Ein Wasserlauf vom Brunnen vor dem Rathaus aus, der entlang der Achse des neuen Ortszentrums verläuft und Kinder zum Spielen anlockt. Zudem verschiedene Staumöglichkeiten – so könnte die neue Tengener Ortsmitte in einigen Jahren aussehen. Der Gemeinderat hat einstimmig den Weg für die Umgestaltung frei gemacht.

Aus Rückhaltebecken wird ansprechender Teich

Hintergrund der neuen Idee ist, dass es da, wo Flächen versiegelt werden, auch Möglichkeiten zur Versickerung des Wassers geben muss. „Dies ist für die Fläche rund um das Rathaus noch nicht geregelt“, erläutert Bürgermeister Marian Schreier auf Nachfrage des SÜDKURIER. Aus diesem Grund wurde ein Rückhaltebecken geplant. „Dann kam die Idee auf, die technische Notwendigkeit mit der Schaffung von Aufenthaltsqualität zu verbinden“, so Schreier. Sprich: Durch einen Daueranstau von Wasser entsteht ein Teich. Dieser soll das Wohlbefinden der Bürger heben – zum Beispiel wenn man vom eher staubigen Festplatz kommt und dann dieses auffrischende Element erlebt, wie der Bürgermeister erläutert.

Aus diesem Brunnen vor dem Tengener Rathaus sollen Wasserläufe entspringen und die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der neu ...
Aus diesem Brunnen vor dem Tengener Rathaus sollen Wasserläufe entspringen und die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der neu gestalteten Ortsmitte heben. Dafür hat der Gemeinderat nun den Weg frei gemacht. Auch der jetzige Pflasterbelag war Thema in der Sitzung.

Der Rat hat der Grundkonzeption zugestimmt, die Elias Bonet von der Planstatt Senner im Gremium vorgestellt hat. Dazu gehört aber auch, dass die direkte Außenanlage umgesetzt wird. Beleuchtete Bodenplatten an der Vorderseite des Bürgersaals Richtung Kastaniengarten sind Teil des Beleuchtungskonzepts. Ein sicherer Gang zwischen Rathaus, Ärztehaus und Festplatz soll damit möglich sein. Für den Parkplatz vor den ehemaligen Räumen der Arztpraxis Hahn wurden zwei Varianten an Parkplätzen vorgestellt – einmal für Schrägparker und einmal für Längsparker.

Keine Behinderung für Schätzele-Markt-Besucher

Die Zukunftsvision löste anerkennende Worte aus allen Fraktionen aus. Ein erster Bauabschnitt umfasst die direkte Außenanlage des Bürgersaals und soll nach jetzigem Stand 148.150 Euro kosten. Der Wasserlauf, der Boulevard mit Pflasterung und die Neugestaltung der Parkplätze sind darin aber noch nicht enthalten. Die Kosten für den zweiten Abschnitt werden mit der Detailplanung vorgestellt.

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Josef Ritzi (SPD/Freie Bürger) wollte wissen, ob Teich und Wasserläufe für die Besucher des Schätzele-Marktes nicht den Gang vom Rummelplatz auf den Krämermarkt behindern würden. Bürgermeister Marian Schreier verneinte dies. Die Wasserläufe seien nur 20 Zentimeter breit und zwei Zentimeter tief. Außerdem sei eine Einbahnstraßenlösung für den Schätzele-Markt geplant, um die Besucherströme durch das Zentrum zu lenken. Der Platz zwischen Rathaus und Bürgersaal sei gleich groß wie bisher. „Es gibt rechts und links keine Hindernisse“, so Schreier.

Das sagen die Räte

Thomas Wezstein (Freie Wähler) regte an, den Pflasterbelag am Rathaus auszuwechseln. Bürgermeister Marian Schreier schlug vor, ihn behandeln und verfugen zu lassen. Dadurch werde er ebenfalls barrierefrei. „Das Konzept sieht toll aus. Es würde den Platz rund ums Rathaus aufwerten“, fasste Thomas Wezstein das zusammen, was auch aus anderen Fraktionen zurückgemeldet wurde.

Zugleich stellte er aber auch die Frage, ob die Kosten letztlich nicht doch viel teurer würden als veranschlagt. Auch aus den anderen Fraktionen kamen Zweifel, ob die Erstellung der Außenanlagen der Ortsmitte innerhalb des veranschlagten Kostenrahmen auch tatsächlich möglich wäre.

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Preissteigerungen sind enorm

Bereits der nächste Punkt in der Tagesordnung des Gemeinderats zeigte, wie angebracht diese Rückfrage ist. Es wurden nämlich verschiedene Arbeiten rund um den Bürgersaal vergeben. Für die Tischlerarbeiten wurden beispielsweise 13 Firmen angefragt. Nur eine hatte ein Angebot abgegeben. Auf eine andere Ausschreibung hat sich gar keine Firma gemeldet. Die Preissteigerungen – zum Beispiel bei den Angeboten für Schlosserarbeiten – waren innerhalb kurzer Zeit drastisch.