Erstaunlich gespalten war der Stockacher Gemeinderat schon im vergangenen Herbst bei der Frage, ob die Stadt nach 30 Jahren überhaupt ein neues Logo braucht. Die Entscheidung fiel dennoch knapp positiv aus. Doch nun scheiden sich die Geister am neuen Entwurf.
„Wir hatten vorab keine Unterlagen dazu, in der Sitzung war es dementsprechend völlig neu für uns“, sagt Christoph Stetter (CDU) über die Vorstellung des neuen Logos. Auch wenn er noch nicht mit allen darüber gesprochen habe: Die Rückmeldungen, die er bisher zum neuen Logo aus seiner Fraktion bekommen hat, seien positiv gewesen. „Es ist etwas Neues, Frisches. Ich finde, es ist gut gelungen und gibt der Stadt einen modernen Anstrich“, sagt Stetter.
Zustimmung bei Grünen und FDP
Zustimmung bekommt er von Alice Engelhardt (Grüne). „Mir gefällt es ganz gut“, sagt sie. Einzig die Kombination zwischen dem grellen Gelb und dem dunklen Blauton finde sie gewöhnungsbedürftig. „Aber die Begründung, die hinter den Farben steht, gefällt mir auch sehr gut“, betont sie.
Die englischen Slogans seien aus ihrer Sicht Geschmackssache, „aber wir wollen ja auch jung und modern sein. Stockach muss sich nicht immer nur betont konservativ geben“, so Engelhardt. Nach 30 Jahren sei es zudem wirklich an der Zeit gewesen, das Logo anzupassen.
Dem schließt sich Julia Zülke (FDP) an: „Ich finde das neue Stadtlogo sehr gelungen und es ist absolut zeitgemäß.“
Kritik an Anglizismen
Einer, der die Neugestaltung kritisch sieht, ist Wolf-Dieter Karle (FWV). „Ich tue mich ein bisschen schwer. Mit dem neuen Logo kann ich mich nicht so recht identifizieren“, sagt er. Insbesondere die englischen Slogans kommen bei Karle nicht gut an. „Anglizismen finde ich generell nicht so gut und dass wir uns damit an die ‚The-Länd-Kampagne‘ anhängen, sehe ich auch kritisch“, sagt Karle und fügt hinzu: „Ich bin immer dafür zu modernisieren, aber das geht dann vielleicht doch einen Schritt zu weit.“
Mit dem bisherigen Logo habe er zudem kein Problem gehabt, weswegen er die Neugestaltung insgesamt kritisch betrachtet.
Einige Vertreter aus den Fraktionen des Gemeinderats waren indes Teil der Kommission, die das neue Logo erarbeitet hat. Einer von ihnen war Marcel Reiser (SPD). „Bereits im Workshop war ich der Meinung, dass es richtig toll wird und es ist richtig toll geworden“, sagt er. Bei der Präsentation im Gemeinderat habe ihm auch gefallen, dass der Weg von den ersten Überlegungen bis zum fertigen Logo nochmals aufgezeigt wurde. „Besonders gefällt mir der modulare Aufbau, der es ermöglicht, das Design in vielen verschiedenen Kontexten zu verwenden und trotzdem einen Wiedererkennungswert zu schaffen“, so Reiser.
