Gottesdienst und Uffwirmkaffee am Fasnachtsmontag gab es dieses Jahr entweder nicht oder anders. Die Gedenkmesse für verstorbene Stockacher sowie die Corona-Toten rückte auf den Abend und erhielt einen Livestream. Der Uffwirmkaffee fiel aus, aber Sigi Endres als Experte für Des und Sell griff die Veranstaltung in einem Kuony TV-Video auf und gab Ratschläge zum Thema Schnauzbart.

Der Gottesdienst am Fasnachtsmontag ist immer eine Gedenkmesse des Narrengerichts, an der Vertreter aller Gliederungen des Narrengerichts teilnehmen. Dieses Jahr gab es begrenzt Plätze in der Kirche, daher fand eine Übertragung im Livestream statt. Dem Narrengericht war es wichtig, dass der Gedenkgottesdienst stattfindet, sagte Pfarrer Werner Mühlherr in der Begrüßung.

Ein Screenshot aus der Liveübertragung des Gedenkgottesdienstes des Narrengerichts am Fasnachtsmontag.
Ein Screenshot aus der Liveübertragung des Gedenkgottesdienstes des Narrengerichts am Fasnachtsmontag. | Bild: Screenshot

Narrenrichter Jürgen Koterzyna hat dieses Jahr ein Gedicht verfasst, das er im Rahmen des Gottesdienstes verlesen hat:

Was bleibt im Blick auf dieses Jahr,
das leise, fad und einsam war?
Wie schauen wir dereinst zurück,
wo alle Welt scheint wie verrückt?

Wo jeder nur daheim sollt hocken,
statt als Narr zu leben hier in Stocken.

Du armer Narr, was musst Du leiden,
ohne dich ins Narrenhäs zu kleiden.
Ohne Spaß, Radu und viel Tamtam,
nur allein, zu zweit, im Heim dahom.

Still klagt der Narresome laut,
dem man ein Stück des eignen Lebens klaut.
Die Alten schützten wir mal schlecht, mal gut,
zuweilen verließ uns hier der Mut.

Narrenrichter Jürgen Koterzyna liest sein Gedicht vor.
Narrenrichter Jürgen Koterzyna liest sein Gedicht vor. | Bild: Screenshot

Wir halten Abstand, tragen Masken gar,
vom Herbst bis in den Februar.
Vermummt sind so Trauer, Wut und Lachen,
Oh Welt, was lassen wir alls mit uns machen?

Trotz Abstand rücken wir noch näher zsammen,
verbrennen so das Virus mit unsren närrischen Flammen.
Frohsinn soll unser heilender Impfstoff sein,
so halten wir im Herzen die Pandemie ganz klein.

Und ist der Albtraum dann einst vorbei,
wir leben frei dann unsre Narretei.
Dann erst sind wir wahrhaft närrisch und auch froh
Auf ‚d Stockemer Fasnet – drei kräftig Narro.

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