Der Landkreis setzt alles daran, in Zeiten steigender Covid-19-Infektionszahlen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) so sicher als möglich zu gestalten. Gerade im Schülerverkehr kommt es immer wieder zu vollen Bussen. Das Land bietet die Möglichkeit an, Verstärkerbusse einzusetzen. Aber, es stehen nur wenige zusätzliche Busse zur Verfügung, die Kreisbehörde muss genau prüfen, wo diese am effektivsten eingesetzt werden können.

Gespräch mit Schulleitern und Gemeinden

Max Stöhr, Leiter des Fachbereichs Kommunales und Nahverkehr ist mit seinem Team seit Wochen intensiv damit beschäftigt. Da die konkreten Schülerzahlen meist erst Ende September vorliegen und die finalen Schulbeginn- und -endzeiten erfahrungsgemäß meist erst später stehen, wurde erst in den letzten Tagen so wirklich deutlich, wo es zu Engpässen in der Schülerbeförderung kommt.“ Seither sind Max Stöhr und sein Team hoch aktiv. „Wir haben inzwischen so gut wie mit allen Gemeinden beziehungsweise Schulträgern sowie auch mit vielen Schulleitern direkt aber auch mit allen Verkehrsunternehmen im Landkreis Gespräche geführt und sind dabei, die Situation überall dort zu prüfen, wo uns Eltern, Schulleiter oder Verkehrsunternehmen volle Busse melden.“

„Es stehen schlicht nur wenige Busse und Fahrer zur Verfügung“

Max Stöhr hat dabei Verständnis für die Sorgen der Eltern. Ein Patentrezept, eine einfache Lösung gibt es nicht. Denn die Busunternehmen fahren den vollständigen Linienfahrplan, es stehen schlicht nur wenige zusätzliche Busse und Fahrer zu Verfügung. Zwar gibt es aufgrund der Einbrüche im Reiseverkehr einzelne Unternehmen, die mit Reisebussen aufhelfen könnten, meist mangelt es jedoch am Personal. In der Regel geht ein Busfahrer im Reiseverkehr während der Woche einem anderen Beruf nach und steht von daher für eine zusätzliche Fahrt im Schülerverkehr schlicht weg nicht zur Verfügung.

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Land hat „Überfüllung“ im Schulbus neu definiert

Daher hat das Land auch Hürden für eine Finanzierung von Verstärkerbussen gesetzt. In Coronazeiten gilt ein Bus seit der Neuregelung durch das Verkehrsministerium dann als „überfüllt“ wenn alle Sitzplätze belegt sind. Von daher muss die Belegung im Einzelfall genau geprüft werden. Gelten die vorgegebenen Richtwerte durchgängig während einer ganzen Woche als überschritten, wird der Einsatz eines extra Busses oder einer zusätzlichen Stichfahrt geprüft.

Zusätzliche Fahrten auf drei Linien ab 2. November

Auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigte Landratspressesprecher Tobias Kohlbeck, dass bislang auf den Linien Sigmaringen – Winterlingen, Herbertingen – Riedlingen sowie Gammertingen – Hettingen – Veringenstadt je ein zusätzlicher Bus zu bestimmten Zeiten eingesetzt. Nach den Herbstferien profitieren ab dem 2. November die Linie Leibertingen – Meßkirch (Hinfahrt 1. Stunde), Meßkirch – Inzigkofen – Sigmaringen (Hinfahrt 1. Stunde und Rückfahrt 6. Stunde) sowie Bad Saulgau – Hohentengen/Mengen (Rückfahrt 6. Stunde) von dem Zusatzangebot.