man ordentlich Kraft, um den Teig herauszubekommen. Im Ofen zehn bis zwölf Minuten backen und abkühlen lassen. Aus Puderzucker, Orangenschale und -saft einen Guss rühren. Kringel bestreichen und auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech trocknen lassen.
Schoko-Busserl von Rasmus Peters: Einfache Basis – vielfältige Variationen
Mit der Leichtigkeit menschlicher Liebesbekundungen hat dieser „Busserl“ eher weniger zu tun. Mit der Mischung aus Butter, Zucker, Nüssen und Schokolade versteht sich das Gebäck in erster Linie auf die Kernkompetenzen weihnachtlichen Gebäcks. Das beeindruckende an den Keksen ist ihre Wandelbarkeit. Exquisit ist zum Beispiel die Variante, die Nüsse zur Hälfte mit Mohn zu ersetzen und weiße Schokolade anstelle der dunklen zu verwenden. Wer möchte, kann das zusätzlich mit etwa rosinengroß gehackten getrockneten Aprikosen verfeinern. Für Malzliebhaber lohnt auch, das Rezept mit Ovomaltine anstelle der Schokolade auszuprobieren. Die Menge ergeben je nach Größe ca. 40 Stück.

Zutaten: 140 g Butter, 150 g Puderzucker, 200 g Zartbitter-Schokolade und 250 g Haselnüsse. Zur Verzierung empfehlen sich geschälte Haselnusskerne.
Zubereitung: Zur Vorbereitung lohnt es, alles bereit zu legen und möglichst kühl zu verarbeiten. Die Schokolade entweder mit einer Vierkantreibe oder dem Messer raspeln oder hacken. Die Butter mit dem Puderzucker schaumig rühren. Sobald die Masse schön cremig ist, können die Nüsse und die Schokolade untergehoben werden. Wenn alles eine homogene Masse ergibt, kann geformt werden. Dazu am besten mit angefeuchteten Händen zwischen den Handflächen Bällchen rollen und diese anschließend leicht platt drücken. Zur Garnitur eine geschälte Nuss obenauf setzen und die fertig geformten Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad rund 15 Minuten auf der mittleren Schiene backen.