Über hohen Besuch konnte sich das Team des Stockacher Umweltzentrums (UZ) am vergangenen Freitag freuen. Die Baden-Württembergische Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker (Grüne), war nach Stockach gekommen, um sich ein Bild von der Arbeit des gemeinnützigen Vereins zu machen. Mit dabei waren auch die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger sowie Kreisrätin Saskia Frank (beide ebenfalls Grüne).

Karl-Hermann Rist, Vorsitzender des Fördervereins des Umweltzentrums, hieß die Gäste willkommen und präsentierte stolz, welche Entwicklung das Umweltzentrum in den mehr als 30 Jahren seines Bestehens durchgemacht hat. „Das Umweltzentrum hat in Stockach Fuß gefasst, entgegen anfänglich schlechter Prognosen“, betonte er. Entscheidend sei dabei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger einbringen. Profitiert habe man zudem immer von einer guten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.

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Auf diese ist auch Bürgermeisterin Susen

Katter stolz. „Als ich vor der Wahl damit begonnen habe, mich näher mit Stockach zu beschäftigen, war das Umweltzentrum gleich eines der ersten Dinge, die mir positiv aufgefallen sind“, so Katter. Die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Umweltzentrum wolle sie auch in Zukunft fortsetzen.

Umgestaltete Grünflächen im Fokus

Darüber freut sich auch Sabrina Molkenthin, die das Umweltzentrum seit 20 Jahren leitet. Sie gab der Ministerin und den anderen Gästen einen Einblick in die Arbeit und die Projekte des Umweltzentrums. Sei es das vielseitige Jahresprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen, die Abfallberatung, Ausschilderung von Radwegen oder das Grüne Band Wahlwies, für das es im Jahr 2020 sogar den Landesnaturschutzpreis gab. Als großen Erfolg verbucht Molkenthin auch das Wiederansiedlungsprojekt für den Kiebitz. „Auch wenn wir bisher leider noch keinen Bruterfolg hatten“, sagt sie.

Gerade an diesem Projekt zeige sich auch, dass die Zusammenarbeit zwischen UZ und Stadtverwaltung oft eine Win-Win-Situation sei, betonte Alice Engelhardt, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins des UZ. „Wir sind bei vielen Themen sehr weit, bei denen andere Kommunen gerade erst anfangen“, so Engelhardt. Für Projekte wie die Kiebitz-Ansiedlung bekomme die Stadt dann zudem auch noch Ökopunkte, die für viele Projekte wichtig seien.

Ein besonderer Fokus bei der Vorstellung der UZ-Aktivitäten lag jedoch auf dem Projekt Natur nah dran, welches zum Teil auch durch Landesmittel finanziert wird. Im Rahmen des Projekts sollen Rasenflächen in Wildblumenwiesen umgewandelt werden. Im Jahr 2022 hatte sich die Stadt mit ihren Schulhöfen dafür beworben, Natur nah dran-Kommune zu werden, und auch den Zuschlag bekommen. Gemeinsam mit Schülerinnen und

Schülern sowie deren Lehrern habe man sich daran gemacht, Rasenflächen auf dem Schulgelände entsprechend umzugestalten. Vom Ergebnis konnte sich die Ministerin bei einem kurzen Spaziergang zum Nellenburg-Gymnasium überzeugen.

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Dort wurden im Bereich zwischen der Schule und den Bushaltestellen gleich zwei Grünflächen umgestaltet. Naturgärtnerin Melanie Klemp hat die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt und angeleitet und erklärte nun der Ministerin das Vorgehen bei dem Projekt.

Dass eine Einrichtung wie das Umweltzentrum gerade in einer kleineren Stadt wie Stockach ein solches Erfolgsmodell werden konnte, dafür gab es Lob von der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger „Von Singen aus vergisst man Stockach schnell, aber mit dem Umweltzentrum gibt es hier ein wirklich tolles Angebot, auf das man in Singen nur neidisch sein kann“, betonte sie.

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Ministerin gibt Einblicke in ihre Arbeit

Auch die Ministerin zeigte sich beeindruckt. Umwelt- und Klimaschutz gehören aus ihrer Sicht fest zusammen und so leiste das UZ einen wichtigen Beitrag für die Zukunft. „Denn mit einer intakten Natur sind wir auch resilienter gegen Wetterextreme“, erklärte die Ministerin. Sie gab einen Einblick in ihre Arbeit in der Landesregierung und erläuterte, welche Themen im Ministerium gerade besondere Priorität genießen. Dazu zählen etwa die Energiewende, der Umgang mit Wasser im Hinblick auf Starkregenereignisse auf der einen und Dürreperioden auf der anderen Seite oder das Biodiversitätsstärkungsgesetz.

Entscheidend sei bei alledem: „Der Naturschutz braucht das Ehrenamt“, so die Ministerin. Das Umweltzentrum sei ein gutes Beispiel dafür, betonte sie. Lob gab es auch von Kreisrätin Saskia Frank. Sie sieht das Umweltzentrum in einer echten Vorreiterrolle im Kreis Konstanz. „Wir kämpfen auch auf Kreisebene für mehr Biodiversität. In Stockach ist man da zum Teil schon weiter und kann in vielen Punkten Erfolge verbuchen“, so Frank.