Zu den festen Ritualen der Stockacher Fasnacht gehört das Verbrennen des Hemedglonkers. Es findet am Rosenmontag nach einem kurzen Umzug vom La Roche Platz um 19 Uhr auf dem Gustav-Hammer-Platz statt. Das Anzünden übernimmt ein Feuerwehrmann und die Feuerwehr steht auch zum Brandschutz bereit. Die Aktiven Laufnarren bauen den Hemedglonker seit 1977. Gerold König, fast 35 Jahre dabei und schon als Anwärter am Aufbau beteiligt, erklärt den Ablauf.

Früher wurde die Figur am Freitag vor dem Rosenmontag in der Halle gebaut. Heute entsteht sie nachmittags direkt an Ort und Stelle. König sagt: „Mit rund zehn Leuten brauchen wir etwa zweieinhalb Stunden.“ Lange Bretter werden mit Schrauben und Nägeln verbunden.

Auf Holzbrettern wird Nesselstoff befestigt, der mit Stroh gefüllt wird. Am Schluss wird die Figur aufgerichtet.
Auf Holzbrettern wird Nesselstoff befestigt, der mit Stroh gefüllt wird. Am Schluss wird die Figur aufgerichtet. | Bild: Archiv Aktive Laufnarren

Auf das Holz wird kunstfaserfreier Nesselstoff getackert, der mit Stroh von Andreas Dauwalter aus Airach gefüllt wird. Das Narrengericht spendet ein paar bengalische Feuer, die in das Stroh eingearbeitet werden.

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Die Figur ist mehr als fünf Meter hoch

Je nach Brettlänge misst die Konstruktion bis zum Hals rund fünf Meter. Hinzu kommen noch der Kopf mit aufgemaltem Gesicht und die Arme. Das Ganze wird liegend zusammengebaut und mit Manneskraft aufgestellt. Zur Stärkung kehren die Laufnarren anschließend in die umliegende Gastronomie ein. „Früher sind wir vom ehemaligen Laufnarrenmoschter Ulf Wieczorek mit Berlinern von der Bäckerei Schmälzle versorgt worden“, erinnert sich König.

Gerold König, Thomas Bruggner, Clemens Hüttinger, Julian Böttinger, Clemens Hirschle, Didi Schweizer, Joachim Böttinger, Joachim ...
Gerold König, Thomas Bruggner, Clemens Hüttinger, Julian Böttinger, Clemens Hirschle, Didi Schweizer, Joachim Böttinger, Joachim Fischer, Uwe Muffler und Fritz Muffler (von links) bauten den Hemedglonker im letzten Jahr. | Bild: Archiv Aktive Laufnarren

Er sieht in der Figur eine Art „Voodoo-Puppe in Großformat“ und erklärt: „Das Verbrennen sollte von jeher den Winter austreiben. Zur Bekräftigung bringen die Zuschauer heute Instrumente oder Kochtöpfe mit, um damit ordentlich Krach zu machen.“ Musiker der Hans-Kuony-Kapelle spielen närrische Lieder und bei Grillwurst, Glühwein und Kinderpunsch ist jedermann willkommen. Nach dem Verbrennen geht es ab 19.30 Uhr zum Hemedglonkerball der Marketenderinnen ins Bürgerhaus.

Der diesjährige Holzbestand ist gering. Wer lange Bretter spenden will, darf sich gerne bei Gerätewart Thomas Bruggner in der Talstraße 12 unter der Telefonnummer 07771 2277 melden.

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