Dass der Krieg in der Ukraine auch die Jüngsten in unserer Gesellschaft beschäftigt, kann man am Beispiel der Grundschule Wahlwies sehen: Diese hat nämlich in der vergangenen Woche einen Spendenlauf zugunsten der Ukraine veranstaltet.
Und die Summe, die dabei zusammen kam, kann sich wahrlich sehen lassen: „Wir haben insgesamt 4803,55 Euro zusammen bekommen – Wahnsinn“, so Rektorin Ulrika Eschbach erfreut. Und die Sportlehrerin Melanie Robitsch gab bekannt, dass die Schüler insgesamt 974 Runden um das Schulgebäude gelaufen seien. Das sind, bei einer geschätzten Länge von etwa 200 Metern zusammengerechnet 194,8 Kilometer – es ist also jedes der 90 teilnehmenden Kinder mindestens zwei Kilometer gelaufen.
Sponsoren sind schnell gefunden
Doch wie ist es zu dem Projekt überhaupt gekommen? Ulrika Eschbach erzählt, dass das wohl die Idee der Lehrerin Melanie Robisch gewesen sei, die beobachtet hatte, wie sehr der Krieg in der Ukraine den Kindern nahe geht. Die Lehrerinnen der Grundschule hätten sich gedacht, dass das eine gute Möglichkeit sei, auch durch die Sammlung kleiner Beiträge eine gute Summe für ein Hilfsprojekt zusammen zu bekommen.
Und es seien wohl sofort und spontan zehn Sponsoren, Eltern, Verwandte und Freunde der Kinder sowie Schulnachbarn, bereit gewesen, zu spenden. Manche hätten pro Runde 20 bis 50 Cent, oder sogar einen Euro, manche aber auch einen Festbetrag zwischen 20 bis 50 Euro gespendet.
Kinder geben alles für den guten Zweck
„Es ist schwierig, zu sagen, wie lange die Kinder durchhalten werden“, hatte Melanie Robitsch noch gesagt, bevor die Schüler der ersten Klasse überhaupt gestartet waren. Dann jedoch war schnell klar, was passieren würde: Die Kinder nämlich legten sich mächtig ins Zeug. Angetrieben vom Gedanken, dass ihr Rennen für einen guten Zweck ist und jede Runde zählt.
„Unglaublich, wie die rennen“, freute sich Melanie Robitsch, die durch jeweils einen lauten Pfiff die zwanzig Minuten Laufzeit pro Klasse startete und beendete. Aus einem Lautsprecher dröhnten anspornende Töne und die Kinder gaben Stoff, was das Zeug hielt. Die Stimmung war fröhlich und motiviert: alle Kinder, die gerade nicht liefen, feuerten an oder klatschten die Läufer ab. Und die warm aus dem Himmel strahlende Frühjahrssonne tat ihr Übriges.
Kinder sind stolz auf sich
„Den Ukrainern geht es ja ziemlich schlecht, darum ist es wichtig, dass wir Gutes tun. Sie haben ihr Zuhause verloren und müssen ihre Tiere dort lassen oder sogar töten. Und Geld haben die auch keins“, sagt Fynn aus der vierten Klasse, der selbst sein Taschengeld zugunsten einer Ukrainischen Familie im Pestalozzi-Kinderdorf gegeben hat, damit die sich ein Brot kaufen konnten, wie er selbst sagt.
Und auch Julia aus der ersten Klasse hat sich angestrengt, so viele Runden wie möglich zu laufen, auch wenn sie resümiert, dass es „schon anstrengend“ war. Für die Teilnahme sollen die Kinder am kommenden Donnerstag eine kleine Überraschung bekommen, die der Förderverein der Grundschule spendieren wird. Und die drei Schüler, die die meisten Runden gelaufen sind, werden eine mündliche Würdigung erhalten. Aber stolz auf ihre Leistung sein, können wohl alle Schüler. Darüber ist man sich einig.