Wahrlich. Dieser Charakterkopf wird fehlen. In seiner Wahlheimat Inzigkofen, den Vereinen, in der Bildungs- und Gewerkschaftslandschaft, im Landkreis Sigmaringen und beim SÜDKURIER, wo er jahrzehntelang als Berichterstatter tätig war – Winfried Köpfer, der im Alter von 82 Jahren am 20. September verstorben ist.

Jahrzehntelang in der Kommunalpolitik aktiv

Ein hochgeschätzter Kommunalpolitiker, der 44 Jahre (!) als Gemeinderat in Inzigkofen und 25 Jahre für die SPD als Kreisrat im Kreistag aktiv war. Bürgermeister Bernd Gombold hatte ihn 2019 bei der Verabschiedung aus dem Ratsgremium als „Kommunalpolitiker mit Herzblut und Leidenschaft“ bezeichnet, der nicht mit dem Strom geschwommen, sondern stets für seine Überzeugungen eingestanden sei. Der Verstorbene hatte ein ausgesprochenes Gerechtigkeitsbewusstsein und setzte sich besonders für Kinder, Familien, Senioren und Benachteiligte ein. Wenn Winfried Köpfer kraftvoll die Stimme erhob, als Kämpfer für soziale Belange, war ihm die Aufmerksamkeit der Zuhörer gewiss.

Pädagoge war auch ein Vereinsmensch

Er war 1972 Gründungsrektor und bis 2002 Leiter des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Fidelisschule in Sigmaringen, vertrat konsequent seine Meinung, auch wenn diese nicht mehrheitsfähig wurde. In St. Georgen geboren, zog er 1972 nach Inzigkofen und wurde schon drei Jahre später in den Gemeinderat gewählt. Und von 1994 bis 2019 sicherte er der SPD einen Sitz im Kreistag. Jahrzehntelang begleitete die Entwicklung von Gemeinde und Landkreis – positiv, kritisch, konstruktiv und sich stets für die Belange der Bürger einsetzend. Winfried Köpfer war auch ein Vereinsmensch. Er war Vorsitzender des Fördervereins „Gemeindehalle Inzigkofen“, Gründungsmitglied und neun Jahre Vorsitzender der Abteilung Tennis und aktiver Sänger des Gemischten Chores Inzigkofen. Mehr als vier Jahrzehnte berichtete er zudem als freier Mitarbeiter für den SÜDKURIER und die Schwäbische Zeitung über das kommunale und gesellschaftliche Leben in Inzigkofen.

Ein Charakterkopf mit konsequenter Meinung

Neben seinem Engagement in und für die Gemeinde hatte er eine Vielzahl an Ehrenämtern inne, war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins „Hilfe für Behinderte“, Verwaltungsrat der OWB, war bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aktiv. Lange Jahre war er Schöffe am Landgericht und ehrenamtlicher Richter am Finanzgericht. Vielfach wurde er für sein Engagement ausgezeichnet, wobei er kein öffentliches Aufheben um seinen Einsatz machte. Die Gespräche mit diesem gebildeten Mann waren anregend, und unvergesslich bleibt sein wissendes Lächeln. Wahrlich. Der ländliche Raum verliert einen Kämpfer für seine Menschen. Um Winfried Köpfer trauern zwei Söhne und ihre Familien. Die Beerdigung ist am Freitag, 11. Oktober, 10 Uhr, in Inzigkofen.