Es gibt viel zu tun in Stockach. Das verrät der Blick auf den Investitionsplan, den die Stadtverwaltung für das Jahr 2022 erstellt hat. Ganze 15 Seiten umfasst das Zahlenwerk, mit dem sich der Gemeinderat jüngst auseinandergesetzt hat. „Es sind aus unserer Sicht lauter Dinge drinnen, die notwendig sind“, machte Bürgermeister Rainer Stolz mit Blick auf das hohe Investitionsvolumen deutlich. Unter dem Strich stehen nämlich rund 18 Millionen Euro, die die Stadt im kommenden Jahr investieren will.
Ab dem 1. Januar gibt es kurzzeitig einen zweiten Stadtbaumeister
Ein Großteil davon fließt in Bau-, Erschließungs- und Sanierungsprojekte, sowie die Erschließung neuer Baugebiete. „Da trifft es sich ganz gut, dass wir ab dem 1. Januar einen zweiten Stadtbaumeister haben, der als Nachfolger von Willi Schirrmeister eingearbeitet wird“, scherzte Stolz. Einen Unsicherheitsfaktor gibt es aber trotzdem noch. Denn in Zeiten, in denen die Handwerksbetriebe stark ausgelastet sind, seien am Ende alle Pläne Makulatur, wenn man niemanden finde, der sie umsetzt, gab Stolz zu bedenken.
So kommt es auch, dass sich in den 18 Millionen die Bädersanierung noch wiederfindet, „weil sich hier die Arbeiten einfach hingezogen haben“, machte Sebastian Scholze, der bei der Stadtverwaltung für die Haushaltsplanung zuständig ist, in der Gemeinderatssitzung deutlich. Mit 1,43 Millionen Euro ist der zusammengefasste Investitionszuschuss für die Bäder aus den Jahren 2019 bis 2022 einer der größten Punkte im Investitionsplan.
Fünf Millionen mehr als noch 2020
Daneben fällt auch noch eine Kapitalaufstockung beim Krankenhaus in Höhe von 1,4 Millionen Euro an. Für die weitere Erschließung des Baugebiets Kapellenäcker stehen 800.000 Euro im Plan und weitere 350.000 Euro für den dortigen Kreisverkehr. Das Regenüberlaufbecken in der Kniebreche schlägt mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Daneben wird in neue Feuerwehrfahrzeuge und Baumaßnahmen an der Grundschule investiert.
Insgesamt fällt der Investitionsplan für 2022 rund fünf Millionen Euro höher aus als der des vergangenen Jahres, aber die Stadt stehe auch finanziell besser da als gedacht, machte Scholze deutlich: „Liquidität ist genügend da, auch ohne dass wir Kredite aufnehmen müssen.“
Investitionen sollen auch Einnahmen bringen
Wie aus den Unterlagen zur Sitzung hervorgeht, stehen den Ausgaben des Investitionsplans allerdings auch sogenannte investive Einnahmen gegenüber. Diese belaufen sich unter anderem auf drei Millionen Euro aus Vermögensveräußerungen, 2,6 Millionen aus Fördermitteln und 1,6 Millionen aus Beiträgen. Mit weiteren entsprechenden Einnahmen wird in den kommenden Jahren gerechnet, denn da in den Investitionskosten ein Erschließungsgebiet sowie weitere Gebiete in Planung enthalten seien, könnten in den Folgejahren entsprechende Einzahlungen durch Verkaufserlöse und Erschließungsbeiträge generiert werden. Auch für den Bereich Grunderwerb sei ein hoher Ansatz berücksichtigt worden, „der zumindest teilweise in den Folgejahren wieder zu Einzahlungen durch Verkaufserlöse führen sollte“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Am Ende fand sich im Rat eine breite Mehrheit für den vorgelegten Investitionsplan. Christoph Stetter (CDU) merkte allerdings an, dass das Thema Luftmessung ebenfalls in den Plan mit aufgenommen werden sollte, nachdem das Thema Luftverschmutzung in der Stadt derzeit wieder heiß diskutiert werde. Bürgermeister Stolz merkte hierzu an, dass man in Gesprächen mit der Gewerbeaufsicht und dem Landesamt für Umweltschutz sei, um abzusprechen, was zu tun ist. Erst wenn man eine Richtung habe, wie das weitere Vorgehen ist und welche Kosten anfallen können, mache es Sinn, eine entsprechende Summe in den Plan aufzunehmen, machte Stolz deutlich.