Zwei große Umschläge für die Bürgermeisterwahl lagen am Montagmorgen im Briefkasten des Stockacher Rathauses, den Thorsten Keller von der Stadtverwaltung geleert hat. Das bedeutet aber nicht zwei Bewerbungen zu Beginn der Frist, die bis zum 18. September läuft, sondern die 53-jährige Bewerberin Yurdagül Coşkun aus Wuppertal in Nordrhein-Westfalen hatte ihre Unterlagen lediglich auf zwei Umschläge verteilt.

Da die Wirtschaftsjuristin die erste und bisher einzige ist, die offiziell die Unterlagen eingereicht hat, wird sie auf dem Stimmzettel an erster Stelle stehen, da sich dies an der Reihenfolge des Bewerbungseingangs orientiert.

Yurdagül Co?kun wirft am 24. Juni ihre Bewerbungsunterlagen für die Bürgermeisterwahl in einen der Rathaus-Briefkästen ein.
Yurdagül Co?kun wirft am 24. Juni ihre Bewerbungsunterlagen für die Bürgermeisterwahl in einen der Rathaus-Briefkästen ein. | Bild: Löffler, Ramona

Allerdings kündigt sich eine zweite Bewerbung an. Der 56-jährige Rainer Beel aus Freudenberg in Nordrhein-Westfalen hat dem SÜDKURIER mitgeteilt, dass er die Bewerbung in Betracht ziehe, sich auch bekannt machen möchte, aber die Unterlagen noch nicht abgegeben hat. Weitere Informationen zu ihm folgen.

In der Stadt kursieren zudem verschiedene Gerüchte über Personen, die sich mutmaßlich bewerben wollen. Bisher hat sich aber nach SÜDKURIER-Informationen niemand öffentlich bekannt.

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13.368 Einwohner sind wahlberechtigt

Laut Thorsten Keller vom Wahlamt hat die Stadt gemäß der internen Fortschreibung 17.866 Einwohner (Stand 31. Mai). Davon seien nach jetzigem Stand 13.368 Stockacher oder Unionsbürger ab einem Alter von 16 Jahren wahlberechtigt.

Durch Zu- oder Wegzüge sowie Todesfälle könne sich diese Zahl jedoch noch ändern. Wer bis zum 15. Juli zuzieht, wäre wahlberechtigt, da man mindestens drei Monate in einem Ort leben muss. Für Wiederkehrer gelte eine Drei-Jahres-Frist – das bedeutet, wer vor bis zu drei Jahren weggezogen sei und zurückkomme, sei direkt wieder wahlberechtigt, so Keller.

Nach dem Ende der Bewerbungsfrist am 18. September werden die Bewerber als Kandidaten zugelassen und die Stimmzettel gedruckt. Außerdem verschickt die Stadtverwaltung dann die Wahlbenachrichtigungen und auf Antrag die Briefwahlunterlagen.

Der Grund für die Wahl und der Termin

Rainer Stolz ist seit dem Jahr 1993 Bürgermeister von Stockach, also seit 30 Jahren. Er beendet jedoch aus gesundheitlichen Gründen auf Jahresende vorzeitig seine vierte Amtszeit. Deshalb findet am Sonntag, 15. Oktober, die Bürgermeisterwahl statt.

Der Stockacher Bürgermeister Rainer Stolz spricht bei der Abschiedsfeier für seinen Amtskollegen Matthias Weckbach, dessen Amtszeit in ...
Der Stockacher Bürgermeister Rainer Stolz spricht bei der Abschiedsfeier für seinen Amtskollegen Matthias Weckbach, dessen Amtszeit in Bodman-Ludwigshafen endet. | Bild: Löffler, Ramona

Falls im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen, also mehr als 50 Prozent, erhalten sollte, gibt es am 5. November eine Stichwahl. Nach neuem Wahlrecht fände diese dann zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen statt.

Stolz hatte bereits einige Reaktionen auf eine Vorab-Anzeige der Stadtverwaltung erhalten, in der auf die anstehende Wahl und Bewerbersuche aufmerksam gemacht worden war.

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Im Oktober wählen auch Eigeltingen und Hohenfels, allerdings treten dort die Amtsinhaber wieder an. In Bodman-Ludwigshafen war im April Bürgermeisterwahl. Der 30-jährige Wahlsieger Christoph Stolz wird am Freitag, 30. Juni, vereidigt.