Die zu Leibertingen gehörende Ortschaft Thalheim hat zum zweiten Mal eine Goldmedaille beim Landesentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunkft“ geholt – wir berichteten bereits kurz in unserer Samstagausgabe. Wie 2015 hat es Thalheim beim diesjährigen Wettbewerb aber wieder nicht in den Bundeswettbewerb geschafft. Dafür erhielt die Ortschaft aber einen Sonderpreis.

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„Wir freuen uns riesig über die erhaltene Auszeichnung“, so Thalheims Ortsvorsteher Hubert Stekeler. Auch wenn die Goldmedaille „nur“ eine von fünf Goldmedaillen sei und man die Teilnahme am Bundeswettbewerb verpasst habe, fügte er hinzu. Auch der Bürgermeister der Gesamtgemeinde Leibertingen, Stephan Frickinger, freute sich: Die Auszeichnung zeige, dass die großen Anstrengungen und auch die finanziellen Mühen der vergangenen Jahre nach außen sichtbar seien und anerkannt würden, erklärte er.

Minutiöse Vorbereitung des Besuchs

Die Bewerbung für den Wettbewerb bedeutete für die Ortschaft einen großen Aufwand. Besonders der Besuch der Jury im Dorf, der am 22. Juni stattfand, erfordert eine minutiös vorbereite Planung und – ein wichtiges Kriterium auch des Wettbewerbs – einen großen Einsatz und Engagement der Ortsbewohner.

Die Dünnele für die Jury kamen aus dem Thalheimer Backhaus.
Die Dünnele für die Jury kamen aus dem Thalheimer Backhaus. | Bild: Heinrich Sturm

Mit Kuchen, Kaffee, Dünnele und Most wurde die neunköpfige Jury im Haus der Vereine in Thalheim empfangen. Zum Empfangskomitee gehörte neben Hubert Stekeler und Leibertingens Bürgermeister Stephan Frickinger auch die Gemeinderäte Egon Hafner und Tobias Stekeler sowie viele engagierte Bewohner Talheims, die den Jurymitgliedern „ihr“ Thalheim zeigten. Sie sei natürlich gespannt, was sich seit 2006 in der Gemeinde getan habe, sagte die Juryvorsitzende Ingrid Bisinger vom Referat Garten-, Obst- und Weinbau beim Landwirtschaftsministerium in Stuttgart im Hinblick auf die Tatsache, dass Leibertingen mit Thalheim zu den Schwerpunktgemeinden im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes Baden-Württemberg gehört. So war der Jurybesuch vielleicht auch ein wenig Inaugenscheinnahme, was mit den Fördermitteln aus dem Programm in Thalheim erreicht wurde.

Engagement beim Bau des „Hauses der Vereine“

Ortsvorsteher Hubert Stekeler begrüßte die Jury im Haus der Vereine.
Ortsvorsteher Hubert Stekeler begrüßte die Jury im Haus der Vereine. | Bild: Heinrich Sturm

Dass die Fördermittel gut angelegt sind, konnten die Thalheimer bei der Führung durch das „Haus der Vereine“ demonstrieren, das im Übrigen am kommenden Sonntag, 10. Juli, mit einem Dorffest offiziell eröffnet wird. „Es haben alle Vereine beim Bau des Hause mitgeholfen“, betonte Ortschaftsrat Rainer Liehner zu Beginn der Führung. Während Carolin Knoblauch die neue Bibliothek präsentierte, berichtet Kinderchorleiterin Julia Glöckler, wie freitags die Proben mit den jungen Sängerinnen und Sängern im neuen Proberaum ablaufen. Natürlich mussten die Jurymitglieder auch erfahren, woher die leckeren Dünnele stammten. Sie wurden frisch in der Backstube im „Haus der Vereine“ gebacken. Es sei für berufstätige Familien besonders wertvoll, dass man bei uns nur die Zutaten mitbringen muss und nicht den fertigen Teig, erklärte die engagierte Dorfbewohnerin Sabine Stekeler der Jury.

Positive Beispiele für die Innenverdichtung

Bürgermeister Stephan Frickinger (links) und Gemeinderat Tobias Stekeler erläutern die Pläne für die alte Schule.
Bürgermeister Stephan Frickinger (links) und Gemeinderat Tobias Stekeler erläutern die Pläne für die alte Schule. | Bild: Heinrich Sturm

Anschließend führten die Thalheimer die Jury auf einen Rundgang durch das Dorf. Immer wieder wies Tobias Stekeler dabei auf Privathäuser im Ortskern hin, die mit hohem Aufwand saniert wurden, was teils mit Mitteln aus dem ELR-Programm gefördert wurde. „Wir haben so viele positive Beispiel für Innenverdichtung“, sagte der Gemeinderat. Bürgermeister Frickinger erläuterte ergänzend der Jury, dass in der Gemeinde erst in diesem Jahr ein Förderprogramm aufgelegt wurde, das Leerstand und Baulücken innerorts verringern soll. Vor der alten Grundschule machte die Gruppe natürlich auch halt. Stekeler und Frickinger erläuterten die Pläne des Käufers, in dem ungenutzten Gebäude Wohnungen und eventuell sogar eine Arztpraxis unterzubringen.

Besuch in der Galerie Wohlhüter

Einen Besuch machte die Jury auch in der Galerie Wohlhüter.
Einen Besuch machte die Jury auch in der Galerie Wohlhüter. | Bild: Heinrich Sturm

Nach dem Besuch der Galerie Wohlhüter stieg die gesamte Gruppe noch in einen Bus. Vorbei an Naturbad und Campinggarten ging es nach Vogelsang und einmal in Richtung Schützenhaus. Hier betonte Gemeinderat Tobias Stekeler, wie wichtig der Landschaftserhalt für die Ortschaft auch aus touristischer Sicht sei. Auch das geplante Nahwärmenetz im Thalheim fand Erwähnung.

Juryvorsitzende nach Führung angetan

Es hat sich gelohnt, dass wir wieder nach Thalheim gekommen sind, meinte die Juryvorsitzenden Ingrid Bisinger beim Besuch der Jury.
Es hat sich gelohnt, dass wir wieder nach Thalheim gekommen sind, meinte die Juryvorsitzenden Ingrid Bisinger beim Besuch der Jury. | Bild: Heinrich Sturm

Nach rund zweieinhalb Stunden, in denen die Thalheimer ihr Dorf sehr ausführlich präsentiert hatten, wurde die Jury herzlich verabschiedet. „Es hat sich gelohnt, dass wir wieder nach Thalheim gekommen sind“, sagte Ingrid Bisinger. Vielleicht war das bereits ein kleiner Hinweis der Juryvorsitzenden auf das positive Abschneiden Thalheims beim Wettbewerb.