Zu Tagen der offenen Tür hatten die Firmen Steidle und Schellinger in Krauchenwies gebeten. Bereits am ersten Tag seien bei bestem Wetter „schon sechshundert Gäste auf das Betriebsgelände bei den Baggerseen“ geströmt, freute sich Sabine Grom von der Firma Steidle. Am darauf folgenden Tag hätten sie nochmals für 2000 Besucher den Zugang zu Fertiggaragen und Pellets öffnen können.

Das Familienunternehmen Steidle – geführt in der sechsten Generation – feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen und hatte aus diesem Grund das Angebot für die Gäste erweitert. Davon konnten sich die Besucher einen Eindruck verschaffen, die sich mittels einer Bühne auf 70 Meter Höhe heben ließen, um den Überblick über die beiden Betriebsgelände zu bekommen.

Neben der musikalischen Unterhaltung durch die Jugendkapelle Wald in einem kleinen Festzelt, durften sich die Gäste noch auf einen weiteren Ohrenschmaus freuen. Die vierköpfige Band „Carlas Sax Affair“ tingelte über das gesamte Ausstellungs-Gelände und unterhielt die Besucher mit ihrer Musik.

Die Tage der offenen Tür boten vor allem für Familien mit Kindern viele Spielmöglichkeiten. Auf der anderen Seite wurden auch handwerkliche Fähigkeiten der Kleinen angesprochen, wie das Selber-Montieren einer Spiel-Box oder die Möglichkeit, mit Mörtel und Steinen eine Mauer zu fertigen. „So können die Kleinsten spielerisch bereits die Handwerke kennenlernen, die bei uns zum Tragen kommen“, erklärte Sabine Grom.

In Ausstellungen und Führungen konnten sich die Besucher zu den Themen Fertiggaragen und Pellet-Herstellung informieren und auch an einer Führung durch die Produktionsanlagen der Garagen teilnehmen. Das Thema Klimaschutz spielte bei Betongaragen eine wichtige Rolle. Ulrich Springer erläuterte, dass man mittlerweile durch die Verbauung dünnerer Wände den Betonbedarf reduziere.

Beim Thema Energie setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit: Die Produktionshalle wird von einer großen Pellets-Heizanlage versorgt und auf allen nutzbaren Dächern sind PV-Elemente installiert. Mit diesem Strom versorgt sich das Unternehmen selbst. „In unserem Quarzwerk in Rengetsweiler arbeiten wir sogar mit einer temporären Photovoltaik-Anlage als Bedachung“, erklärte Grom. Dieses Projekt werde von der forstlichen Versuchsanstalt sowie dem Fraunhofer Institut begleitet, erklärte sie weiter.

„Wir setzen in erster Linie auf den Nachwuchs, den wir, gerade auch durch ein solches Event wie den Tag der offenen Tür, für uns interessieren wollen.“ Die Firma Steidle halte nichts von der Abwerbung von Fachkräften aus anderen Unternehmen. „Stattdessen blicken wir auf das Ausland, um Azubis mit dem B1-Zertifiktat (deutsche Sprachkenntnisse) anzuwerben, die dann regulär eine Ausbildung an der Berufsschule beginnen können,“ so Grom. „Aus Usbekistan sind momentan drei Auszubildende bei uns und im nächsten Jahr werden wir weitere Kräfte im Ausland für uns gewinnen.“

Auch die Firma Schellinger hatte für die Holzpellet-Infotage ihre Betriebsräume für interessierte Besucher geöffnet. An beiden Tagen erwartete die Gäste unter anderem Fachvorträge zum zukunftssicheren und klimafreundlichen Heizen. Wie in den Jahren zuvor konnten sich Interessierte bei Führungen über die Pelletproduktion informieren.

Auf dem Ausstellungsgelände reihte sich eine Vielzahl an Informationsständen zu innovativer Heizkessel- und Solartechnik und modernen Kamin- und Kachelöfen aneinander. Christian Merk von der Firma Stauss Kachelofenbau sprach von einer riesigen Nachfrage, die durch den Ukraine-Krieg und die Energiekrise ausgelöst worden sei. Derzeit müssten Kunden noch mit Lieferzeiten von drei bis vier Monaten rechnen“, erklärte er. Er meint, der Trend bei Kaminöfen gehe zu wasserführenden Systemen, bei denen Brauchwasser erhitzt, als auch Wärme erzeugt werden kann.