Einige sind seit 15, 25 oder sogar 40 Jahren im Dienst der Stadt Stockach, andere verabschieden sich nach ähnlichen langem Engagement in den Ruhestand: Beim Ehrungsabend der Stadt Stockach im Bürgerhaus gab es große Wertschätzung und Anerkennung für Mitarbeiter. In sehr persönlich gehaltenen Reden erzählten die Vorgesetzten auch Anekdoten, die die Zuhörer – darunter viele Weggefährten, Angehörige und Gemeinderäte – zum Lachen brachten.

Drei Mitarbeiter wurden für ihr 25-jährigen Dienstjubiläum geehrt. Silke Hahn-Bühler sagte nach der Laudatio von Kämmerer Sebastian Scholze: „Wenn die gute Kollegialität bleibt, mache ich gerne auch die nächsten 15 Jahre weiter.“ Das hat Dietmar „Didi“ Schweizer ebenso vor. Hauptamtsleiter Hubert Walk beschrieb den Hausmeister als grundfröhlichen Menschen, der extrem pflichtbewusst und ordnungsliebend sei und sich mit der Grundschule Stockach identifiziere.
Dieser stellte fest: „Wir sind an der Schule wie eine große Familie. Das soll so bleiben.“ Auch Ordnungsamtsleiter Carsten Tilsner kam zu Wort und gab zu, seine Mitarbeiterin Sabrina Schmieder sage ihm sehr deutlich, wenn er mal falsch liege. Er hob zugleich ihre Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit hervor.

Hauptamtsleiter Hubert Walk ist seit 40 Jahren dabei
Hubert Walk, der sein 40-jähriges Dienstjubiläum feierte, gab sich bescheiden: „Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich für meine Heimatstadt tätig sein durfte und weiter sein darf.“ Die Bürgermeisterin Susen Katter hatte zuvor seine beeindruckende Kompetenz und immense Einsatzbereitschaft gelobt. Sie vertraue auf seinen Rat und seine Einschätzung und sei beeindruckt, wie gut er die Stadt und ihre Menschen kenne.
Walk habe Stockach strukturell und kulturell geprägt. Die Kleinkunstreihe sei seine Idee gewesen und mit der Laienspielgruppe bereichere er persönlich das kulturelle Leben in Stockach.

Sie tippten noch auf Schreibmaschinen
Elf Mitarbeiter gingen in diesem Jahr in den Ruhestand. Die Erinnerung an ihre Anfangszeiten zeigte die Veränderungen der Arbeitswelt. 200 Anschläge pro Minute auf der Schreibmaschine waren bei der Einstellung von Magdalena „Magdi“ Rinderspacher und Ilona Petz gefragt, sagte Sebastian Scholze, der seine „Pionierinnen der Digitalisierung“ verabschiedete. Beide Frauen wollen den Kontakt zu ihren Kollegen halten.
Etwas Wehmut schwang bei Silvia Traber mit: „Man stellt sich auf die Rente ein, aber am Ende ging es doch verdammt schnell.“ Lars Heinzl lud sie weiterhin zu Besprechungen ein. „Du weißt, zu einem guten Vesper haben wir noch nie Nein gesagt.“ Der Chor des Stadtbauamts sang für sie ein Abschiedslied.
Viele Mitarbeiter verabschieden sich in den Ruhestand
Neu-Rentnerin Irmgard Heimann zeigte sich dagegen entspannt. „Man gewöhnt sich schnell daran, dass man nicht mehr zum Arbeiten muss. Man trifft frühere Arbeitskollegen wieder – die sind ja jetzt auch Rentner.“ Sie hatte laut Udo Pelkner „zur ersten Garnitur des neu gegründeten Bürgeramts“ gehört. Von ihrem enormen Fachwissen habe er später als Wahlwieser Ortsvorsteher unglaublich profitiert.
Auch Cornelia Giebler hat ihr Berufsleben hinter sich. Hubert Walk bescheinigte ihr einen weit überdurchschnittlichen Einsatz für die Stadt und hob ihre spürbare Zuwendung für Vereine und Ehrenamt, ihr Engagement im Seniorenbereich und als Personalratsvorsitzende, bei der Organisation der Sportlerehrung und vielen anderen Projekte hervor.

Ähnliches gilt für Joachim Wingbermühle zu. Er war unter anderem 26 Jahre lang alleinverantwortlich für den Stockacher Stadtwald, und brachte vielen Kindern die Faszination der Natur näher. Susen Katter berichtete, er habe das Alphornspiel für sich entdeckt und baue das Instrument auch selbst. Wingbermühle selbst sagte, es sei gut gewesen, im Sommer in die Rente zu starten. So habe er viel Zeit auf dem Motorrad und auf dem See verbracht.
Mit unzähligen Kindern hatten auch Antonie Volger und Yasmin Beckmann zu tun. Ersterer bestätigte Stefanie Lippelt, Sachgebietsleiterin Kindertageseinrichtungen, großes Fachwissen, unermüdlichen Einsatz und ein großes Herz und dankte ihr für die vielen Jahre als Erzieherin. Die junge Kollegin wechselt die Einrichtung, sie werde schon jetzt schmerzlich vermisst.
Bei den Technischen Diensten gingen Walter Kraft und Shaban Qunaj in den Ruhestand. Leiter Markus Maurer zählte die vielen Einsatzorte der Männer auf und stellte fest: „Der Walter hatte einfach den grünsten Daumen.“ Auch sein Kollege habe seine Aufgaben sehr ernst genommen. Walter Kraft steht weiterhin früh auf, das liege ihm im Blut, sagte er lachend. Er wolle sich nun mehr dem eigenen Garten und seinen ehrenamtlichen Aufgaben widmen.

Großes Lob für ehemaligen Stadtbaumeister
Eine Verabschiedung stand noch aus: die des früheren Stadtbaumeisters Willi Schirmeister. Susen Katter betonte, noch immer profitierten alle von seinem unermüdlichen Einsatz. Er habe Großes für die Stadt geleistet und bleibe dem Abwasserzweckverband erhalten, obwohl er schon vor einigen Jahren das Rentenalter erreicht habe. Für ihn stimmte der Chor des Stadtbauamts „Weine nicht, wenn der Willi geht“ an.
Rückblickend sagte er ganz nüchtern: „Alles war eine Herausforderung. Aber wir hatten einen guten Chef, der uns unsere Arbeit hat machen lassen. Ich habe gern geschafft. Beim Abwasserzweckverband habe ich jetzt mehr Zeit für die Dinge, die zu kurz gekommen sind.“
Ein Posaunenquartett und die Jagdhornbläser des Hegerings Stockach umrahmten den Abend. Im Bürgerhaus standen die Geehrten und Neu-Rentner beim gemütlichen Stehempfang noch lange mit ihren Kollegen zusammen.