Die Spuren des Feuers am Haus in der Radolfzeller Straße in Stockach, das in der Nacht auf den 24. Juli ausbrannte, sind noch immer deutlich zu sehen. Vor allem am Dach ist das Ausmaß der Zerstörung klar zu erkennen. Doch die Folgen für die zwölf Menschen, die ihre Wohnung samt Hausrat bei dem Brand verloren haben, sind noch größer.
Seit rund zwei Wochen läuft daher eine Spendenaktion von Baugenossenschaft und Stadtverwaltung zu ihren Gunsten. Gesammelt werden Geld und nach Rücksprache auch Sachspenden. Doch wie kommt die Spendenaktion bisher voran? Hilft sie den Menschen wirklich?
Erste Spenden bereits ausgezahlt
Roland Mathis, Geschäftsführer der Baugenossenschaft, erklärt auf SÜDKURIER-Nachfrage Anfang der Woche „An Barspenden sind bislang 14.290 Euro eingegangen.“ Hiervon hätten drei Großspender jeweils 3000 Euro beigesteuert – die Baugenossenschaft selbst, die Volksbank Überlingen und ein Privatspender.
Tanja Ferrari, Pressesprecherin der Stadt Stockach, die die Geldspenden verwaltet, fügt hinzu: „Die Spenden werden zu gleichen Teilen an die zwölf Brandopfer in der Radolfzeller Straße ausbezahlt. Das heißt die Verteilung findet pro Kopf statt.“ Eine erste Teilauszahlung der ersten 3000 Euro, die die Baugenossenschaft gespendet hatte, sei bereits erfolgt. Diese sei aber pro Haushalt verteilt worden, jeder der sechs betroffenen Haushalte habe jeweils 500 Euro erhalten. „Die nächste Teilauszahlung erfolgt jetzt“, so Ferrari. Weitere Auszahlungen würden folgen.
Ein Enddatum gebe es für die Spendenaktion nicht, da noch täglich Spenden eingingen. Die Bewohner hätten gar nichts mehr, teilweise seien sogar die EC-Karten noch in den Wohnungen, sodass sie mittellos seien.
Zwei Mieter finden neue Wohnung
Daneben hat die Baugenossenschaft laut Roland Mathis auch schon einige Sachspenden erhalten. „Wie erfolgreich hier die Vermittlung sein wird, kann noch nicht abgeschätzt werden. Möbel und Hausstand werden erst interessant bei Bezug der neuen Wohnung“, erklärt er. Wer weitere Sachspenden abgeben möchte, solle sich wie bislang telefonisch bei der Baugenossenschaft melden, dann werde das Angebot notiert und an die Mieter weitergegeben. Einfach etwas vorbeizubringen, sei hingegen nicht möglich.
Eine gute Nachricht gibt es bereits: Zwei Mieter haben laut Mathis bereits Verträge bei einem neuen Vermieter unterschrieben und eine langfristige neue Wohnung gefunden.