Die Hänsele-Gruppe gehört schon seit 1934 zur Stockacher Fasnacht – genauso lange wie die Alt-Stockacherinnen, die im selben Jahr entstanden. Die Hänsele gehören in die Gruppe der Blätzlehäsnarren und sind mit ihrem bunten Blätzlekleid bei jedem Auftritt eine Augenweide.
Ihr Hänsele-Häs besteht aus ungefähr 1200 Filzblätzle in den Farben gelb, orange, rot, grün, blau und schwarz. Zum Häs gehören auch ein schwarzer Rollkragenpullover, schwarze Handschuhe und schwarze Schuhe. Während der Fasnet-Umzüge tragen die Männer und Buben – nur sie dürfen das Häs tragen – einen sogenannten Kopf mit Latz, der das ganze Gesicht bedeckt und in der Mitte mit einem schwarzen Hahnenkamm verziert ist.
Wenn die Saubloter durch die Luft schwingen
Nach einem Umzug tauschen sie den Kopf gegen ein sogenanntes Schiffle aus, eine Kopfbedeckung, die man vom Militär her kennt. Das Hänselehäs ist mit 13 Messingglocken besetzt, was beim sogenannten Jucken den fröhlich-melodischen Klang hervorruft.
Aber was wäre das Hänsele ohne sein wichtigstes Utensil: Die geräucherte Saubloter (Schweinsblase) am aus Weidenruten geflochtenen Hänselestock. Wenn die Hänsele im Umzug zur Musik der Hans-Kuony-Kapelle jucken, schwingen sie ihre Saubloter über den Köpfen der Umzugsbesucher.
Zur Entstehung des Hänsele-Häs gibt es viele Geschichten. Alfred Eble, früherer Haus-und Hofdichter des Narrengerichts, schreibt in einer Chronik: „Gerichtsnarrenvater August Rettich hatte 1934 die Idee zu diesem farbenprächtigen Häs und hat damit das damalige Narrengericht überzeugt.“
Heute ist die Hänselegruppe mit rund 200 Mitgliedern, geführt vom Hänselemoschter Holger Langenberg und seinem Vize Jürgen Steppacher, die größte Gliederung des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts zu Stocken.
Die Serie „Häser und Handwerkszeuge“ stellt bis zum Schmotzigen Dunschtig die Häser und Symbole der Gliederungen des Stockacher Narrengerichts und wichtige Einzelfiguren der Fasnacht vor.