Noch bis zum 15. Juni haben die Kreisbürger Zeit, um sich in Sachen Biomüll zu entscheiden. Sie können den Müll weiter im eigenen Garten kompostieren, auf einen Wertstoffhof bringen oder bei der Kreisabfallwirtschaft eine Biotonne bestellen, die ab 1. Januar 2024 im Zwei-Wochen-Rhythmus geleert wird.
Nur 1300 Haushalte wollen die Tonne bislang
Denn Biomüll darf dann grundsätzlich nicht mehr wie bisher über die Restmülltonne entsorgt werden. „Derzeit liegen uns rund 1300 Bestellungen vor, wobei die Rückmeldungen in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen haben“, berichtet Adrian Schiefer als Dezernent für Bau und Umwelt im Landratsamt, auf Anfrage des SÜDKURIER. Bestellungen einer Biomülltonne treffen nach seinen Angaben täglich per Post und online über den Bürgerdienst der Kreisabfallwirtschaft ein.
Viele Eigentümerversammlungen entscheiden noch
Nachdem sich aktuell auch viele Menschen über das Thema informierten, gehe man davon aus, dass viele weitere Bestellungen folgen werden. Zudem würden viele Eigentümergemeinschaften über die Anschaffung einer Biotonne noch entscheiden. Die Frage, ob es auch Eigentümergemeinschaften gibt, die eine gemeinsame Tonne für mehrere Haushalte ordern, beantwortet Schiefer mit einem „Ja“. Bei den Bestellungen werde teilweise angegeben, dass die Biotonne von zwei oder mehreren Haushalten genutzt werden soll. „Dabei handelt es sich um ein interessantes Modell, um die Vorteile der Tonne zu nutzen und sich die Kosten dafür zu teilen“, so der Dezernatsleiter.
Hol- und Bringsystem sowie Eigenkompostierung möglich
Bekanntlich hat der Landkreis die Einführung der Biotonne akribisch vorbereitet, und unter anderem 2022 einen Fragebogen an 60 000 Haushalte verschickt, um sich frühzeitige über die Stimmungs- und Interessenlage bei der Umsetzung der getrennten Müllerfassung zu informieren. Bei einem Pressegespräch im April 2023 im Landratsamt hatten die Verantwortlichen erklärt, dass man damit rechne, dass sich zwölf bis 15 Prozent aller Kreishaushalte für das „Holsystem“, sprich die Anschaffung einer Biotonne entscheiden.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Muss ich es dem Landratsamt melden, wenn ich weiterhin meinen Bioabfall kompostieren möchte?
Ein Nachweis über die Eigenkompostierung ist nicht nötig. Allerdings lassen sich über die Eigenkompostierung nicht alle Bioabfälle entsorgen. Speiseabfälle oder Schalen von Zitrusfrüchten beispielsweise sollten nicht auf dem Kompost landen.
Wie kann man eine Biotonne bestellen?
Eine Biotonne kann über die Antwortkarte des Informationsflyers des Landkreises oder über die Internetadresse www.landkreis-sigmaringen.de/buergerdienste noch bis 15. Juni bestellt werden. Zur Auswahl stehen dabei Biotonnen mit einem Fassungsvermögen von 60, 120 und 240 Litern. Biotonnen können aber auch jederzeit nach dem 15. Juni bestellt werden. Die Lieferung erfolgt dann sobald wie möglich.
Wo kann ich das Vorsortiergefäß und die Bioabfallbeutel kaufen?
Für das Sammeln des Biomülls im Haushalt können die Bürger Vorsortiergefäße und Bioabfallbeutel kaufen. Mit der Datenmatrix vom Abfallgebührenbescheid kann beides in Zukunft auf den Wertstoffhöfen erworben werden. Die Möglichkeiten dazu werden rechtzeitig vor dem Start der Biomüllsammlung bis Ende dieses Jahres geschaffen. Wer eine Biotonne bestellt, bekommt ein Vorsortiergefäß und 100 Bioabfallbeutel gratis dazu.
Wann werden die Biotonnen ausgeliefert?
Die Biotonnen werden rechtzeitig vor der Einführung der getrennten
Bioabfallsammlung ausgeliefert – voraussichtlich im Oktober/November 2023. Wer die Biotonne zum 1. Januar 2024 nutzen möchte, sollte sie bis zum 15. Juni bestellen. Nur dann ist sichergestellt, dass die Biotonne auch rechtzeitig ausgeliefert wird. Biotonnen können aber auch jederzeit nach dem 15. Juni bestellt werden. Die Lieferung erfolgt dann sobald wie möglich.
Kann die Biotonne mit einem Schloss ausgestattet werden?
Mülltonnen können grundsätzlich mit dafür geeigneten „Schwerkraftschlössern“ ausgestattet und damit verschlossen werden. Das ist auch bei den Biotonnen möglich. Schwerkraftschlösser können auf eigene Kosten im Fachhandel erworben und selbst an die Biotonnen montiert werden. Sollte es bei der Leerung Probleme geben oder das Schloss zerstört werden, übernimmt die Kreisabfallwirtschaft dafür jedoch keine Gewähr.
Wie geht es mit der Grüngutsammlung weiter?
An der Grüngutsammlung ändert sich nichts. Die Biotonne bietet den Bürgern die Möglichkeit, saftendes Grüngut wie zum Beispiel Rasenschnitt und grüne Pflanzenabfälle auch über die Biotonne zu entsorgen. Nicht in die Biotonne gehören holzige Abfälle.