In der vergangenen Sitzung hat sich der Gemeinderat von Bad Saulgau vehement gegen die Schließung der Geburtenstation am Krankenhaus Bad Saulgau ausgesprochen. Fraktionsübergreifend hat das Gremium nochmals die an den Landkreis gerichtete Resolution bekräftigt. Gefordert wird darin unter anderem die schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme der Geburtenstation.
Bad Saulgau hat Versorgungsfunktion für Nachbargemeinden
Von zentraler Bedeutung für die Stadt ist aber auch der langfristige Erhalt des medizinischen Versorgungsangebotes insgesamt. „Nicht unberechtigt ist die Befürchtung, dass die Schließung der Geburtenhilfe nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer Abwicklung des Krankenhausstandortes Bad Saulgau ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Bad Saulgau. Dabei gehe es nicht nur um ein Versorgungsangebot für die Bad Saulgauer Bürger. Als größte Stadt im Landkreis und Mittelzentrum habe die Kurstadt nicht nur eine Versorgungsfunktion für die eigenen Bürger und Unternehmen, sondern auch für die Nachbargemeinden.
Bürgermeisterin appelliert an Städte und Gemeinden, sich der Resolution anzuschließen
Unterstützung erhält Bad Saulgau deshalb von zahlreichen Gemeinden im Einzugsgebiet des Krankenhausstandortes – auch über die Kreisgrenzen hinaus. Herbertingen, Hohentengen, Ertingen, Altshausen, Ebersbach-Musbach und Hoßkirch haben sich der Resolution bereits angeschlossen. Bürgermeisterin Doris Schröter appelliert außerdem an alle Städte und Gemeinden in der Region, sich der Resolution anzuschließen. Dies, so Schröter „wäre ein starkes Signal für den langfristigen Erhalt sowohl des Standortes Bad Saulgau, als auch des Standortes Pfullendorf“.
Appell an die drei Gesellschafter der Kreiskliniken
Die Resolution der Stadt richtet sich an die drei Gesellschafter der Kreiskliniken (Krankenhäuser Sigmaringen, Bad Saulgau und Pfullendorf) im Landkreis. Mehrheitlich gehören die Häuser seit einigen Jahren der SRH, einem privaten Krankenhausbetreiber aus Heidelberg. Die SRH hält 51 Prozent der Anteile. Zweitgrößte Gesellschafterin ist der Landkreis mit rund 36 Prozent der Anteile. Die restlichen rund 13 Prozent hält der Spitalfond Pfullendorf. Vertraglich festgelegt ist, dass Entscheidungen wie die (dauerhafte) Schließung ganzer Stationen oder Abteilungen einstimmig von allen drei Gesellschafterinnen beschlossen werden müssen.
Teilnahme möglichst vieler Unterstützer an der Sitzung wäre starkes Signal
Auf Initiative der Stadt beschäftigt sich am Mittwoch, 14. Juli nun der Kreistag in einer außerplanmäßigen Sitzung mit dem Thema. Eine Teilnahme möglichst vieler Unterstützer des Krankenhausstandortes Bad Saulgau wäre ein starkes Signal, so Schröter. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 16 Uhr. Sitzungsort ist die Sandbühlhalle Bingen.