Eigentlich sollten die Arbeiten am Stockacher Hallenbad derzeit schon auf der Zielgeraden sein. Doch wie jetzt bekannt wurde, wird aus dem Abschluss der Sanierung nach den Sommerferien, wie es zuletzt angekündigt war, erstmal nichts. Der neue Stadtwerke-Geschäftsführer Jochen Stein hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats auf Nachfrage aus dem Gremium berichtet, dass das Bad nicht zum Saisonbeginn im Herbst eröffnet werden kann. „Es wird voraussichtlich noch bis zum Jahresende dauern, bis das Bad fertig ist“, so Stein.

Was noch gemacht werden muss

Denn noch stünden einige Arbeiten an. So wird im August die Betonsanierung des Schwimmbeckens in Angriff genommen, gleichzeitig beginne die Produktion der neuen Beckenauskleidung, die dann ab Mitte September montiert werden soll, erklärte Stein im Gemeinderat.

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Das Hallenbad wird nämlich im Zuge der Sanierung ein ähnliches Edelstahlbecken bekommen, wie bereits im Freibad verbaut ist. Parallel seien noch einige Restarbeiten wie beispielsweise Arbeiten an der Technik und den Fliesenbelägen zu erledigen, die man zum Jahreswechsel fertigstellen könne. Voraussichtlich. Dann sollen die Vorbereitungen für eine Eröffnung beginnen, erklärt Jochen Stein.

Sanierung läuft seit Pfingsten 2022

Dass die Stockacher so lange ohne ihr Hallenbad sein würden, war noch nicht absehbar, als der letzte Badegast am Pfingstmontag 2022 verabschiedet wurde. Direkt danach begannen die Sanierungsarbeiten, die eigentlich in zwei Bauphasen aufgeteilt werden sollten.

Für die Arbeiten an der Decke war ein Gerüst im inneren des Hallenbads aufgebaut, wie auf diesem Archivbild aus dem Februar 2023 zu ...
Für die Arbeiten an der Decke war ein Gerüst im inneren des Hallenbads aufgebaut, wie auf diesem Archivbild aus dem Februar 2023 zu sehen ist. Inzwischen konnte das Gerüst wieder abgebaut werden. | Bild: Rasmus Peters

Dadurch sollte das Hallenbad schon im vergangenen Herbst seine Türen wieder öffnen können und zu Beginn der Freibadsaison 2023 wäre die zweite Bauphase gestartet. Stattdessen wurde ein neues Sanierungskonzept notwendig.

Der Grund hierfür: In der ersten Sanierungsphase stellten sich laut den Stadtwerken deutliche und notwendige Zusatzarbeiten heraus, die trotz umfangreicher Untersuchungen im Vorfeld nicht absehbar gewesen seien. Zusätzlich hätten fehlendes Fachpersonal sowie Maßnahmen zur Regulierung der Corona-Pandemie den Bau verlangsamt, hieß es damals von Seiten der Stadtwerke.

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Warum es jetzt noch länger dauert

Inzwischen kamen weitere Verzögerungen dazu. Wie Jochen Stein auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt, seien aufwendige Betonsanierungsarbeiten an der Decke und am Sturz, also dem Bauteil, das die Decke oberhalb der Fensteröffnungen trägt, der Grund. „Beides war von Korrosion betroffen, was bei der ursprünglichen Sanierungsstudie nicht ersichtlich war“, so Stein.

„Es wird voraussichtlich noch bis zum Jahresende dauern, bis das Bad fertig ist.“ Jochen Stein, Geschäftsführer der ...
„Es wird voraussichtlich noch bis zum Jahresende dauern, bis das Bad fertig ist.“ Jochen Stein, Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach | Bild: Stadtwerke Stockach

Aus diesem Grund mussten Untersuchungen, Gutachten und ein passender Maßnahmenplan erstellt und anschließend die Arbeiten von einer Fachfirma erledigt werden. Zwischenzeitlich sei die Betonsanierung aber abgeschlossen und die Holzdecke eingebaut.

All das führte dazu, dass die komplette Hallenbadsaison 2022/23 ins Wasser fallen musste. Und obwohl diese Zeit genutzt werden konnte, um ohne Pause durchzuarbeiten, beginnt auch die Hallenbadsaison 2023/24 nach aktuellem Stand mit deutlicher Verspätung.

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In 50 Jahren hat sich schon viel getan

In seiner 50-Jährigen Geschichte hat das Stockacher Hallenbad indes schon einige Sanierungsmaßnahmen erlebt. So gab es zu verschiedenen Zeiten Arbeiten an der Fassade und den Glasscheiben. Im Jahr 1996 erfolgten laut SÜDKURIER-Informationen Arbeiten an der Wassertechnik sowie der Klimaanlage.

Im Jahr 2003 wurde die Beckenhalle komplett renoviert. Es folgten Arbeiten an den Sanitärräumen im Jahr 2013 sowie die Erneuerung der Lüftungsanlage im Jahr 2020. Bei den laufenden Arbeiten handelt es sich indes um die umfangreichste Sanierung seit dem Bestehen des Bades.