Herdwangen-Schönachs Bürgermeister Ralph Gerster brachte es auf den Punkt: „Au wenn es isch fascht doch zum weine, wird´s Rothaus heit befreit im kleine.“ Und so wurde die Machtübernahme im Herdwanger Rathaus nur im ganz kleinen Rahmen vollzogen. Vorab mussten sich die Abgeordneten der drei Zünfte einem Corona-Test unterziehen. Erst dann rückte der Hausherr die drei Schlüssel heraus. „Mich freut es, dass wir wenigstens ein bisschen was machen können“, zeigte sich der Bürgermeister dennoch zufrieden.

Nach einem kleinen Weißwurst-Vesper zogen die Narren weiter. Die Dreizipfel-Ritter aus Großschönach und die Eselsohren aus Herdwangen durften sich noch auf das Narrenbaumstellen freuen. Am Rathaus konnten dann die Narren am Nachmittag mit Guggenmusik und Imbiss ein klein wenig Fasnetsstimmung genießen.
Michael Reichle als Pirat auf dem Ruderboot

Auch in Illmensee wurde das Narrentreiben unter 3-G-Regeln zelebriert. Die Eingangskontrollen überprüften für jeden den Impf- beziehungsweise Genesenen-Status. Eine Schlüsselübergabe am Rathaus wurde dieses Mal nicht vorgenommen. Stattdessen fand das närrische Geschehen im Freibadgelände statt.

Hier konnte Bürgermeister Michael Reichle seine närrische Vergangenheit nicht leugnen. Angereist kam er, als Pirat verkleidet, im Ruderboot. In seiner Begleitung ein angebundener Biber (Michael Sonntag) samt Biberbeauftragten. Und kurzerhand ließ Michael Reichle die Narrenfahne durch die „Biber-Piraten-Flagge“ ersetzen. Den Rathausschlüssel übergab er derweil an Tobias Waibel, dem Präsidenten der Narrenzunft. Wie immer wurde er von seinem Narrenrat auf dem Bootssteg begleitet. Das närrische Volk hingegen wurde derweil mit einer Schatztruhe, gefüllt mit „Leckereien“ für Groß und Klein, besänftigt.

Extra für Grundschul- und Kindergartenkinder
Anders wie in den bisherigen Jahren wurde heuer sogar zwei Mal der Fisch aus dem Illmensee geborgen. Zum einen für die Kinder der Grundschule, zum anderen für die Kindergartenkinder. Sie durften dann auch miterleben, wie der ach so krank aussehende Fisch gleich mal auf Corona getestet wurde und durch einen sogenannten „Fasnetsbooster“ wieder zu Kräften kam.

Im Anschluss zog es die Narren aufgeteilt in zwei Gaststätten. Hier verköstigten sie sich dann mit den traditionellen sauren Kutteln beziehungsweise mit saurer Leber. Am Freitag wird dann der Narrenbaum aufgestellt und am Samstag ziehen die Narren durch die Straßen, um das Narrenblättle an den Mann beziehungsweise Frau zu bringen.