Als einer von acht Orten im Regierungsbezirk Freiburg hatte sich Wahlwies zum 28. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ angemeldet. Initiator war der Nachbarschaftshilfeverein Allerhand, der akribisch die geforderten Informationen einholte und unzählige Formulare ausfüllte. Für die Teilnahme erhielt der Verein 3000 Euro. Das Geld fließt in das Projekt „Senioren-Mittagstisch“, welches ab 2025 viermal im Jahr angeboten werden soll. Im September kam eine Expertenkommission aus Freiburg zur Ortsbegehung. Jetzt liegt der Bewertungsbericht vor.
Neben der landschaftlich bevorzugten Lage punktet der Ort mit seiner guten Infrastruktur. Es gibt beispielsweise drei Schulen, Eisenbahn- und Busanbindung und das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf mit seinen Handwerksbetrieben, die auch der Gemeinde zur Verfügung stehen.
Die Experten aus verschiedenen Fachgebieten bestätigten Wahlwies gute Ansätze eines bürgerschaftlichen Engagements durch die 2023 gegründete Nachbarschaftshilfe sowie die vorhandene lebendige Vereinsstruktur. Auch seien mit dem Gasthaus „Adler“, Ferienwohnungen und einem Campingplatz Voraussetzungen für einen leistungsfähigen Tourismus vorhanden.
Mehr Pflanzen könnten Ortsbild aufbessern
Der Ort habe ein gutes Entwicklungspotenzial. Jedoch sei für das Ortsbild bisher wenig Gestaltungswille erkennbar, wie es in dem Bericht heißt. Der Bachlauf der Stockacher Aach könne durch strukturierte Anpflanzungen und Pflegemaßnahmen attraktiver gestaltet werden. Das gelte auch für die öffentlichen Plätze, Wege und Straßen. Die Expertengruppe regte unter anderem eine sinnvolle Bepflanzung des Kirchenhügels sowie einen Baum auf dem Rathausvorplatz an, außerdem einen Zugang zum Bach mit einem Sitzplatz. Eine Ortsbildsatzung mit Grün sowie eine Bürgerberatung für die Gestaltung der Gärten und Höfe könne zur Verbesserung der Freiraumgestaltung im Ort beitragen.
Ortsvorsteher Alexander Buhl bezeichnet die Einschätzung von außen als interessant. Er erzählt von dem Projekt „Wahlwies 2029“, das unabhängig von dem Wettbewerb angestoßen wurde. „Wir sind als Ortschaftsrat das Gremium, das den Gemeinderat und die Verwaltung beraten soll. Um Vorschläge auch aus der Einwohnerschaft zu bündeln, haben wir neun Bereiche definiert.“
Neun Bereiche werden unter die Lupe genommen
Im Januar werden die Ortschaftsräte und zwei Wahlwieser Gemeinderäte je eins der Themen Verkehr, Wohnraum, Grundschule, Infrastruktur, Dorfleben, Flächennutzung rund um den Ort, Klimawandel, Feuerwehr und DRK sowie Vereinsheim übernehmen. Künftig soll in jeder Sitzung ein Thema aufgegriffen, damit alle Interessierten auf den aktuellen Stand gebracht werden.