„Die Musik wurde mir schon in die Wiege gelegt. Wir wurden als Kinder schon früh an Instrumente herangeführt“, sagt David Dreher aus Kreenheinstetten. Er fand nach seiner musikalischen Frühausbildung die Leidenschaft für Blechblasinstrumente: Er spielt Tenor- und Baritonhorn. Mit elf Jahren trat er in den Musikverein ein und ist seit einem Jahr dort Dirigent.

Schnupperkurs fürs Dirigieren

Dass der 33-Jährige den MV Kreenheinstetten dirigiert, hat viel mit seinem Vorgänger Gerhard Braun zu tun. Dieser entdeckte früh sein Talent und legte ihm nahe, einen Schnupperkurs zu belegen. „Das war ein Kurs für Leute, die erst mal schauen wollen, ob das Dirigieren was für sie ist“, so Dreher. Danach war ihm klar, dass er weiter machen wollte. Er vereinbarte mit Braun die Übergabe. Beiden war klar, dass Dreher Leitung und Autorität mit einem Mal übergeben werden müssen. „Dass das so reibungslos abgelaufen ist, ist meinem Vorgänger zu verdanken. Er unterstützt mich auch weiterhin.“

Einmal in der Woche wird geprobt

Am Dirigieren fasziniert Dreher, dass er die Vorstellung in seinem Kopf, wie ein Musikstück klingen soll, mit seinen Musikern umsetzen kann. „Ein richtiger Motivationsschub ist für mich, wenn der Funke überspringt“, erklärt er. Mindestens einmal in der Woche probt er mit den Musikern. Dass eine gute Stimmung herrscht, ist ihm wichtig. Es darf auch gelacht werden. „Das bekommt man nicht immer hin und hängt von der Tagesform ab – auch bei mir. Wenn ich eine schlechte Woche gehabt habe, dann kann ich am Freitag nicht immer den Schalter umlegen und alle zum Lachen bringen“, sagt er. Es kommt aber auch vor, dass eine Probe ihn den Alltagsstress vergessen lässt, besonders wenn sie gut läuft: „Meine Laune kann man immer bessern, wenn ich merke, dass die Leute bei mir sind. Wenn ich spüre, heute ist eine konzentrierte Probe, dann wirkt sich das aufs Ergebnis aus und macht dann richtig Spaß.“

Einfühlungsvermögen ist wichtig

Ein guter Dirigent muss viel Einfühlungsvermögen mitbringen. „Er sollte ein Auge dafür haben, wie man das unterschiedliche Können der Musiker auf einen Nenner bringt. Dazu darf er die besseren nicht langweilen und die anderen nicht überfordern“, erläutert Dreher. Es sei seine Aufgabe, zu kritisieren oder zu korrigieren. „Ich versuche, die Kritik immer positiv rüberzubringen“, meint er. Außerdem muss er damit umgehen, dass jedes Mitglied anders mit Kritik umgeht: „Der eine lacht drüber und kommt damit klar, der andere redet eine Woche nicht mehr mit mir.“ Dreher muss eine gewisse Autorität besitzen. Kritik unter den Musikern versucht er, zu unterbinden, denn es ist seine Aufgabe, den Musikern zu sagen, wie sie etwas zu spielen haben.

Musikauswahl ist entscheidend

Bei der Musikauswahl achtet Dreher darauf, dass er seine Vorstellungen und die seiner Musiker berücksichtigt. Es gilt, eine große Altersspanne zu überbrücken. Auch muss er die Stücke ans Publikum anpassen. „Bei Konzerten eher moderne Musik, im Festzelt natürlich Unterhaltungsmusik“, erläutert er. Er versucht, den Musikern neue Stücke zu präsentieren. „Wenn man immer die gleichen Sachen spielt, dann werden sie nicht besser, weil die Musiker irgendwann abschalten“, meint er.

Dirigent David Dreher bei seiner Amtseinführung während des Jahreskonzerts im vergangenen Jahr im Bürgersaal von Kreenheinstetten. ...
Dirigent David Dreher bei seiner Amtseinführung während des Jahreskonzerts im vergangenen Jahr im Bürgersaal von Kreenheinstetten. Rechts steht Guido Amann, der Ortsvorsteher von Kreenheinstetten. | Bild: Heinrich Sturm

Er war als Dirigent aufgeregt, als er im April sein erstes Konzert alleine vorbereitet und dirigiert hat. „Da war ich richtig nervös, das habe ich meinen Musikern auch gesagt, aber es hat am Ende sehr gut funktioniert“, so Dreher. Er lobt die gute Kameradschaft in seinem Musikverein, der einen – wie er sagt – auf dem gesamten Lebensweg begleiten kann, denn: Musik kann man bis ins hohe Alter machen.

David Dreher (33) ist in Kreenheinstetten geboren und aufgewachsen und lebt dort mit seiner Lebensgefährtin. Er besitzt ein Unternehmen in Jungnau, das Metallteile produziert. Er engagiert sich in Kreenheinstetten in der Feuerwehr und im Ortschaftsrat.