Fast eine halbe Million Euro wird die Gemeinde Leibertingen im kommenden Jahr in den Ausbau von zwei ihrer drei Kinderhäuser investieren. Am Dienstag beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung mit den planungstechnischen Vorarbeiten. Nach den Vorstellungen von Verwaltung und Gemeinderat sollen die Arbeiten so bald wie möglich beginnen und 2021 abgeschlossen sein. Noch völlig offen ist, inwieweit sich das Land mit Zuschüssen an den Baukosten beteiligen wird. Bürgermeister Armin Reitze erinnerte vor den Bürgervertretern daran, dass die Betreuung der Vorschulkinder eine kommunale Pflichtaufgabe darstelle. Wenn Platz für den Nachwuchs gebraucht werde, müsse ihn die Gemeinde schaffen. In der Diskussion stellte sich das Gremium erneut hinter die Verwaltung und sprach sich ebenfalls für die Beibehaltung der drei Standorte in Thalheim, Leibertingen und Kreenheinstetten aus.
Anbau wird 369 000 Euro kosten
Der größte Kostenanteil wird auf den Anbau am Kinderhaus in Leibertingen entfallen. Die ersten Schätzungen belaufen sich auf 369 000 Euro. Alle anderen Lösungsvarianten, wie die Aufstellung von Containern oder das Ausweichen auf einen freien Raum in der Wildenstein-Schule, waren im Vorfeld der Entscheidung bereits als unwirtschaftlich verworfen worden. Bei ersten Gesprächen im Regierungspräsidium erklärten die Tübinger, der Anbau sei grundsätzlich mit bis zur Hälfte der Baukosten förderungsfähig. Allerdings, so Armin Reitze, sei die Chance einer schnellen Berücksichtigung der Leibertinger Maßnahme als „eher schlecht“ bezeichnet worden.
Rund 80 000 Euro soll der Ausbau des Erdgeschosses im Thalheimer „Haus Wunderfitz“ kosten. Das Gebäude ist in eine Hanglage gebaut. Deswegen ist das Erdgeschoss zur Talseite offen und macht aus Sicht der Planer keineswegs den Eindruck eines Kellergeschosses. Bisher wurden die Räumlichkeiten im Kindergartenuntergeschoss als Lagerflächen, Heizraum und Öllager genutzt. Zur Heizungsfrage erklärte der Rathauschef: „Weil wir den Platz für die Heizanlage für den künftigen Gruppenraum brauchen, streben wir eine externe Wärmeversorgung an.“ Reitze denkt dabei an den Anschluss des Kindergartens an das Wendelin-Bürgerhaus.
80 000 Euro für den Ausbau des Untergeschosses
Die ersten Kostenschätzungen beliefen sich auf rund 66 000 Euro. Inzwischen hat allerdings die Fachbehörde angeordnet, dass im Untergeschoss ebenfalls Sanitäreinrichtungen für Kinder und Betreuer installiert werden müssen. Hauptamtsleiter Siegfried Müller, der auch für die Kindergärten zuständig ist, rechnet deshalb mit Gesamtkosten von etwa 80 000 Euro. Weil es sich um eine „Umnutzung“ bereits vorhandener Räume handelt, hält die Verwaltung die Zuschussgewährung für wahrscheinlicher als für den Neubau in Leibertingen.
Im dritten Kinderhaus in Kreenheinstetten wird 2021 nicht gebaut. Dort kann der erhöhte Platzbedarf durch die Umwandlung einer Kleingruppe in eine Regelgruppe ausgeglichen werden. Dadurch erhöht sich die Kapazität von bislang zehn auf 20 Plätze. Ortsvorsteher und Gemeinderatsmitglied Guido Amann merkte zwar kritisch an, auch in Kreenheinstetten gebe es Baubedarf. Gleichzeitig stellte Amann allerdings fest, dass im selben Jahr aus Kostengründen nicht an allen drei Standorten gebaut werden könne.