Regen, Regen, Regen – die Unwetter halten im Hegau weiter an. Auch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben die starken Regengüsse vielerorts für Überschwemmungen gesorgt. Die jeweiligen Feuerwehren waren quasi im Dauereinsatz. Dieses Mal hat es vor allem die Städte Engen und Tengen erwischt. Dort haben die Regengüsse erhebliche Schäden verursacht.

In Tengen hat das Unwetter besonders stark zugeschlagen: Der Ortsteil Uttenhofen wurde von den Wassermassen geradezu überschwemmt.
In Tengen hat das Unwetter besonders stark zugeschlagen: Der Ortsteil Uttenhofen wurde von den Wassermassen geradezu überschwemmt. | Bild: Stefan Leichenauer

Wie Tengens Bürgermeister Marian Schreier berichtet, haben die starken Regenfälle die Stadt Tengen flächendeckend getroffen. Die Feuerwehr hatte mehrere Einsätze an unterschiedlichen Stellen, unter anderem in der Kernstadt, Uttenhofen, Blumenfeld und Büßlingen – überwiegend vollgelaufene Keller und Garagen.

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Stefan Leichenauer wohnt in Tengen-Uttenhofen. Er berichtet davon, dass der Lauterbach über die Ufer getreten sei: „Das Dorf lief innerhalb von zehn Minuten voll.“

Tengen und seine Ortsteile haben die Regenfälle besonders schwer getroffen.
Tengen und seine Ortsteile haben die Regenfälle besonders schwer getroffen. | Bild: Stefan Leichenauer

In einigen Kellern habe das Wasser 70 Zentimeter hoch gestanden. Ein 94-jähriger Uttenhofener, der ebenfalls vom Hochwasser betroffen war, hätte ihm berichtet, dass er sich an kein schlimmeres Hochwasser erinnern könne.

Der Lauterbach bei Tengen-Uttenhofen hat sich durch die starken Regenfälle in eine reißenden Bach verwandelt.
Der Lauterbach bei Tengen-Uttenhofen hat sich durch die starken Regenfälle in eine reißenden Bach verwandelt. | Bild: Stefan Leichenauer

Die Aufräumarbeiten seien am Freitag noch in vollem Gange. Um die Mittagszeit berichtete Bürgermeister Schreier aus Tengen, dass das Wasser sich zurückgezogen habe.

Anselfingen kämpft mit Wassermassen

Die andauernden starken Regenfälle und zuletzt ein starkes Gewitter sorgten in Engen teilweise für überschwemmte Straßen. Der Hauptschwerpunkt der Einsatzkräfte lag dabei in Anselfingen. Dort musste die Ortsdurchfahrt am Donnerstagnachmittag nach dem Gewitter gesperrt werden, wie Feuerwehrkommandant Benjamin Bach mitteilt.

Die Ortsdurchfahrt von Anselfingen musste am Donnerstagnachmittag nach dem Gewitter gesperrt werden. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das ...
Die Ortsdurchfahrt von Anselfingen musste am Donnerstagnachmittag nach dem Gewitter gesperrt werden. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das meiste Wasser bereits wieder abgelaufen. | Bild: Kerle, Helene

Nachdem die Einsatzkräfte die ganze Nacht im Einsatz waren, mussten sie am Freitagmorgen erneut ausrücken. Das Kieswerk in Welschingen wurde vom Wasser überschwemmt. „Aber im Vergleich zu den schrecklichen Bilder aus Nordrhein-Westfalen waren dies alles nur Kleinigkeiten“, so Kommandant Bach weiter.

Mühlhausen kommt glimpflich davon

In Mühlhausen, das in der vergangenen Woche von einer Unwetterfront besonders hart getroffen wurde, musste die Feuerwehr ebenfalls in der Nacht auf Freitag erneut ausrücken. Abermals haben die Regenmassen größere Teile der Schloßstraße überschwemmt. „Es reißt leider nicht ab“, sagt Oliver Drescher, Feuerwehrkommandant von Mühlhausen-Ehingen.

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Wieder habe es Wasser vom Mägdeberg in den Ort gedrückt. Die Einsatzkräfte hätten deswegen Sandsäcke positioniert. „Es war nicht so extrem wie in der vergangenen Woche“, so Drescher weiter. Glück sei gewesen, dass der Regen irgendwann nachgelassen habe.

Bundesstraße 314 erneut überschwemmt

Der Starkregen hat auch in weiteren Hegau-Gemeinden Schäden verursacht: In Hilzingen kam es etwa erneut zu einer Überflutung der Bundesstraße 314. Dort habe es laut Feuerwehrkommandant Jean-Pierre Müller wieder Wasser den Stoffeln herunter gedrückt. Aber er berichtet auch davon, dass man in Hilzingen glimpflich davon gekommen sei. „Dieses Mal hat es eher den nördlichen Hegau-Teil erwischt“, sagt er.

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Aber die andauernden Regenfälle bereiten auch ihm Sorgen: Wassermassen in einer solchen Form habe er während seiner Berufszeit so noch nicht erlebt. „Wir haben etliche Bachläufe, die sonst nur Rinnsale sind“, betont er. Der Boden sei so aufgeweicht, dass er den Regen, der jetzt vom Himmel falle, nicht aufnehmen könne. „Wir brauchen jetzt dringend Sommerwetter über mehrere Tage hinweg, damit der Boden trockener wird“, so Müller.

Auch der Wasserstand der Singener Aach steigt immer weiter an. Laut Feuerwehrkommandant Mario Dutzi sei er aber noch nicht ...
Auch der Wasserstand der Singener Aach steigt immer weiter an. Laut Feuerwehrkommandant Mario Dutzi sei er aber noch nicht besorgniserregend. | Bild: Verchio, Graziella

Auch in der benachbarten Schweiz gingen bei der Schaffhauser Polizei aus dem ganzen Kantonsgebiet über 60 Unwettermeldungen aufgrund massiver Regenfälle ein. Laut einer Meldung haben die massiven Regenfälle insbesondere die Region Klettgau stark getroffen. Aber: Laut Polizei wurde niemand verletzt. Das Hochwasser habe noch nicht bezifferbaren Sachschaden, insbesondere in Kellern und Garagen, aber auch an Straßen und Brücken angerichtet.