Im Landkreis Sigmaringen gibt es Stand Dienstag 37 Coronafälle. Ein über 80-jähriger Patient, der an einer schweren Lungenentzündung litt, starb nun im SRH-Krankenhaus Sigmaringen. Bei ihm wurde das Coronavirus festgestellt. Aktuell sind noch 219 Tests offen, das Gesundheitsamt rechnet mit weiter rapide steigenden Fallzahlen in den nächsten Tagen. Die Behörde wurde personell weiter aufgestockt. Regulär arbeiten dort sieben Ärzte, sieben medizinische Fachkräfte und 14 weitere Mitarbeiter. Die Belegschaft wurde um 30 Personen aufgestockt.

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Krankenhäuser verhängen Besucherstopp

Aufgrund des sich weiter ausbreitenden Coronavirus haben die SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen Sonderregelungen getroffen, informiert die Klinikleitung. Nach einer anfangs eingeschränkten Besuchsregelung gilt nun ein genereller Besucherstopp. Ausnahmen gibt es nur in Einzelfällen und diese müssen vorab telefonisch mit der jeweiligen Station abgestimmt sein. „Für werdende Eltern gilt folgendes: Ehemänner, Kindsväter oder Partner können bei der Geburt dabei sein“, ergänzt die Klinikleitung. Die Casinos sind an allen drei Krankenhausstationen für externe Besucher geschlossen.

Operationen werden verlegt

Um Intensiv- und Überwachungskapazitäten für Corona-Patienten vorsorglich frei zu halten und aufzubauen sowie einer möglichen Beeinträchtigung der Personalsituation zu begegnen, werden in den SRH-Kliniken geplante Operationen sowie ambulante und stationäre Eingriffe ab dem 18. März für die kommenden beiden Wochen abgesagt. Diese Regelung betrifft Patienten, die eine Erkrankung haben, die nicht dringend und zeitnah behandelt werden muss. Sie gilt ebenso für ambulante therapeutische Angebote. Die betroffenen Patienten werden über die Terminverschiebung informiert.

Längere Arbeitszeit ist möglich

Wer in Bereichen arbeitet, die zur Versorgung unmittelbar notwendig sind, darf künftig zwölf statt zehn Stunden täglich arbeiten. Auch sonntags darf künftig gearbeitet werden. Dies gilt auch für die Logistik des täglichen Bedarfs sowie für die Produktion aller Waren, die zur Bekämpfung des Coronavirus notwendig sind. Dies hat das Landratsamt angeordnet, nachdem das Land alle Kreise dazu angehalten hatte.

Appell: „Soziale Kontakte meiden“

Landrätin Stefanie Bürkle erneuert ihren eindringlichen Appell an die Bürger, zuhause zu bleiben. „Wer trotz Quarantäne sich unter anderen Menschen aufhält, riskiert, dass das Virus an ältere und erkrankte Mitbürger weitergegeben wird.“ Auch all diejenigen, die keine Quarantäne haben, bittet die Landrätin, soziale Kontakte zu meiden: „Sport in Gruppen, Treffen mit Freunden im Bauwagen, der Eisdiele oder dem Restaurant müssen nun nicht mehr zwingend sein.“