Auch für die Abteilung Stadt der Freiwilligen Feuerwehr Stockach waren wie für andere Vereine die zurückliegenden zwei Jahre außergewöhnlich. Gewohntes musste abgesagt oder verschoben werden. Proben, Fortbildungen und natürlich die Einsätze mussten unter ungewohnten Bedingungen stattfinden. Bei ihrer Versammlung arbeitete die Feuerwehr das auf. „Besonders unsere Kameradschaft, welche in einer Freiwilligen Feuerwehr das höchste Gut ist, wurde massiv beeinträchtigt“, erinnerte Kommandant Oliver Braunstein. So durften weder Ausflüge durchgeführt werden, noch konnte die beliebte Besenwirtschaft an Fasnacht stattfinden oder das Mitwirken beim Schweizer Feiertag.

Einsatzbereitschaft unter schwierigen Bedingungen

Die 68 aktiven Mitglieder wurden in Klein-Einsatzgruppen für die Proben eingeteilt. „Es mussten Kameradinnen und Kameraden die Gruppe und teilweise ihren Löschzug, dem sie teilweise seit 30 Jahren angehören, wechseln“, wies Braunstein auf eine Folge der notwendigen Maßnahmen hin. Immer wieder waren neue Alarm- und Ausrückanordnungen zu erstellen. Braunstein dankte besonders denen, die geholfen haben, „dass die Abteilung durch diese außergewöhnliche Zeit kommt und dass die Einsatzbereitschaft zum Schutz unserer Stadt und deren Bevölkerung zu jeder Zeit gegeben war“.

Sie wurden bei der Versammlung der Feuerwehr befördert oder geehrt: (obere Reihe, v.l.) Uwe Hartmann, Leon Buske, Selin Klement, ...
Sie wurden bei der Versammlung der Feuerwehr befördert oder geehrt: (obere Reihe, v.l.) Uwe Hartmann, Leon Buske, Selin Klement, Kristine Böttinger, Lena Zimmermann, Fabian Kiewning, Marco Knaupp, Oliver Braunstein; (untere Reihe, v.l.) Luis von Hahn, Michael Wernet, David Oßwald, Valeri Gleiser, Nico Zimmermann, Roman Brandys und Bürgermeister Rainer Stolz. | Bild: Cornelia Giebler

Jugendfeuerwehr konnte sich seltener treffen

Hart getroffen von den Einschränkungen waren die Jugendfeuerwehr, deren Zusammenkünfte komplett untersagt worden waren, und die Brandschutzerziehung. „Während im Jahr 2018 2347 Kinder und Jugendliche an der Brandschutzerziehung teilgenommen hatten, waren es 2020 749 und 2021 1307“, verwies Christine Oßwald auf die nur wenigen Termine, die in diesen Jahren stattfinden konnten. Das Forum Brandschutzerziehung fand zum ersten Mal digital statt, was sehr gut funktioniert habe.

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Gesamtkommandant Uwe Hartmann sah das stark gestiegene Angebot an Online-Weiterbildungsveranstaltungen ebenfalls als positiv und Bürgermeister Rainer Stolz lobte die Bereitschaft zur Teilnahme an den virtuellen Sitzungen und Online-Proben. Doch nun hoffen alle auf ein normales Jahr: beim Kreisfeuerwehrtag in Gailingen am 1. Juli, beim Zeltlager in Steißlingen und beim Sternmarsch der Jugendfeuerwehr in Espasingen und Wahlwies. „Wir hoffen, dass das Zeltlager ein voller Erfolg wird“, erklärte Jugendsprecherin Lena Zimmermann. Jetzt könnten Proben ohne Einschränkungen stattfinden.

Bürgermeister sieht einen Epochenwechsel

Pressesprecher Fabian Dreher gab, auch anhand von Bildern, eine Zusammenfassung der 123 Einsätze im Jahre 2020 und der 144 Einsätze im Jahr 2021. Auffällig sei, so Dreher, dass es zu vielen Paralleleinsätzen kam. Die Bilder zeigten die Bandbreite der Einsätze einer erfahrenen Truppe, die wisse, was zu tun ist, resümierte Bürgermeister Stolz. Er sicherte die weitere Unterstützung von Stadt und Gemeinderat zu. Als Epochenwechsel sehe er die Einsetzung eines hauptamtlichen Kommandanten: „Es war ein wichtiger und notwendiger Schritt.“

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