Er hat sich mit seinem langjährigen Einsatz in diversen Vereinen verdient gemacht: Der Stockacher Bernd Windmöller, Vater des Stadtarchivleiters Julian Windmöller, hat das Verdienstkreuz am Bande erhalten – eine von acht Stufen der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Ausgezeichnet wurde der 66-Jährige jüngst in seiner Heimatstadt Bottrop für sein Engagement im Ruhrgebiet, aber auch in Stockach.

Denn als Julian Windmöller als neuer Leiter des Stadtarchivs nach Stockach kam, zogen auch dessen Eltern Marita und Bernd aus ihrem Geburtsort im November 2023 in den Süden. Ein Umzug, von dem nicht nur die Stadt, sondern auch die Malteser in Stockach profitieren, wie Ewald Wetekamp als Stadtbeauftragter der Malteser in einer Pressemitteilung anlässlich der Verleihung des Ordens schreibt.

Nach eigenen Aussagen suchten die Windmöllers sofort im Internet nach Stockacher Vereinen. Einmal ehrenamtlich tätig – auch weiterhin ehrenamtlich tätig. Denn bereits vor ihrem Umzug hätten sie sich in Bottrop lange Jahre engagiert. Was also lag näher, so Ewald Wetekamp, als eine Vorstellung bei den Maltesern in der Kaufhausstraße?

Denn die kleine Gruppe benötigt laut eigener Aussage immer wieder Unterstützung für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten, da sie ansonsten ihr Angebot an Hilfe und Unterstützung für Stockacher Bürger wegen mangelnder Unterstützung reduzieren oder gar einstellen müsste. Daher sei das Angebot des Ehepaares Windmöller, sich bei den Maltesern aktiv zu engagieren, wie gerufen gekommen.

Große Hilfe bei den Maltesern

Bernd Windmöller habe sich seither systematisch in die Aufgaben der Geschäftsführung und der Bürokräfte eingearbeitet, die an fünf Tagen die Woche morgens von 9 Uhr bis 12 Uhr dafür sorgen, dass alle Anfragen von hilfesuchenden Stockachern umgehend bearbeitet würden. Einmal wöchentlich kümmere er sich um die Fahrdiensteinteilung und arbeite sich mit dem Geschäftsführer langsam ein, um sich in Richtung geschäftsführende Tätigkeiten zu entwickeln.

Zudem habe Windmöller erste eigene Ideen aus seiner langjährigen Erfahrung im Ehrenamt eingebracht und baue aktuell den Internetauftritt der Malteser um. Seine Frau engagiere sich bei der Gestaltung und Umsetzung der 14-tägigen Spielenachmittage in der Kaufhausstraße.

Windmöller von Auszeichnung überrascht

Im Frühjahr dieses Jahres kam für Bernd Windmöller und seine Frau sowie auch für die Stockacher Malteser eine nahezu unglaubliche Nachricht aus Bottrop, wie Wetekamp berichtet. Bernd Windmöller sollte das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht werden. Er sei sprachlos gewesen, heißt es in der Mitteilung. Die Malteser auch, so der Stadtbeauftragte Wetekamp.

Gegenüber dem SÜDKURIER sagt Windmöller, der seit dem Alter von 19 Jahren im Ehrenamt aktiv ist: „Ich habe gar nicht mit so etwas gerechnet, weil ich es selbstverständlich finde, dass man einer Gesellschaft viel zurückgibt, wenn man auch so viel nimmt und bekommt.“

Das könnte Sie auch interessieren

Nun folgte die Verleihung des Ordens in seiner Heimatstadt Bottrop. Dessen Oberbürgermeister Bernd Tischler überreichte Bernd Windmöller das Bundesverdienstkreuz am Bande. In seiner Laudatio breitete der Oberbürgermeister laut der Pressemitteilung das ehrenamtliche Engagement von Bernhard Windmöller aus.

Engagement in Bottrop, Stockach – und Indien

Tischler sprach von dessen Engagement für ein indisches Dorf, das in einem Gebiet mit großer Wasserknappheit lag, heißt es in der Mittelung. Das Dorf habe Windmöller über den indischen Geistlichen in seiner Bottroper Gemeinde kennen gelernt. Aus eigener Tasche habe Windmöller einen Brunnen in der Gemeinde finanziert. Dann habe er einen Förderverein für dieses Dorf gegründet, der für Wassertanks und Filteranlagen gesorgt habe. Auch Geld für Arztbesuche, Medikamente und Lebensmittel habe der Förderverein unter Windmöllers Einsatz den Menschen zur Verfügung gestellt.

„Durch die Laudatio kam mir erst wieder hoch, was wir in all den Jahren alles geschafft haben“, so Windmöller gegenüber dem SÜDKURIER. Das zu hören, sowie die Anwesenheit von knapp 120 Menschen aus seinem Umfeld bei der Verleihung, sei „sehr bewegend“ gewesen.

Das könnte Sie auch interessieren

Aufbau von vier DLRG-Einsatzeinheiten

In Bottrop selbst war Bernd Windmöller zudem mehr als vier Jahrzehnte bei der DLRG tätig, führt Wetekamp in der Pressemitteilung weiter aus. Er sei lange Jahre als Technischer Leiter für die Schwimmausbildung, die Wasserrettung und den Katastrophenschutz verantwortlich gewesen. Er habe die Wasserrettung um die Bereiche Erste Hilfe, Sanitätswesen, Einsatztauchen und Katastrophenschutz erweitert und vier DLRG-Einsatzeinheiten aufgebaut. Diese seien auch von der Feuerwehr anerkannt und in die Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz eingebunden.

Das könnte Sie auch interessieren

Darüber hinaus war er Mitglied in der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB), deren Vorsitzender er für viele Jahre war. Die DLRG und die Stadt Bottrop hätten ihn daher in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgezeichnet. Windmöllers Lebensentwurf sei bewundernswert und es sei zu wünschen, dass er für viele eine Vorbildfunktion darstellt, sagte Tischler laut der Mitteilung in seiner Laudatio.

Mit seinem ehrenamtlichen Einsatz erweise er sich auch heute noch in Stockacher weiterhin den Menschen als wahrer Mitmensch, erklärt Wetekamp. Daher sei er bei den Maltesern genau richtig.