Wegen des aufwändigen Umbaus konnte das Freibad Stockach in diesem Jahr nicht wie in früheren Jahren am zweiten Mai-Wochenende, sondern erst zwei Monate später geöffnet werden. Am Samstag, 9. Juli, kamen die ersten Gäste, zwei Tage später fand die offizielle Eröffnung statt. Für die verkürzte Saison hofften die Verantwortlichen auf gutes Wetter, damit noch möglichst viele Besucher das neu hergerichtete Freibad mit Leben erfüllen würden. Nach rund zwei Monaten Betrieb ist es nun Zeit für eine Zwischenbilanz – und die fällt positiv aus.

Fast 32.000 Besucher bis Mitte August

Sven Müller von den Stadtwerken Stockach teilt auf SÜDKURIER-Nachfrage mit: „Stand 18. August, 16.30 Uhr, hatten wir genau 31.851 Besucher.“ Zur Einordnung gibt er die Zahlen der Vorjahre bekannt. 2021 waren es insgesamt rund 22.800 Badegäste, davon im Vergleichs-Zeitraum vom 9. Juli bis 18. August rund 10.600. Allerdings gab es im vergangenen Jahr noch Corona-Einschränkungen im Freibad-Betrieb. Deshalb nennt er auch Vor-Corona-Zahlen aus dem Jahr 2019. Damals kamen rund 58.000 Gäste, im oben genannten Zeitraum waren es rund 20.400 Personen.

Dass es in diesem Sommer schon 50 Prozent mehr waren, ist sicher auch dem warmen, mitunter heißen Sommerwetter geschuldet, das praktisch seit der Eröffnung vorherrscht.

Viele junge Besucher genießen die Abkühlung im Nichtschwimmerbecken. Vor allem die breite Rutsche ist sehr beliebt. Auf den Liegebänken ...
Viele junge Besucher genießen die Abkühlung im Nichtschwimmerbecken. Vor allem die breite Rutsche ist sehr beliebt. Auf den Liegebänken im Hintergrund nehmen bald die Zuschauer beim Open Air Kino Platz. | Bild: Claudia Ladwig

Müller berichtet, die Resonanz der Besucher sei durchaus positiv. Vielfach habe das Bäderpersonal die Rückmeldung „Alles ist so schön geworden“ erhalten.

Wenige Städte haben so ein tolles Bad

Das bestätigen mehrere Viel-Schwimmer. Dominik Fackler ist fast jeden Morgen im Wasser. Er lobt: „Es ist wunderbar hier. Man kann die Stadtwerke Stockach nicht genug loben. Die Eintrittspreise sind fair. Und ich glaube, es gibt wenig Städte, die so ein Bad aufweisen können.“

Heidi Felgenhauer schwimmt nahezu an jedem Tag im Freibad Stockach.
Heidi Felgenhauer schwimmt nahezu an jedem Tag im Freibad Stockach. | Bild: Claudia Ladwig

Auch Heidi Felgenhauer zieht nahezu jeden Tag ihre Bahnen. „Ich finde es traumhaft. Die Sportschwimmerbahnen sind für mich optimal, da sind alle diszipliniert und achten aufeinander. Mir gefällt auch, dass die warmen Duschen kostenlos nutzbar sind, das ist nicht selbstverständlich“, sagt sie.

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Andrée und Volker Junghanss aus Bodman nutzen das Freibad ebenfalls sehr gerne. „Weil es so heiß war, war das Wasser im Bodensee warm und wir waren oft dort zum Schwimmen. Aber sonst sind wir immer hier und kommen sicher bis zum Saisonende. Das Personal ist sehr freundlich und die Leute hier sind sehr angenehm, fast wie Freunde.“

Andrée und Volker Junghanss aus Bodman kommen gerne ins Freibad, obwohl sie auch gerne im Bodensee schwimmen.
Andrée und Volker Junghanss aus Bodman kommen gerne ins Freibad, obwohl sie auch gerne im Bodensee schwimmen. | Bild: Claudia Ladwig

Nur bei den Duschen klappt noch nicht alles ideal

Von den technischen Neuerungen im Beckenbereich bekommen die Badenden nicht viel mit. Aber sie profitieren spürbar vom frisch renovierten Kiosk mit einem umfassenden Speisenangebot und dem neuen Kassensystem. Sven Müller erläutert: „Tickets können jetzt auch einfach und schnell im Webshop oder am Kassenautomaten gekauft werden. Das verringert für die Besucher die Wartezeit bei großem Andrang.“

Auch sonst funktioniert alles so, wie es gedacht war. Aktuell kann es aber noch vorkommen, dass für die Duschen zu späterer Stunde nicht ausreichend warmes Wasser zur Verfügung stehe. Dazu erklärt Sven Müller: „Grund ist eine noch nicht funktionierende Wärmepumpe. Hier wird in Kürze Abhilfe geschaffen.“

Wer schwimmt, bekommt Hunger. Der Kiosk wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen ebenfalls renoviert. Er wirkt jetzt hell und einladend.
Wer schwimmt, bekommt Hunger. Der Kiosk wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen ebenfalls renoviert. Er wirkt jetzt hell und einladend. | Bild: Claudia Ladwig

Eine Stelle ist noch unbesetzt

Rund um die Becken laufen die Mitarbeiter des Bäderteams, um die Schwimmer und Nichtschwimmer im Auge zu behalten. Dabei fällt ein neues Gesicht auf. Eine junge Frau unterstützt das Stockacher Bäderteam vorübergehend.

Bäderleiter Udo Göbel nimmt eine Wasserprobe.
Bäderleiter Udo Göbel nimmt eine Wasserprobe. | Bild: Claudia Ladwig

Sven Müller erzählt, wie es dazu kam: „Im Stockacher Freibad ist zurzeit noch eine Stelle als Bäder-Fachangestellte/r vakant. Da die Stadtwerke Tuttlingen und die Stadtwerke Stockach einen guten Kontakt zueinander haben und das TuWass aktuell aufgrund von Revisionsarbeiten geschlossen ist, haben beide Unternehmen als Dienstleistung vereinbart, eine Mitarbeiterin des TuWass vorübergehend im Freibad Stockach einzusetzen.“

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Die offene Stelle sei jedoch zum 1. Oktober wieder mit einem neuen festen Mitarbeiter besetzt. „Ich freue mich, dass die Stadtwerke Tuttlingen uns so partnerschaftlich unterstützen“, bedankt sich der Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach, Jürgen Fürst.

Die ganz kleinen Wasserratten haben zwei Becken mit kleinen Fontänen zur Verfügung. In der Nähe befinden sich auch ein Wickelraum und ...
Die ganz kleinen Wasserratten haben zwei Becken mit kleinen Fontänen zur Verfügung. In der Nähe befinden sich auch ein Wickelraum und Toiletten. | Bild: Claudia Ladwig

Freibad-Saison könnte verlängert werden

Offiziell endet die Freibad-Saison mit dem Ende der Sommerferien. Am Samstag, 10. September, findet noch der Triathlon der Skizunft Stockach statt, und am Sonntag, 11. September, wäre dann Schluss. Die Stadtwerke Stockach planen jedoch, wie in den Vorjahren die Freibad-Saison abhängig von der Wetterlage zu verlängern.

Diese Option wäre auch deshalb gut, weil derzeit das Hallenbad saniert wird und aufgrund von unvorhergesehen Arbeiten nicht zum Schulbeginn geöffnet werden kann.

Das Spielschiff ist am Morgen noch verwaist, am Nachmittag wird es von kleinen Kindern belagert.
Das Spielschiff ist am Morgen noch verwaist, am Nachmittag wird es von kleinen Kindern belagert. | Bild: Claudia Ladwig