An diesem Abend wird viel gelacht. Der Wein tut einiges dazu, doch auch die Anekdoten zu Begegnungen mit der Polit-Prominenz, die Hans-Kuony-Darsteller Roland Drews während der Weinprobe des Narrengerichts zum Besten gibt, erheitern die Gäste.

Den Begrüßungssekt kredenzt Kellermeister und Gerichtsnarr Michael Kempter zunächst im Weinkeller des Narrengerichts. Dort lagert der Strafwein, den die verurteilten Beklagten nach der Gerichtsverhandlung abliefern müssen. Kempter verrät: „Wir sagen, was wir wollen, denn beim Wein gibt es gewaltige Unterschiede.“

Bei Sitzungen wird viel Wein getrunken

Der Trend gehe je zur Hälfte zu Weiß- und Rotwein. Und das häufige Strafmaß von 120 oder 180 Flaschen Wein höre sich zwar viel an – im Laufe des Jahres werde bei vier bis sieben Sitzungen von 20 bis 30 Leuten aber auch einiges getrunken. „Jetzt hatten wir zwei Jahre keine Verhandlung, deshalb ist unser Weinlager ziemlich runtergefahren.“

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Die Gesellschaft zieht ins Narrenstüble im Bürgerhaus um, wo Stephanie Megerle vom Hagnauer Winzerverein das Wort ergreift. Sie wolle das Bewusstsein zum Genießen stärken, sagt sie. Man halte ein Weinglas am Stiel: „So hat man einen Blick auf den Wein und kann ins Glas hineinriechen. Dann probiert und schmeckt man ihn.“

Auch das Hören kommt ins Spiel. „Man stößt an und lässt die Gläser klingen. Man wird gesprächiger, redet über den Wein, lernt Leute kennen.“ Wein sei daher ein Kommunikationsmittel im besten Sinne.

Interessantes über die Traubenernte

Die Weinlese werde planmäßig Mitte bis Ende September beginnen, so Megerle. „In Hagnau werden alle Trauben von Hand gelesen.“ Der Klimawandel mache sich im früheren Beginn bemerkbar, doch es werde nicht nur wärmer. Die Extreme nähmen zu. Deshalb seien die Winzer bestrebt, die hiesigen Kultursorten weiterzuentwickeln.

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Die Gäste sind begeistert von der Veranstaltung, die Roland Drews musikalisch mit seinem Akkordeon krönt.