Kinder schmecken viel intensiver als Erwachsene. Sie sollten schon früh die Vielfalt und natürlichen Geschmäcker von Lebensmitteln kennenlernen, raten Experten, denn ihre Geschmacksprägung besteht oft ihr Leben lang. Gerade Kinderprodukte enthalten aber oft zu viel Salz, Zucker und Fett. Bei der Mittagsverpflegung von Kindertagesstätten sollten die Rezepturen der Speisen daher angepasst werden.

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat deshalb in der Bundes-geförderten Studie Start-Low in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die Akzeptanz von salz-, zucker- und fettreduzierten Speisen mit Kindern im Kindergartenalter getestet – auch in Stockach. Dafür optimierten die Studienleiter die Rezeptur von Nudeln mit Gemüsebolognese und Gurkensalat sowie für einen Vanillepudding.

40 Prozent weniger Zucker im Pudding

Laut Andrea Maier-Nöth von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen wurden die Nudeln ohne Salz gekocht. Die Gemüsebolognese bereitete man mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln und Produkten mit geringem Salz-, Zucker- und Fettgehalt zu. Die Gurken gab es als Rohkost ohne Dressing und beim Pudding wurde die Zuckermenge um 40 Prozent reduziert.

An zwei Tagen in zwei aufeinanderfolgenden Wochen wurden etwa 60 Kinder zwischen vier und sechs Jahren in sechs Kindertagesstätten zu den Speisen befragt. Mit dabei waren auch die Kinder aus bereits für bewusste Kinderernährung zertifizierten Kindergarten Zum guten Hirten in Stockach. Sie sollten sagen, wie gut sie die optimierten Varianten im Vergleich zu den Standardspeisen fanden.

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Wie finden die Kinder die zuckerarmen Speisen?

Das Ergebnis ist eindeutig: „In der Akzeptanz gab es keine Unterschiede“, so Maier-Nöth. Nudeln, Kartoffeln und Reis könnten ohne Salz im Kochwasser gegart werden. In Dressings und Saucen, aber auch in Eintöpfen, Suppen und Aufläufen werde durch frische, unverarbeitete Lebensmittel der Nährwert verbessert.

„Bereits kleine Veränderungen in den Rezepturen und ein Umdenken hinsichtlich der Geschmackswahrnehmung von Kindern kann Großes für die Gesundheit der Kleinsten bewirken. Ähnliche Ergebnisse haben wir auch in der Schulverpflegung mit älteren Kindern“, sagt die Expertin.

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Zudem besteht die Möglichkeit, die gesunden Varianten selbst nachzukochen. Im Internet gibt es verschiedene kostenlose Schulungsmaterialien, einen umfangreichen Praxisleitfaden mit Checklisten sowie das Kochbuch „In die Küche, fertig los!“ für Eltern und Kinder mit 17 leckeren Rezepten und kindgerechten Schritt-für-Schritt-Anleitungen.