Bis auf ein Pferd sind inzwischen alle Tiere von einem Hof südlich von Mengen abgeholt worden. Der Hof war am Samstag und Montag zwangsgeräumt worden, weil die 135 Nutz- und Haustiere teils unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten worden waren. Wie das Landratsamt Sigmaringen mitteilt, habe man Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Eigentümer schafft trockene Unterkunft für Schweine
Der Eigentümer des Hofs war noch am Montag der Anordnung des Veterinäramts gefolgt und hatte in einem Stall so aufgeräumt und Platz geschaffen, dass für die Hängebauchschweine eine trockene Unterkunft geschaffen werden konnte. Dort wurden die Schweine gefüttert. Die Nutztiere gehörten alle dem Eigentümer des Hofs, wie aus der Registrierung beim Veterinäramt hervorging. Deshalb wurde das Tierhalteverbot gegen den Eigentümer ausgesprochen. Der Eigentümer wohnt allerdings nicht vor Ort und hat den Hof an seine Mutter verpachtet.
Zwei weitere Tiere mussten eingeschläfert werden
Klaus Bissinger, Amtstierarzt und Leiter des Veterinäramts, bestätigte, dass noch zwei Schweine eingeschläfert werden mussten, weil ihr Zustand entsprechend kritisch gewesen sei. „Alle anderen Tiere sind soweit gesund“, erklärte der Amtstierarzt. Zuvor war ein Schaf eingeschläfert worden, das alt und abgemagert gewesen sei.
Welle der Hilfsbereitschaft
Das Veterinäramt war am Dienstag damit beschäftigt, die Tiere anderweitig unterzubringen. Aufgrund der Berichterstattung am Montag und Aufrufen in den Medien hätten sich bereits über 100 Privatleute, Landwirte und Tierschutz- und Tierhilfevereine beim Veterinäramt Sigmaringen gemeldet. Auf Nachfrage des SÜDKURIER teilte Tobias Kolbeck mit, dass bereits 13 Schafe, zwei Ziegen, zwei Emus, drei Gänse, sieben Hühner und acht Kaninchen einen neuen Besitzer gefunden haben.
Schweine werden wohl in Kleingruppen vermittelt
Die insgesamt 49 Hängebauchschweine seien vorübergehend auf zwei Höfen im Kreis Sigmaringen und im Zollernalbkreis in Großgruppen untergebracht. Zwölf Schweine werden, so teilt Kolbeck weiter mit, Ende nächster Woche von einem gemeinnützigen Verein dauerhaft übernommen. „Mit weiteren Tierhaltern, die Schweine in Kleingruppen übernehmen möchte, sind wir im Gespräch“, zeigte sich Klaus Bissinger gegenüber dem SÜDKURIER optimistisch, dass auch für alle anderen Tiere bald eine Unterkunft gefunden wird.