Mit einem Umzug und einem Feldgottesdienst ist der Schützenverein Seelfingen in den Jubiläumssonntag zum 100. Geburtstag des Vereins gestartet. Wegen des unsicheren Wetters fand das übrige Programm weitgehend im Schützenhaus statt.
Bürgermeisterin Susen Katter sprach Markus Schnopp, dem Vorsitzenden des Schützenvereins, und dem ganzen Verein im Namen der Stadt Stockach Glückwünsche aus. Dem Schützenverein sei es gelungen, seine Traditionen zu bewahren und dennoch offen für Veränderungen zu sein. Sie blickte zurück: „Angefangen hat alles mit einer Holzhütte als Schützenstand.“
Viele freiwillige Arbeitsstunden später gab es dann 2002 einen neuen Pistolenstand, eine Halle sowie Gast- und Betriebsräume. Katter hob auch die sportlichen Erfolge bei Landes- und Deutschen Meisterschaften hervor und nannte die Jugendarbeit beeindruckend. Kinder könnten seit einigen Jahren Schnelligkeit, Koordination und Geschicklichkeit beim Lichtschießen unter Beweis stellen.
Stadtverwaltung dankt und zeigt Anerkennung
Sie wies darauf hin, dass schon ab 1610 Schützen in den Seelfinger Geschichtsbüchern auftauchten. Bei der Eingemeindung vor 50 Jahren seien die Schützen besonders berücksichtigt worden, denn die Stadt Stockach habe sich verpflichtet, sich an den Kosten für den Ausbau des Schützenhauses zu beteiligen. Die Bindung zu Stockach wurde auch dadurch deutlich, dass Stockachs Alt-Bürgermeister Rainer Stolz ebenfalls vor Ort war. Mit seiner Teilnahme wolle er seine Anerkennung und Wertschätzung für die großen Leistungen und den Zusammenhalt im Schützenverein ausdrücken, erzählte er.
Bürgermeisterin Katter sprach den aktuellen und ehemaligen Mitgliedern Dank und Anerkennung für ihr unermüdliches Engagement aus. „Menschen, die sich bereiterklären, in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, machen unsere Heimat lebenswert.“ Auch Ortsvorsteher Florian Buschle sagte, der Verein sei ein wichtiger Teil der Gemeinde. „Viele haben hier nicht nur das Schießen gelernt, sondern auch Freundschaften geschlossen und gemeinsame Erlebnisse geteilt.“ Im Schützenverein kämen Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit sei es wichtig, solche Orte zu bewahren, so Buschle.
Viel Lob für den Verein
Dann überraschte Wolf-Dieter Karle in einer ungewohnten Rolle: Er war an diesem Tag nicht nur als Hindelwanger Ortsvorsteher da, sondern auch als Vertreter des Badischen Sportbundes, von dem er eine Urkunde überreichte. Er betonte, der Verein leiste eine tolle Arbeit und habe Zukunft. Von Klaus Bautz, dem Vizepräsidenten des Südbadischen Sportschützenverbandes (SBSV) erhielt Markus Schnopp eine Ehrenmedaille in Anerkennung für die Leistungen im Schießsport sowie eine Urkunde.
Im Wechsel mit Musikbeiträgen des MV Winterspüren wurden von verschiedenen Seiten weitere Geschenke überreicht. Zudem trugen die Jagdhornbläser des Hegerings Stockach zum gelungenen Programm bei. Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen: Für die Jüngsten gab es eine Hüpfburg und Kinderschminken, die etwas größeren Kinder versuchten sich im Blasrohrschießen oder am Lichtpunktgewehr. In einem Nebenraum gaben die Kreis- und Landesjugendleiterin Blasrohrsport Melanie Werder und Jugendliche Tipps für gute Treffer.
Vorführungen und Party
Schon am Freitagabend hatte eine Jubiläumsparty mit DJ Thilo stattgefunden, der Musik für alle Generationen aufgelegt hatte. Kurzfristig hätten sie auf dem Kirchenplatz auch Public Viewing angeboten, erzählte Elmar Hug, Schriftführer der Seelfinger Schützen. Er war den lokalen Vereinen sehr dankbar für ihre Unterstützung im Vorfeld.
„Wir waren die komplette Woche beschäftigt“, verriet er. Umso mehr genossen er und die übrigen Vorstandskollegen das Fest, das mit einer Vorführung im Böller- und Kanonenschießen durch den Schützenverein Nussdorf und mit Musik der Buggy-Tanzband weiterging.
