Bei einem Rundgang durch das Thalheimer Kinderhaus „Wunderfitz“ am Donnerstag kamen Bürgermeister Armin Reitze und Hauptamtsleiter Siegfried Müller zu dem Ergebnis, dass ein bisher als Lagerraum genutzter Bereich im Untergeschoss des am Hang gebauten Hauses genügend Potenzial für eine Umgestaltung biete.
Mehr Kinder als gedacht und neue Vorgaben der Politik
Es sind drei Faktoren, die die Kindergartenplanung der vergangenen Jahre wertlos machen. Damals gingen die Verantwortlichen von einer deutlich geringeren Kinderzahl aus. Jetzt gibt es mehr Babys und Vorschulkinder als vorausgesagt. Außerdem macht die Politik neue Vorgaben. Dazu sagt die Sprecherin der Leibertinger Vorschuleinrichtungen, die Leiterin des Thalheimer Kinderhauses Birgit Hartmann: „Der Stichtag für die Einschulung in die Grundschule wird von kommendem Schuljahr an vom 30. September Zug um Zug bis 2022 auf den 30. Juni vorverlegt.“
Zehn von 123 Plätzen von auswärtigen Kindern belegt
Die Jungen und Mädchen blieben deshalb nicht nur drei Monate länger im Kindergarten, sondern ein ganzes Jahr. Der dritte Grund für die gute Auslastung sind die Kinder auswärtiger Eltern. Hartmann nennt Zahlen: „Von insgesamt 123 derzeit ausgebuchten Plätzen sind zehn von auswärtigen Kindern belegt.“ Darin sieht die Erzieherin kein Problem, sondern lediglich eine Bestätigung der guten Arbeit, die in den drei kommunalen Kinderhäusern geleistet werde.
Durch die bereits beantragte Aufstockung der Kleingruppe in Kreenheinstetten können nach Aussage von Armin Reitze fünf bis sieben zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden.
Anbau oder Containerlösung denkbar
Für die Gemeinde bedeutet der gesteigerte und sich in Zukunft wohl noch weiter erhöhende Bedarf an Kindergartenplätzen, dass gebaut werden muss. Dem Ratsgremium lagen drei Lösungsvarianten vor. Zum einen ein Anbau an das Kindergartengebäude in Leibertingen. Alternativ dazu wäre eine Containerlösung möglich.
Tendenz geht zur Anbaulösung
Hier wiederum hätte die Gemeinde die Möglichkeit, den Container entweder zu mieten oder zu kaufen. Die Diskussion zeigte die Neigung der Räterunde, sich für eine Anbaulösung zu entscheiden. Der endgültige Beschluss müsste, so Siegfried Müller, spätestens in der ersten Sitzung nach der Sommerpause fallen. „Im Idealfall könnten dann über die Wintermonate die Planungs- und Ausschreibungsarbeiten erledigt werden, um im Frühjahr 2021 mit dem Projekt beginnen zu können“, sagte er.
Die Kostenermittlung, die Bautechniker Ernst Hager als Projektberater vorstellte, spricht auf den ersten Blick für eine Containerlösung. Mit den beiden Containern könnte eine zusätzliche Betreuungsfläche von 110 Quadratmetern geschaffen werden. Der Kauf würde die Rathauskasse berechnet auf fünf Jahre mit 238 000 Euro belasten. Hager: „Eine Mietlösung würde, ebenfalls auf fünf Jahre berechnet, 183 000 Euro kosten.“
Deutlich höhere Kosten bei Anbau-Lösung
Dem stehen die Baukosten für einen festen Anbau gegenüber. Dessen Befürworter argumentieren mit „mehr Nachhaltigkeit“. Armin Reitze: „Kollegen sagten mir, sie hätten für ähnliche Gebäude zwischen 750 000 und 1 Million Euro investiert.“ Der Rathauschef geht von einer preisgünstigeren Lösung aus.