Wenn hunderte Menschen ganz genau hinschauen, wann und wo eine Kuh ihren Fladen fallen lässt, muss Kuhschisslotterie sein. Bei der 21. Ausgabe des Spektakels in Seelfingen versammelten sich am Samstagnachmittag zahlreiche Menschen auf der eigens gemähten Wiese hinter dem Spielplatz. Die Vielfalt der Autokennzeichen war groß und verriet, dass nicht nur Menschen aus Stockach und den Umlandgemeinden zum jährlichen Ereignis nach Seelfingen kommen. Dabei konnte es unter 2500 Quadraten nur einen glücklichen Gewinner geben.

Bereits um 17 Uhr kamen die ersten Besucher. Mitorganisator Frank Thum und sein Team waren bestens auf den in der kommenden Stunde einsetzenden Besucheransturm gerüstet. Die Zeltplanen wurden schnell geöffnet, sodass es die Besucher in den Bierzeltgarnituren dank einer leichten Brise immer angenehm hatten. Für Verpflegung war auch gesorgt.

Begrüßung für Alt-Bürgermeister Stolz und Kuh Kiel

In Begleitung von Familie Käppeler machte sich Kuh Kiel ab 18.30 Uhr auf den Weg vom mehrere hundert Meter entfernten Siedlungshof in Richtung Spielfeld. Geschmückt war sie mit ihrer stattlichen und prächtigen Kuhglocke. Kurz danach traf Stockachs Altbürgermeister Rainer Stolz gemeinsam mit seiner Partnerin Ursina Vaterlaus ein und wurde am Festplatz öffentlich begrüßt.

Kuh Kiel kommt umringt von vielen Personen am Lotteriefeld an.
Kuh Kiel kommt umringt von vielen Personen am Lotteriefeld an. | Bild: Doris Eichkorn

Kuh Kiel näherte sich derweil dem 2500 Quadrate umfassenden Spielfeld, auf dem sie in diesem Jahr den Siegerfladen platzieren sollte. Die Felder waren am Vortag mit Sägemehl gezogen worden – von einigen Mitgliedern des Seelfinger Narrenvereins mit einem eigens hierfür gebauten Sägemehlstreuer.

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Der erste Fladen fällt zu früh

Um 18.50 Uhr war dann so weit: Kiel hatte den Spielplatz am Dorfrand passiert und wurde von Menschen aller Generationen zum Festgelände begleitet. Gewohnt humorvoll fiel die Begrüßung für die Kuh und deren Besitzer mit zwei gefüllten Bierkrügen aus. „Denn wenn man zu Fuß so weit läuft, hat man doch auch Durst“, so Christian Gunnesch, welcher die Moderation der Veranstaltung übernommen hatte.

Die Besucher warteten mit ihren Losen auf den Siegerfladen im Bereich vor dem Zelt.
Die Besucher warteten mit ihren Losen auf den Siegerfladen im Bereich vor dem Zelt. | Bild: Doris Eichkorn

Kurz danach wurde das Startfeld der Lotterie ausgelost und die Kuh am Führhalfter auf das Spielfeld geführt. Nachdem der doppelte Zaun, welcher das Spielfeld umgab, geschlossen war, begann ab 19 Uhr der Nervenkitzel für alle großen und kleinen Losbesitzer, die gespannt dem Fall eines Fladens auf eine ihrer Losnummern entgegenfieberten.

Dabei war der erste Fladen bereits auf dem Weg zum Spielfeld gefallen. „Wir haben schon zweimal beim Weg zum Platz anhalten müssen. Einmal musste Kiel schon pinkeln, einmal fiel schon ein Fladen“ so Simon Käppeler.

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Zuerst Fehlalarm, dann Rekordfladen

Doch kaum hatte sie Feld betreten, blieb Kiel war nur wenige Meter vom Startplatz entfernt stehen und hob den Schwanz. Sie musste – aber Fehlalarm. Es handelte sich wieder nur um Urin und nicht um den Gewinnerfladen. Die Zuschauer, die ganz genau jede Regung der Kuh beobachteten, lachten gemeinsam. Ein „wieder nicht“ war hier und dort zu hören.

Der Fladen fällt! Mit diesem Fladen beendete Kuh Kiel die 21. Seelfinger Kuhschisslotterie in Rekordzeit.
Der Fladen fällt! Mit diesem Fladen beendete Kuh Kiel die 21. Seelfinger Kuhschisslotterie in Rekordzeit. | Bild: Doris Eichkorn

Doch kaum hatte sich die Menge wieder beruhigt, erhob sich der Schwanz der Glücksfee ein zweites Mal. Nur rund drei Minuten nach Beginn der 21. Kuhschisslotterie wurde diese von Kuh Kiel mit einem mittig in das Spielfeld mit der Nummer II 10 platzierten Fladen bereits beendet. Sofort wurde der Besitzer des Loses gesucht, jedoch meldete sich niemand, sodass die Suche nach dem Gewinner in den kommenden Tagen weitergeht – das war im vergangenen Jahr ähnlich. Im Anschluss verlosten die Organisatoren zudem noch einige weitere Sachpreise unter den Teilnehmern.