Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begleicht knapp ein halbes Jahr später seine Rekordstrafe von 480 Litern, die ihm das Grobgünstige Narrengericht am Schmotzigen Dunschtig auferlegte. Allerdings werde er am Samstag, 19. Oktober, nicht persönlich erscheinen, wie das Narrengericht erklärte. Die Übergabe übernimmt ein nicht weniger prominenter Ersatzmann.
Karl Lauterbach selbst musste sich vor dem Narrengericht im Februar gegen drei Anklagepunkte verteidigen: Hochstapelei und Täuschung, politischer Populismus und Alarmismus, sowie Narzissmus und Mediengeilheit. Das Urteil: Schuldig in allen drei Anklagepunkten. Zu einer Rekordstrafe von insgesamt 480 Litern verurteilte ihn das Narrengericht deshalb – jeweils zur Hälfte Wasser und Wein.
Ein alter Bekannter ersetzt Karl Lauterbach
Noch im Juli kündigte Narrenrichter Jürgen Koterzyna an, man werde den Termin der Strafweinübergabe so koordinieren, dass Lauterbach persönlich kommen und auch das Krankenhaus besuchen könne, um dort Eis zu verteilen. Dies wäre auch Teil seiner Resozialisierung gewesen. Zudem sollte Lauterbach zehn Mitglieder für den Krankenhausförderverein Stockach werben.
Doch daraus wurde nun nichts – zumindest nicht mit Karl Lauterbach persönlich. Stattdessen hat das Grobgünstige Narrengericht einen Überraschungsgast zur Übergabe des Strafweins geladen – und zwar einen alten Bekannten: Günther Oettinger, CDU-Politiker, ehemaliger Ministerpräsident und EU-Kommissar und im Jahr 2007 selbst Beklagter vor dem Narrengericht, werde die Strafe begleichen, kündigte das Narrengericht vorab an.
Das Tagesprogramm stand schon länger fest: Um 16 Uhr die Übergabe des Weins, der im Weinkeller des Narrengerichts eingelagert wird. Um 17 Uhr sollte es weiter ins Krankenhaus gehen, wo Günther Oettinger an Belegschaft und Patienten Eis verteilen wird. Um 18.30 Uhr starte schließlich der Empfang im Goldenen Ochsen – inklusive Verkostung des Weins. Womöglich aus Sicherheitsgründen war eine Ankündigung des Gastes nicht erwünscht, doch der SÜDKURIER wird über den prominenten Besuch natürlich berichten.