Die Verkehrsinseln nehmen wieder Form an und Randsteine lassen eine neue Breite an der Einmündung erahnen: Am Ast der Bundesstraße 313 in Richtung Wahlwies kommen die Arbeiten zur Sanierung sowie der Einrichtung einer Abbiegespur gut voran. Nur das schlechte Wetter und unerwartete Mehrarbeit bei Kabelumlegungen verursachten kleine Verzögerungen, schildern Willy Walter, Chef der Walter Straßenbau KG aus Trossingen, Bauleiter Steffen Sturm und Polier Ralf Birk.

Es waren mehr Kabel unter der Fahrbahn als vermutet, sagt Walter. Die Baufirma hatte sich zuvor bei der Telekom und Unitymedia erkundigt. Im Bereich der künftigen Abbiegespur lag sehr viel unter der Fahrbahn. „Es waren rund 100 Meter Kabel“, so Steffen Sturm. Es seien Telekom-Kabel gewesen, die dann erst zur Seite verlegt werden mussten.

Erste Asphaltarbeiten ab Mittwoch

Am Freitag liefen die ersten Vorbereitungen für die Asphaltierung, die am Mittwoch, 20. November, beginnen sollen. Es seien dann zwei Straßenfertiger im Einsatz, die den Asphalt aufbringen, erklärt Ralf Birk. Einer davon könnte sogar bis zu einer Breite von neun Metern asphaltieren. Die neue Fahrbahn wird 7,5 Meter breit, wobei untere Schichten etwas breiter würden, ergänzt Willy Walter.

Die Randsteine sind neu. Bisher endete an dieser Kurve einfach nur der Asphalt. Nun ist hier alles breiter und es entsteht eine ...
Die Randsteine sind neu. Bisher endete an dieser Kurve einfach nur der Asphalt. Nun ist hier alles breiter und es entsteht eine Abbiegespur Richtung Espasingen. | Bild: Löffler, Ramona

Der große Fertiger wurde am Freitag mit einer gelben GPS-Antenne ausgestattet. Der Sender steht dann in der Nähe. Durch ein digitales Geländemodell, wisse die Maschine dann, wo sie ist, erläutert Sturm. Die Asphaltierung wird auf der Einfädelspur unter der Autobahnbrücke beginnen und in Richtung Autobahnauffahrt verlaufen. Von Mittwoch bis Freitag werden 14 bis 18 Lastwagen Asphalt anliefern. „Ein Laster fasst 25 Tonnen“, sagt Birk.

Asphaltschichten und Zahlen

Für alle drei Asphaltschichten sind auf diesem Straßenabschnitt 6000 Tonnen Material notwendig, das aus dem eigenen Asphaltmischwerk der Baufirma kommt. Es entstehen dann rund 6500 Quadratmeter Fahrbahn. Birk, Sturm und Walter haben detaillierte Zahlen parat: Auf die bereits liegende Schotterschicht kommen 17 Zentimeter Fundation, die recycelten Alt-Asphalt enthält.

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Es folgen 14 Zentimeter Tragschicht, acht Zentimeter Binderschicht und schließlich vier Zentimeter Deckschicht. Insgesamt sei das ein Aufbau von 75 Zentimetern, fasst Birk zusammen. Unter dem Schotter musste die Baufirma übrigens teilweise den Boden mit Material unterstützen oder austauschen.

Am Übergang zur Fahrbahn rechts hinten ist zu sehen, wie hoch die Asphaltschichten sind, die am B313-Ast rund um die Inseln momentan fehlt.
Am Übergang zur Fahrbahn rechts hinten ist zu sehen, wie hoch die Asphaltschichten sind, die am B313-Ast rund um die Inseln momentan fehlt. | Bild: Löffler, Ramona

Walter erläutert zur Fundation, dass diese einen Teil Schotter ersetze und etwas Besonderes sei. In Ausschreibungen für Straßenarbeiten sei soetwas inzwischen häufiger enthalten. „Da kann man mehr Alt-Asphalt zum Einsatz bringen“, sagt er. Das habe also einen Umweltsaspekt. Und wegen der Fundation seien nicht mehr als 32 Zentimeter aus drei Asphaltschichten notwendig. Die gesamte Auftragssumme für die Fahrbahnsanierung liegt bei 1,2 Millionen Euro.

Radweg etwas nach rechts verlegt

Neben der Erneuerung der Fahrbahn, der Verkehrsinseln und der Straßenentwässerung wird auch ein Stück des Radwegs verlegt. Das sei wegen der neuen Fahrbahnbreite für eine Abbiegespur in Richtung Espasingen notwendig gewesen, so Walter. An der leichten Rechtskurve der Abbiegespur liegen nun Randsteine. Das ist anders als bei der alten Fahrbahn, denn bisher endete der Asphalt einfach seitlich an der Wiese.

Hier wird ein Stück Radweg neu gebaut, weil er wegen der Verbreiterung der Straße für eine Abbiegespur Richtung Espasingen leicht ...
Hier wird ein Stück Radweg neu gebaut, weil er wegen der Verbreiterung der Straße für eine Abbiegespur Richtung Espasingen leicht verlegt werden musste. | Bild: Löffler, Ramona

Was später noch ansteht, ist die Erneuerung des Parkplatzes unter der Autobahnbrücke, auf dem momentan Baucontainer stehen. Dieser Bereich werde später ein geordneter Parkplatz mit Parkbuchten, erklärt Sturm. Die Zufahrtsstraße dorthin bleibe wie sie ist, nur direkt der Einbiegebereich vom B 313-Ast werde gerichtet und etwas breiter. Dort war viel Schotter neben dem Asphalt an der Kurve.

Irgendwann vielleicht eine Ampel

Im Rahmen der Sanierung hat die Baufirma Leerrohre verlegt und Fundamente für eine mögliche Ampelanlage gesetzt. Gibt es da also schon konkrete Pläne? Nein, momentan noch nicht. Simon Müller von der Neubauleitung des Regierungspräsidiums Freiburg sagt auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Wir machen das, falls an dem Knotenpunkt mal etwas kommen sollte. Es ist noch nichts geplant. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit wir die neue Straße nicht wieder aufreißen müssten.“

Fertigstellung Mitte Dezember

Der B 313-Ast soll bis zum 13. Dezember fertig sein, sagt Willy Walter. Das sei dann aufgrund von Wetter und Mehrarbeit ein paar Tage später als geplant. Alle hoffen, dass das Wetter gut bleibt und es keine weiteren Verzögerungen gibt. Denn für das Aufbringen des Haftklebers zwischen Binder- und Deckschicht sowie beim Asphaltieren der Deckschicht muss es trocken sein.

„Wasser verhindert die Haftung zwischen den Schichten“, erklärt Ralf Birk. Doch auch Wind, der Blätter von den Bäumen bläst, könnte Zeit kosten, wenn die Blätter beim Asphaltieren ständig weggefegt werden müssten.